Salische Gesetz

[25] Salische Gesetz (das) ist ein uraltes, bei den salischen Franken eingeführtes Gesetzbuch, welches bis ins 11. und 12. Jahrh. Geltung hatte. Historisch wichtig ist besonders der 62. Artikel, nach welchem die Töchter von der Erbschaft bei salischen Gütern, d.h. solchen, welche die salischen Franken erobert hatten, ausgeschlossen wurden. In der franz. Monarchie waren schon in den ältesten Zeiten die Frauen von der Thronfolge ausgeschlossen und ausdrücklich wurde jenes salische Gesetz als Norm in den Thronstreitigkeiten aufgeführt, welche Philipp VI. von Frankreich mit Eduard III. von England seit 1329 führte. Auch in Spanien wurde 1713 das salische Gesetz in Beziehung auf die Thronfolge durch Philipp V. eingeführt und durch die versammelten Cortes geheiligt. König Ferdinand VII. (s.d.) hat es im J. 1830 wieder aufgehoben, und so hat gegenwärtig seine Tochter den span. Thron inne. Indeß wurde schon 1830 gegen die Aufhebung des salischen Gesetzes von den dabei betheiligten Mächten protestirt und Don Carlos gründet in noch fortdauerndem Bürgerkriege sein Recht an die Krone auf das salische Gesetz.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 25.
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