Loir-Cher

[474] Loir-Cher (spr. Loahr-Schähr), französisches Departement, zwischen den Departements Eure-Loir, Sarthe, Indre-Loire, Indre, Cher u. Loiret, gebildet aus den ehemaligen Landschaften Blaisois u. Sologne; 109,69 QM.; meist eben, mit nur geringen Hügeln, südlich beidig, sumpfig u. unfruchtbar; bewässert von den Flüssen Loire, Loir, Cher, Cosson, Beuvron, Cisse, Braye, Sandre u. 954 Deichen. Klima mild, u., wo keine Moräste sind, gesund. Man findet Wölfe, Füchse, Seidenraupen, Bienen; Getreide, Garten- u. Hülsenfrüchte, Wein, Obst; etwas Eisen, Thon, Mineralwasser. Die Einwohner sind gutmüthig, wohnen in weit von einander liegenden Dörfern, ärmlich, treiben Ackerbau (Buchweizen u. Getreide), Viehzucht (Pferde [Percheronnes u. Solognottes], Rindvieh, Schafe), Weinbau (viel zu Branntwein), Bergbau. Industrie in wollenen u. baumwollenen Waaren. Der Handel erstreckt sich blos auf Landesproducte. Die Eisenbahn von Orleans nach Nantes durchschneidet das Departement. Eintheilung in die drei Arrondissements Blois, Romorantain u. Vendôme; 24 Cantone mit 296 Gemeinden u. (nach der Volkszählung von 1856) 264,043 Ew.; Hauptstadt: Blois. Das Departement gehört zur 18. Militärdivision u. zum fünften der im Februar 1858 gebildeten Militärobercommandos (Tours).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 474.
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