Munkacs

[538] Munkacs (spr. Munkahtsch), 1) Bezirk im Comitat Bereg-Ugocsa des ungarischen Verwaltungsgebietes Kaschau; 25,6 QM.; im Süden eben u. fruchtbar, von der Theiß u. dem Latorcza bewässert; 2) Marktflecken darin u. Hauptort des Comitats, am Latorcza; Sitz der Comitatsbehörde u. des Stuhlrichteramts, Postamt, 3 Kirchen verschiedener Confessionen, Salzniederlage, Eisenwerke, große Salpetersiederei, Weinbau, Gestüte; Fundort von Bergkrystallen u. ungarischen Diamanten; 5550 Ew. (darunter 2100 Juden). Dabei Alaunwerke u. die geschichtlich berühmte Festung auf einem steilen, 600 Fuß hohen Felsen (letzt Staatsgefängniß). Sie war ehedem Schatzkammer u. Waffenplatz von Emmerich Tököly, u. dessen Gemahlin, eine geb. Zriny, vertheidigte dieselbe lange gegen die Kaiserlichen, mußte sie aber endlich 1687 übergeben. 14. Juni 1703 hier Niederlage Franz Ragoczys durch die Kaiserlichen unter Nigrelli. 1708 mußte sich M. dem kaiserlichen General Löffelholz ergeben. 1728 schenkte der Kaiser die Herrschaft M. ohne die Festung dem Kurfürsten von Mainz, Lothar Franz, einem geborenen Grafen von Schönborn, bei dessen Familie sie blieb. 1834 brannte die Festung aus M. war 1848 u. 1849 von den Ungarn besetzt; im Sept. 1849 ergab sich der Platz den Russen, worauf er im folgenden Monate an die Österreicher übergeben wurde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 538.
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