Noah

[297] Noah war nach der biblischen Geschichte der Einzige, den Gott um seiner Frömmigkeit willen mit seiner Familie vom Untergange durch die Sündflut errettete. Noch vor dem Beginn derselben mußte sich N. auf den Befehl und nach der Anweisung Gottes eine Art Schiff, die sogenannte Arche, bauen und in dieselbe von allen lebenden Thieren je ein Paar mit hineinnehmen, worauf Gott selbst bei dem Eintritte der Flut die Thür verschloß. Nach der Abnahme des Wassers soll die Arche auf dem Berge Ararat (s.d.) sitzen geblieben sein, wo N., nachdem er sich durch Aussendung eines Raben und dreier Tauben, von denen die zweite ein frisches Ölblatt mit zurückbrachte, die dritte aber ganz außen blieb, von der gänzlichen Abtrocknung des Landes überzeugt hatte, mit den Seinen aus dem Kasten ging, Gott ein Dankopfer brachte, von demselben den einst den ersten Menschen ertheilten Segen und in dem Regenbogen das Gnadenzeichen empfing, daß das Menschengeschlecht niemals wieder durch eine Wasserflut untergehen solle. N. wird außerdem noch als erster Pfleger und Benutzer des Weinstocks genannt und von seinen drei Söhnen Sem, Ham und Japhet wird in der Bibel die Herkunft aller Völker der Erde abgeleitet. Als Verkünder des göttlichen Gebotes, kein Menschenblut zu vergießen und geschlachtete Thiere nicht roh in ihrem Blute zu genießen, sowie durch den von ihm betriebenen Acker-und Weinbau, wirkte er für die Entwilderung der Menschen. Übrigens erhält die hebräische Sage von jener großen Wasserflut und N.'s Rettung, in der Ähnlichkeit der von einem solchen Ereignisse bei andern asiat. Völkern vorhandenen Überlieferungen im Allgemeinen ihre Bestätigung.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 297.
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