Rollenhagen

[240] Rollenhagen, 1) Georg, geb. 22. April 1542 zu Bernau in der Mittelmark, studirte seit 1560 in Wittenberg u. wurde 1563 Rector in Halberstadt, kehrte jedoch 1565 nach Wittenberg zurück, wurde 1567 Prorector u. 1575 Rector der Domschule, nachdem er schon 1573 auch Prediger an der Nicolaikirche geworden war, u. st. daselbst 21. Mai 1609. Er schr. u.a.: Froschmeuseler (Magdeb. 1595 u. in späteren Ausgaben bis 1633 im Auszuge von Lappe, Strals. 1816, u. von Gustav Schwab, 1819, bearbeitet von R. Benedix, 1841), ein satyrisch-didaktisches Gedicht nach der (Homerischen) Batrachomyiomachie, in welchem sich Menschen in Thiergestalt über allerhand politische u. kirchliche Zeitfragen unterhalten. Nur auf dem Titel der späteren Ausgaben seines Gedichts hat sich R. genannt, auf der ältesten vom Jahr 1595 bezeichnet er sich als Marx Hupfinsholz von Meusebach, der jungen Frösche Vorsinger u. Calmäuser. Eine Nachahmung dieses Gedichts lieferte Stengel unter dem Titel: Der neue Froschmäuseler, Köln 1796. Vgl. Lütke, Leben des G. R., Berl. 1846 f. 2) Gabriel, Sohn des Vor., geb. 1583; er schr.: Vier Bücher Indianischer Reysen durch Lufft, Wasser, Land, Helle, Paradieß u. Himmel (nach And. von seinem Vater geschrieben u. von ihm nur herausgegeben), Magdeb. 1903; Juvenilia. ebd. 1006, u. die Komödie Amantes amentes, ebd. 1614.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 240.
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