Salze

[28] Salze nennt man in der Chemie die Verbindungen der Säuren mit den Basen (s. Säuren und Basen), welche größtentheils krystallisirte Verbindungen sind. Diese sind [28] theils im Wasser löslich und haben einen eigenthümlichen, aber sehr mannichfaltigen Geschmack, den man im Allgemeinen als salzig bezeichnet, theils im Wasser unlöslich und geschmacklos. Man theilt die Salze ein in Neutralsalze, in denen Säure und Base so verbunden sind, daß keine von beiden so vorherrscht, daß man an dem Salze weder saure noch basische Eigenthümlichkeiten bemerkt; Mittelsalze, in denen die Säuren mit Erden und Metalloxyden verbunden sind und welche meist saure Eigenschaften zeigen; saure Salze, Verbindungen von Säuren mit Alkalien, bei welchen die Säure vorherrscht, und basische Salze, Verbindungen von Säuren mit Alkalien, bei welchen die Base vorherrscht. Nach der Anzahl von Mischungsgewichten der Säuren, welche mit Einem Mischungsgewichte der Base verbunden sind, theilt man die Salze in einfachsaure, doppeltsaure u.s.w., und ist 1/2, 1/3 u.s.w. Mischungsgewicht der Säure mit Einem Mischungsgewicht der Base verbunden, so spricht man von 1/2, 1/3 u.s.w. sauren Salzen oder von doppelt, dreifach u.s.w. basischen Salzen. Eine weitere Eintheilung ist in einfache Salze, bei denen eine Säure mit einer Base, Doppelsalze, bei denen eine Säure mit zwei Basen, Tripelsalze, bei denen eine Säure mit drei Basen, Zwillingssalze, bei denen zwei Säuren mit zwei Basen gemeinschaftlich verbunden, Drillingssalze u.s.w. Bei der Krystallisation nehmen die meisten Salze noch eine bestimmte, mit dem Mischungsgewichte der Salze in Verhältniß stehende Menge Krystallisationswasser auf. – Im gemeinen Leben nennt man Salz vorzugsweise das Kochsalz (s.d.).

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 28-29.
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