Salze

[32] Salze, ein seit uralter Zeit in die Kunstsprache der Chemie aufgenommenes Wort. Ursprünglich ein von den Eigenschaften des Koch-S.s – Auflöslichkeit u. salziger Geschmack – abstrahirter Begriff, wurde derselbe auf eine Anzahl Stoffe, deren Aehnlichkeit sehr verschieden ist, ausgedehnt z.B. Laugen (Alcalien). Metall-, wesentliche (worunter sogar die Weinsteinsäure vorkam). Neutral-, Mittel-, Erd-S. etc. (bei denen die charakteristischen Eigenschaften der Säure u. Basis verschwunden sind). Mit der genauern Einsicht in die chemische Natur der bisher zu den S.n gerechneten Körper wurde und wird der chemische Begriff von Salz immer schwankender, indem von verschiedenen Autoren sowohl gewisse Verbindungen 1ter, 2ter und höherer Ordnungen dazu gerechnet werden. Am besten theilt man die S. in 2 Abtheilungen (welche bisher auch allgemein angenommen sind) u. schließt damit jede willkürliche theoretische Erweiterung des Begriffes aus 1) Sauerstoff-S., Verbindungen einer Sauerstoffsäure mit einer Basis; 2) Haloid-S., Verbindungen eines SalzbildersChlor, Brom, Jod, Fluor, Cyan etc. – mit einem Metall.[32]

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 32-33.
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