Fußnoten

1 Καὶ τὴν πόλιν – rühmt Perikles in der Leichenrede von Athen – τοῖς πᾶσι παρεσκευάσαμεν καὶ ἐς πόλεμον καὶ ἐς εἰρήνην αὐταρκεστάτην. Thuk. II 36, 3. Vgl. Aristoteles Pol. II, 8. 1252b: ἡ δ᾽ ἐκ πλειόνων κωμῶν κοινωνία τέλειος πόλις ἤδη, πάσης ἔχουσα πέρας τῆς αὐταρκείας ὡς ἔπος εἰπεῖν. In dieser Hinsicht trifft auch auf die hellenische Polis das zu, was Schönberg Jbb. f. Nationalök. u. Stat. 1867 S. 1 ff. zur Charakteristik des mittelalterlichen Stadtstaates bemerkt hat.

2 Nach der treffenden Bemerkung Ratzels, Politische Geographie, wo zum ersten Male die politischen Wirkungen enger und weiter Räume systematisch dargelegt sind (S. 352ff.), wenn auch nicht in der Richtung, mit der wir uns hier beschäftigen.

3 Burckhardt, Griechische Kulturgeschichte I 271.

4 So ist z.B. der Stand der Getreidevorräte ein ebenso regelmäßig wiederkehrender Beratungsgegenstand der athenischen Ekklesie, wie die »Sicherheit des Landes«. Siehe Aristoteles Ἀϑην. πολ. 43; vgl. ebd. 50f. die charakteristischen Mitteilungen über die wirtschaftspolitische Verwaltungspraxis Athens.

5 Besser als in unserem »Stadtstaat« kommt diese Eigenart der Polis zum Ausdruck in den englischen Bezeichnungen city-community (Grote) oder city-common-wealth. In dem schönen Kapitel über den »Staat als bodenständigen Organismus« (Politische Geographie S. 8) sagt Ratzel treffend: »Die Athener in ihrem kleinen, in jedem Winkel ihnen bekannten, von ihnen politisch seit Jahrhunderten verwerteten Land vermochten wohl des Plato Satz zu verstehen, daß der Mensch und der Staat nur dem Umfange nach verschieden seien.«

6 Besonders schön formuliert von Euripides fr. 798:

πατρὶς καλῶς πράσσουσα τὸν τυχόντ᾽ ἀεὶ

μείζω τίϑησι, δυστυχοῦσα δ᾽ ἀσϑενῆ.

7 Aristoteles Pol. I 1, 8. 1252b: ... γινομένη μὲν οὖν τοῦ ζῆν ἕνεκεν, οὖσα δὲ τοῦ εὖ ζῆν (sc. ἡ πόλις).

8 Wie z.B. Böckh, Staatshaushaltung I3 66 annimmt. Vgl. dazu auch Kaerst, Studien zur Entwicklung und theoretischen Begründung der Monarchie im Altertum S. 8.

9 Daß diese Ansicht nicht spezifisch »antik« ist, geht schon daraus hervor, daß ähnliche sozialpsychologische Ursachenkomplexe auch im mittelalterlichen Stadtstaat und in der Gegenwart ähnliche Anschauungen erzeugt haben. Vgl. Schönberg a.a.O. S. 15ff. »Die Zeit – sagt Bücher (Entstehung der Volkswirtschaft S. 49) vom Mittelalter – gab dem Namen ›Bürger‹ einen rechtlichen und sittlichen Inhalt, in welchem die Staatsidee der alten Hellenen wieder lebendig geworden zu sein scheint.« Und von der Gegenwart sagt Adolf Wagner (Die akademische Nationalökonomie und der Sozialismus): »Es ist im Grunde uralter, wahrhaft klassischer Boden, auf den jetzt nur die deutsche ökonomische und soziale Theorie und Praxis sich bewußt wieder stellen, der Boden, wo das Wort des großen Stagiriten – freilich in moderner Auslegung und mit modernen Hilfsmitteln – seiner Erfüllung entgegengeführt werden soll.«

10 Siehe Aristoteles Ἀϑην. πολ. 49.

11 Wie Roscher (Grundlagen der Nationalökonomie, 24. von mir bearbeitete Auflage S. 247) es genannt hat.

12 Wenn sich auch Athen und Sparta territorialstaatlich entwickelt haben (S. Kornemann, Stadtstaat und Flächenstaat des Altertums in ihren Wechselbeziehungen, N. Jbb. f.d. kl. Altert. 1908 S. 238ff.) so ist doch auch hier die stadtstaatliche Tendenz immer wirksam geblieben.

13 Vgl. Ratzel a.a.O.

14 Vgl. K. Riezler, Über Finanzen und Monopole im alten Griechenland (Zur Theorie und Geschichte der antiken Stadtwirtschaft, 1907).

15 Geschichte des Hellenismus III 2, 181.

16 Burckhardt a.a.O.

17 Die Polis hat für den Griechen den Vorzug, daß die Bürgerzahl eine »wohlübersehbare« ist (εὐσύνοπτος Aristoteles Pol. IV 4, 8. 1326b), daß die Bürger einander kennen (γνωρίζειν ἀλλήλους ποῖοί τινές εἰσι. Ebd. § 7).

18 Wie bezeichnend ist es, daß die Polis sich schließlich selbst vergöttert, als Tyche mit der Mauerkrone! Vgl. die schönen Ausführungen Burckhardts I 77ff. über die Polis, die er treffend »die Darstellung eines Gesamtwillens von höchster Tätigkeit und Tatfähigkeit« nennt.

19 Nic. Dam. 59 nach Ephoros.

20 Hermippos bei Athenäos X p. 443a. In Wirklichkeit handelt es sich dabei vielleicht um den Schutz der Hierodulen gegen den Wettbewerb der Privatprostitution. Vgl. Wilisch, Beiträge zur innern Geschichte des alten Korinth (Zittauer Progr. 1887 S. 13).

21 Βουλὴν ἐπ᾽ ἐσχάτων κατέστησεν, οἳ οὐκ ἐφίεσαν δαπανᾶν πλέον ἢ κατὰ τὰς προσόδους. Ps. Heracl. V, bei Müller FHG II 212. Etwas Ähnliches, aber doch kaum in dem hier angenommenen Umfang, bestand ja allerdings in Korinth noch später; nach Diphilos bei Athenäos VI p. 227 e.

22 Aristoteles Ἀϑπ. 16 von Peisistratos. Gleiches wurde behauptet von der Zeit Hipparchs; s. den pseudoplatonischen Dialog Hipparch 229b.

23 Die »meisten« sogar waren dieser Ansicht, nach Plutarch Solon 15

24 Plutarch Theseus c. 24f.

25 Plutarch Lykurg c. 5ff. u. 24 und Ps. Plutarch, Apophth. Lac. Lyc. 3 p. 226b.

26 Der Satz des Aristoteles (Politik III 5, 1 p. 1279a): ἢ γὰρ οὐ πολίτας φατέον εἶναι τοὺς μετέχοντας ἢ δεῖ κοινωνεῖν τοῦ συμφέροντος ist recht eigentlich Ausdruck der allgemeinen Volksüberzeugung.

27 Nach einer Erklärung des Lübecker Rates. Siehe Schönberg a.a.O. S. 16.

28 Wie bezeichnend ist allein die so ganz auf dem Boden des Stadtstaates erwachsene Anschauung, daß das politische Band eine Art Freundschaft sei und daher unter den Bürgern auch Gemeinschaft, wie unter Freunden bestehen sollte! Siehe Eudemische Ethik 10. 1242: οὐ μόνον φιλία ἀλλὰ καὶ ὡς φίλοι κοινωνοῦσιν. Vgl. ebd.: ἡ δὲ κατ᾽ ἴσα φιλία ἐστὶν ἡ πολιτική.

29 Gut betont von Kaerst in seinen schönen Ausführungen über die hellenische Polis in der Geschichte des hellenistischen Zeitalters I, 1901 [21917], S. 1ff.

30 Wie sehr man die Bedeutung dieser Kleinheit des Staates für die Verwirklichung des Wohlfahrtszweckes zu würdigen wußte, zeigt die charakteristische Erörterung bei Aristoteles IV 4, 5ff. 1326a und b.

31 Rep. VIII 11. 557d.

32 Ratzel a.a.O. S. 353ff.

33 Es gilt »mettre l'homme vrai dans son vrai milieu«.

34 Der Forderung, welche E. Meyer G. d.A. II S. 30 in Bezug auf die »Gleichmäßigkeit der Behandlung« stellt, kann eben auf dem Gebiete der alten Geschichte gar nicht genügt -werden.

35 Die Bedeutung, die im folgenden dem Begriff der »kapitalistischen Wirtschaft« beigelegt wird, deckt sich mit der Auffassung von Knapp in der schönen – gerade für die hier behandelten Verhältnisse äußerst lehrreichen – Abhandlung über Erbuntertänigkeit und kapitalistische Wirtschaft. Siehe dessen Buch: Der Landarbeiter in Knechtschaft und Freiheit S. 43ff.

36 Siehe mein Buch: Aus Altertum und Gegenwart, 2. Aufl., S. 181ff. (Aus dem hellenischen Mittelalter).

37 Die Epoche der wachsenden Macht des Kapitals, die Thukydides mit den Worten andeutet: Δυνατωτέρας δὲ γιγνομένης τῆς Ἑλλάδος καὶ τῶν χρημάτων τὴν κτῆσιν ἔτι μᾶλλον ἢ πρότερον ποιουμένης τὰ πολλὰ τυραννίδες ἐν τοῖς πόλεσι καϑίσταντο τῶν προσόδων μειζόνων γιγνομένων ... ναυτικά τε ἐξηρτύετο ἡ Ἑλλὰς καὶ τῆς ϑαλάσσης μᾶλλον ἀντείχοντο. I 13. – F. Cauer, Parteien und Politiker in Megara und Athen S. 17 hebt hervor, daß damals gleichzeitig die Ausbeute der lydischen, kyprischen und spanischen Bergwerke auf den griechischen Markt gebracht worden sei; und er schreibt dieser Erschließung neuer Gold- und Silberquellen eine ähnliche Wirkung zu wie der Entdeckung Amerikas. Welch letztere Ansicht dahingestellt bleibe!

38 Siehe Kap. 3 Abschnitt 3.

39 Solon (Bergk PLGr. II4 34ff.) Fr. 13 v. 71:

πλούτου δ᾽ οὐδὲν τέρμα πεφασμένον ἀνδράσι κεῖται.

Vgl. die Sammlung der Theognidea (PLGr. II4 117ff.) v. 227ff.:

οἳ γὰρ νῦν ἡμῶν πλεῖστον ἔχουσι βίον

διπλάσιον σπεύδουσι˙ τίς ἂν κορέσειεν ἅπαντας;

40 Vgl. mein Buch: Aus Altertum und Gegenwart, 2. Aufl., S. 195ff.

41 Siehe oben S. 21ff.

42 Die Belegstellen s. in meinem genannten Buch S. 171.

43 Od. I 185.

44 Herodot II 135. Strabo XVII 33 p. 808. Athenaios XIII 69 p. 596b.

45 Aristoteles Ἀϑπ. 11 von Solon.

46 v. 1197ff. Dabei ist es für die Stellung des Adels zum Handel überhaupt bezeichnend, daß Theognis den Rat gibt, auf Handelsreisen nur einen Edelmann zum Genossen zu wählen. v. 1165f

47 v. 653.

48 v. 183ff.

49 v. 1117f.: Πλοῦτε, ϑεῶν κάλλιστε καὶ ἱμεροέστατε πάντων. Wer denkt hier nicht an den Fluch über das Gold in Shakespeares Timon (IX 3)?

Gold? Kostbar, flimmernd, rotes Gold?

So viel hiervon macht schwarz weiß, häßlich schön,

Schlecht gut, alt jung, feig tapfer, niedrig edel.

... ehrt den Dieb

Und gibt ihm Rang, gebeugtes Knie und Einfluß

Im Rat der Senatoren.

50 ὡς πλοῦτος πλείστην πᾶσιν ἔχει δύναμιν.. Ebd. 718.

51 Hesiod, Werke und Tage 313: πλούτῳ δ᾽ ἀρετὴ καὶ κῦδος ὀπήδει.

52 Ebd. 686.

53 χρήματ᾽ ἄνηρ. πένιχρός δ᾽ οὔδεις πέλετ᾽ ἔσλος οὐδὲ τίμιος. Alkaios (Bergk PLGr. III4 147ff.) fr. 49. Vgl. Pindar Isthm. II 17.

54 Fr. 5. Siehe Aristoteles Ἀϑπ. 12, 1. οἳ δ᾽ εἶχον δύναμιν καὶ χρήμασιν ἦσαν ἀγητο.

55 Fr. 4 χρήμασι πειϑόμενοι.

56 ἡ πλουτίς (vgl. die »Richerzeche« »Altkölns«!), die das aristokratische Interesse vertritt gegen die »Partei der Fäuste« (ἡ χειρομάχα) Plutarch Quaest. Gr. 32. p. 298 c.

57 εὔποροι, οἱ τὰς οὐσίας, τὰ χρήματα ἔχοντες.

58 Schon bei Solon fr. 4: πλουτοῦσιν ... τῶν δὲ πενιχρῶν.

59 Die τρυφή verbindet sich ihm naturgemäß mit der ὀλιγαρχία. Pol. VIII 8, 7. 1311a. Vgl. VIII 7, 21. 1310a über die Söhne und VI 12, 9. 1300a über die Frauen in der oligarchischen Gesellschaft.

60 Mit Recht weist Eduard Meyer, Gesch. des Altertums II 366 auch auf die Schilderung der Phäakenstadt hin, die nur ein Gegenbild der realen Verhältnisse z.B. Milets sein könne!

61 Vgl. Sittl, Die Patrizierzeit der griechischen Kunst, 1891.

62 Pol. 13, 19. 1258 a.

63 Bei Theognis wird geradezu der Gedanke ausgesprochen, daß der Überfluß schon mehr Menschen zugrunde gerichtet habe als der Hunger. v. 605f. Und wir können aus seinen Äußerungen in der Tat auf einen weitverbreiteten und verderblichen Luxus schließen. Er selbst fordert einmal zu Wohlleben und Verschwendung geradezu auf. 1007ff. Und wenn er ein anderes Mal wieder davor warnt, so sieht man doch aus der Art der Begründung deutlich, daß der Dichter in seinem Innersten gerade dahin neigt, wovon er abrät. 903ff.

64 Theognis 1157f.:

Πλοῦτος καὶ σοφίη ϑνητοῖς ἀμαχώτατον αἰεί˙

Οὔτε γὰρ ἂν πλούτου ϑυμὸν ὑπερκορέσαις.

65 Welche Bedeutung das Geld bereits gewonnen, zeigt die Definition des Reichtums bei Theognis v. 1185ff.

Ἶσόν τοι πλουτοῦσιν, ὅτῳ πολὺς ἄργυρός ἐστιν

καὶ χρυσὸς καὶ γῆς πυροφόρου πεδία

ἵπποι ϑ᾽ ἡμίονοί τε κτλ.

66 Phokylides fr. 7 (Bergk PLGr.II4 70):

χρηΐζων πλούτου μελέτην ἔχε πίονος ἀγροῦ˙

ἀγρὸν γάρ τε λέγουσιν Ἀμαλϑείης κέρας εἶναι.

67 Welch namenloses Elend der Teilbau durch Vorschußwirtschaft oder Ausbeutung der Notlage von seiten der Herren für den armen Pächter zur Folge haben kann, zeigt der Bericht eines Augenzeugen über die Verhältnisse des heutigen Siziliens. Er schildert die Abmessung des Getreides in einer Scheune. »Als die Messung beendigt war, blieb dem Bauern nur ein Häufchen Getreide, alles übrige gehörte dem Padrone. Der Bauer stützte die Hand und das Kinn auf den Stiel einer Schaufel und betrachtete starr bald diesen seinen einzigen Haufen, bald seine Frau und Kinder. Und da er nun wohl daran dachte, daß ihm nach einem Jahr voll Mühen und Schweiß nichts übrig bleibe, um seine Familie zu erhalten, als dieses Häufchen Getreide, erstarrte er förmlich und eine Träne stahl sich aus seinem Auge. Es ist bekannt, daß nach der Teilung manchem Bauern nicht nur gar kein Getreide zufällt, sondern daß sie auch noch schuldig waren.«

68 der »Knechtschaft«, wie Solon sich ausdrückt fr. 36, 4. Aristoteles Ἀϑπ. XII 4. Er spricht von den ὅροι πολλαχῇ πεπηγότες. Ein Beweis für die Ausdehnung der Verschuldung!

69 Freese, Jbb. f. Nationalök. u. St. 61,666.

70 Siehe Aristoteles Ἀϑπ. 12,4.

71 Plutarch Theseus 25.

72 Pol. VIII 6, 4. 1307 a: οἱ δ᾽ ἐν ταῖς εὐπορίαις, ἂν ἡ πολιτεία διδῷ τὴν ὑπεροχήν, ὑβρίζειν ζητοῦσι καὶ πλεονεκτεῖν.

73 Hesiod, W. u. T. 202ff. Die älteste europäische Fabel, die uns bekannt ist!

74 Hesiod ebd. 277ff. Vgl. auch das altdeutsche Sprichwort (Simrock S. 356):

»Wer mächtig ist, wird auch vermessen.

Große Fische die kleinen fressen.«

75 Bei Hesiod a.a.O. 210f.

76 Ebd. v. 220ff., 260ff.

77 v. 303ff.

78 [v. 176f.]

79 Ἀϑπ. V3. παραινῶν τοῖς πλουσίοις μὴ πλεονεκτεῖν.

80 τήν τε φι[λαργυρ]ίαν τήν τε ὑπερηφανίαν. a.a.O.

81 τίκτει γὰρ κόρος ὕβριν, ὅταν πολὺς ὄλβος ἕπηται

ἀνϑρώποισιν, ὅσοις μὴ νόος ἄρτιος ᾖ.

Aristoteles Ἀϑπ. XII 2.

82 Fr. 13 v. 73ff. οἳ γὰρ νῦν ἡμέων πλεῖστον ἔχουσι βίον, διπλασίως σπεύδουσι˙ τίς ἂν κορέσειεν ἅπαντας;

83 Fr. 4, 9 οὐ γὰρ ἐπίστανται κατέχειν κόρον.

84 ἤϑη δεσποτῶν τρομευμένους. Fr. 36, 12. Aristoteles Ἀϑπ. XII 4. Solang man für den Selbstgebrauch produzierte, hatte die Ausbeutung wenigstens eine gewisse Grenze gehabt an dem Bedürfnis der zu Versorgenden. Seitdem aber mit der Zwangsarbeit auch die Produktion für den Markt sich verband, mußten sich gerade für den unfreien Arbeiter die Folgen des entfesselten Gewinnstrebens besonders fühlbar machen, dem er schutzlos preisgegeben war.

85 v. 847ff

86 Eine Terminologie, die allerdings schon der aristokratischen Sprechweise einer früheren Zeit, z.B. den homerischen Junkern, geläufig war, wie wir denn überhaupt schon im Epos abstoßenden Zügen der Erniedrigung der Masse und verächtlicher Behandlung von seiten der Herrn begegnen. (Siehe Aus Altertum und Gegenwart 2. Aufl. S. 70.) Vgl. z.B. Homer Od. 21, 85 mit Theognis v. 233f. κενεόφρων δῆμος und v. 60, wo die Gemeinen bezeichnet werden als die οὔτε κακῶν γνώμας εἰδότες οὔτ᾽ ἀγαϑῶν.

87 v. 53ff.

88 v. 525f.:

καὶ γάρ τοι πλοῦτον μὲν ἔχειν ἀγαϑοῖσιν ἔοικεν,

ἡ πενίη δὲ κακῷ σύμφορος ἀνδρὶ φέρειν.

89 Der Vergleich entspricht auch ganz dem, was Theognis (v. 1255) als Lebensideal proklamiert.

Ὅστις μὴ παῖδάς τε φιλεῖ καί μώνυχας ἵππους

καὶ κύνας, οὔποτέ οἱ ϑυμὸς ἐν εὐφροσύνῃ.

90 Ἀκρόπολις καὶ πύργος, wie Theognis v. 233 sich ausdrückt.

91 Vgl. Sombart, Sozialismus und soziale Bewegung im 19. Jahrhundert (1896) S. 15f.

92 230f.:

Οὐδέ ποτ᾽ ἰϑυδίκῃσι μετ᾽ ἀνδράσι λιμὸς ὀπηδεῖ

οὐδ᾽ ἄτη, ϑαλίῃς δὲ μεμηλότα ἔργα νέμονται.

93 v. 182ff.

94 χειροδίκαι: 189.

95 180. Mit Unrecht bestreitet Kirchhoff (Hesiods Mahnlieder an Perses S. 51) den hesiodischen Ursprung der Verse 179-181. Vgl. dagegen E. Meyer, Gesch. d. Altertums II 417.

96 Diese Zukunftserwartung spricht sich aus in dem Wunsche des Dichters, entweder vor dem eisernen Geschlecht, d.h. vor seiner eigenen Zeit geboren zu sein oder später. v. 175.

97 Auch Kirchhoff (S. 56) meint, in dieser Weise zu den Leuten auf der Gasse reden heiße nichts anderes, als die Rolle eines Thersites spielen. Ein Vergleich, der freilich, was die Persönlichkeit und ihre Motive betrifft, ein recht unglücklicher ist.

98 Der Haß gegen die Reichen (ἀπέχϑεια ἡ πρὸς τοὺς πλουσίους) war nach Aristoteles die Hauptursache davon, daß in dieser Zeit die Führer und Vertrauensmänner des Volkes so oft zu einer monarchischen Gewalt gelangten. Politik VIII 4, 5.1305 a.

99 Wie Somhart a.a.O. S. 8 annimmt.

100 Es braucht kaum bemerkt zu werden, daß sich unsere Schilderung nur auf diese bezieht.

101 Siehe oben S. 133.

102 Solon fr. 4. Siehe die Erklärung der Stelle bei Wilamowitz, Aristoteles und Athen II 306.

103 In den Theognidea v. 671ff.

104 δασμὸς δ᾽ οὐκέτ᾽ ἴσος γίνεται ἐς τὸ μέσον. Die Tatsachen, welche diese Stelle im Auge hat, kennen wir nicht. Doch bemerkt E. Meyer a.a.O. S. 610 wohl mit Recht, daß dieselbe nicht auf eine Vermögensteilung durch die Revolutionäre, also nicht auf einen kommunistischen Akt bezogen werden kann, sondern nur auf eine Verteilung der gemeinen Einkünfte. »Die habgierigen Männer an der Spitze des Staates stecken die Einkünfte in die eigene Tasche, statt sie gleichmäßig an alle zu verteilen.«

105 Theognis 541f., 603f., 47f., 39f.

106 233f., 53ff.

107 1109ff.

108 291f.

109 833ff., 819ff.

110 Aristoteles Ἀϑπ. XIII.

111 Nach der schönen Bemerkung von Dondorff, Adel und Bürgertum im alten Hellas (Hist. Ztschr. Bd. 31 S. 234ff.).

112 Erdmannsdörffer, Das Zeitalter der Novelle (Preuß. Jbb. Bd. 25 S. 40).

113

Ἤδη νῦν αἰδὼς μὲν ἐν ἀνϑρώποισιν ὄλωλεν,

αὐτὰρ ἀναιδείη γαῖαν ἐπιστρέφεται.

Theognis v. 647f.

114 von Sombart a.a.O. S. 11.

115 Vortrefflich versinnbildlicht diese Wandlung die Doppelbüste Homer-Archilochos!

116 Theognis 57.

117 d.h. in den fortgeschrittensten See- und Handelsstaaten am Ägäischen Meere.

118 Vgl. die schöne Schilderung dieses Kulturprozesses bei E. Meyer, Gesch. des Altert.

119 Bd. II. Dazu mein Buch; Sokrates und sein Volk, 1899, S. 9ff. Gomperz, Griechische Denker I 65.

120 Die Philosophie Herakleitos des Dunklen I 54, II 443.

121 Siehe Aristoteles Ἀϑπ. XII 5.

122 4 Sombart a.a.O. S. 12 mit Bezug auf die Geschichte des modernen Sozialismus.

123 Nach der Bemerkung Sombarts (S. 33) über die Anfänge der modernen proletarischen Bewegung, die ganz ähnlich auch auf unsere Epoche zutrifft.

124 Aristoteles Politik VIII 4, 5. 1305 a.

125 Sombart S. 34.

126 Welche Bedeutung die Schafzucht in Megara gewann (ebenso wie für Attika!), zeigt Theognis v. 183, der Tempel der Schafe spendenden Demeter (Pausanias I 44, 4) und die bedeutsame Entwicklung der Tuchmanufakturen Megaras, die gewiß weit älter sind, als der Bericht, den Xenophon Mem. II 7, 6 davon gibt. – Da die Gewebeindustrie, besonders die feinere, vor dem Zeitalter der Steinkohle und des Eisens überall einen Höhepunkt in der industriellen Entwicklung bezeichnet, so sieht man, wie die soziale Revolution zugleich das Ergebnis wirtschaftlich fortgeschrittener Verhältnisse ist.

127 Ähnlich wie es in den proletarischen Bewegungen in den deutschen Städten des ausgehenden Mittelalters die Parole der aufrührerischen Massen war; »se wolden dorch de huse ghan, nycht vele scholde dort bestan«. Siehe Kaser, Politische und soziale Bewegungen im deutschen Bürgertum zu Beginn des 16. Jahrhunderts, 1899, S. 27.

128 Plutarch quaest. gr. 18 p. 295 c d: Μεγαρεῖς ... πολλὴν κατὰ Πλάτωνα καὶ ἄκρατον αὐτοῖς ἐλευϑε ρίαν τῶν δημαγωγῶν οἰνοχοούντων, διαφϑαρέντες παντάπασι τά τ᾽ ἄλλα τοῖς πλουσίοις ἀσελγῶς προσεφέροντο καὶ παριόντες εἰς τὰς οἰκίας αὐτῶν οἱ πένητες ἠξίουν ἑστιᾶσϑαι καὶ δειπνεῖν πολυτελῶς˙ εἰ δὲ μὴ τυγχάνοιεν, πρὸς βίαν καὶ μεϑ᾽ ὕβρεως ἐχρῶντο πᾶσιν. Wenn E. Meyer a.a.O. diese Vorgänge dahin versteht, als habe der Demos Zulassung zu den Gastmählern der Adeligen, d.h. zu den gemeinsamen Mahlzeiten der regierenden Bürger verlangt, so fehlt für eine solche Erklärung jeder Anhaltspunkt. Auch verkennt sie den im Text entwickelten Charaktor der Bewegung.

129 Phokylides fr. 10: Δίζησϑαι βιοτήν, ἀρετὴν δ᾽, ὅταν ᾖ βίος ἤδη.

130 Siehe Aristoteles Ἀϑπ. XII 3.

131 Siehe ebd.: ... πιεί[ρ]ας χϑονὸς πατρίδος κακοῖσιν ἐσϑλοὺς ἰσομοιρίαν ἔχειν.

132 2 Vgl. Theognis 581f.

ἐχϑαίρω δὲ γυναῖκα περίδρομον ἄνδρα τε μάργον,

ὃς τὴν ἀλλοτρίην βούλετ᾽ ἄρουραν ἀροῦν.

133 Sehr richtig haben daher den Sinn der Forderungen dieses agrarischen Sozialismus Kaibel und Kießling gekennzeichnet, wenn sie in ihrer Verdeutschung der Ἀϑπ. die Erklärung Solons über seine erfolgreiche Bekämpfung dieser Forderungen mit den Worten wiedergeben: »Zu gleichen Teilen nicht darf der Edle, der Gemeine pflügen unser fettes Land.«

134 ϑεὸς ὣς τίετο δήμῳ, wie die stereotype Formel bei Homer lautet.

135 Vgl. z.B. die Drohung des Gesandten des fränkischen Haufens in Nürnberg, daß im ganzen Lande kein Haus mehr bleiben solle, das besser sei als ein Bauernhaus u. dgl. m.

136 παντάπασιν ὁμαλοὺς τοῖς βίοις καὶ ἴσους. Plutarch Solon c. 16.

137 Busolt, Griech. Gesch. II2 255 verkennt die Tragweite der Bewegung, wenn er meint, das Verlangen der Landaufteilung habe wesentlich die Aufteilung der ἐπίμορτος γῆ der großen Grundherrn an die ἑκτήμοροι betroffen, welche dieselbe auf Teilbau bewirtschafteten. Das ist in der Forderung mit enthalten, erschöpft sie aber noch lange nicht. Das Richtige hat schon Aristoteles gesehen, Ἀϑπ. XI 2: ὁ μὲν γὰρ δῆμος ᾤετο πάντ᾽ ἀνάδαστα ποιήσειν αὐτόν (sc. τὸν Σόλωνα) und Plutarch Solon 13 τὴν γῆν ἀναδάσασϑαι καὶ ὅλως μεταστῆσαι τὴν πολιτείαν. Vgl. auch die obige Äußerung in c. 16. – v. Wilamowitz, der (Aristoteles und Athen II 47) von der richtigen Auffassung ausgeht, meint, unter den Demokraten, die von Solon eine neue Landverteilung forderten, habe das Bewußtsein geherrscht, daß der Privatbesitz an Grund und Boden durch Okkupation von ager publicus entstanden ist. Sie hätten also ein wahres Privateigentum am Boden von vornherein nicht anerkannt. – Die Überlieferung gibt für diese Ansicht keinen Anhaltspunkt.

138 Bei St. Just übrigens nicht einmal die »ganze« Gleichheit, sondern nur eine relative.

139 Siehe Pollux VII 151: ἐπίμορτος δὲ γῆ παρὰ Σόλωνι ἡ ἐπὶ μέρει γεωργουμένη, καὶ μορτὴ τὸ μέρος τὸ ἀπὸ τῶν γεωργῶν. Der Stand der attischen ἑκτήμοροι muß offenbar sehr zahlreich gewesen sein.

140 Wie Sombart S. 112 mit Recht bemerkt.

141 Von den extremsten Doktrinären und Ideologen wie Kautsky natürlich abgesehen.

142 Wie bezeichnend ist die Zweideutigkeit in dem Programm der sozialistischen Teilbauem und Feldarbeiter des modernen Italiens, welches an Stelle des »Eigentums der Padroni und Reichen« das »aller Arbeiter« proklamiert! – »La proprietà – las ich im Frühjahr 1897 auf einem sozialistischen Maueranschlag an dem ehrwürdigen Broletto in Brescia – la proprietà dei mezzi di lavoro, la terra etc. deve essere tolta alla piccola classe lei padroni e dei ricchi e divenire proprietà della nazione e cioè proprietà di tutti i lavoratori«. Ähnlich wird von einer unverfälscht sozialistischen Dichterin in der Zeitschrift »Neue Zeit« die Forderung aufgestellt:

»Der Ärmste soll auf eigenem Grund

im Schatten seines Daches wohnen!«

Überhaupt sind ja die utopistisch-kommunistischen Endziele, die sogenannten Prinzipien, bei der Masse der sozialdemokratischen Wählerschaften nichts weniger als populär!

143 Nach der Äußerung eines sozialdemokratischen Autors Calwer (Einführung in den Sozialismus VII), der also auch in dieser Richtung ein sozialistisches Element anerkennt.

144 All das übersieht Adler, wenn er Geschichte des Sozialismus I 17 behauptet, es habe im Altertum niemals eine sozialistische oder kommunistische Partei gegeben, weil man damals nicht mit dem Schlachtruf »Nieder mit dem Privatkapital!« oder »Nieder mit dem privaten Grundeigentum!« in den Kampf zog, sondern höchstens mit dem Schlachtruf »Her mit dem Kapital!« oder »Her mit den Äckern!«

145 Natürlich nur mit Beschränkung auf die Staatsangehörigen, also unter Ausschluß von Beisassen und Sklaven.

146 Das übersieht Plutarch, wenn er (Solon c. 16) die attische Forderung des γῆς ἀναδασμός mit der »lykurgischen« Landaufteilung vergleicht.

147 Das beweist auch die Äußerung Solons: ὅσοι δὲ μείζους καὶ βίαν ἀμείνονες αἰνοῖεν ἄν με καὶ φίλον ποιοίατο. Aristoteles Ἀϑπ. XII 5.

148 ὁμοῦ βίην τε καὶ δίκην συναρμόσας. fr. 36,16.

149 Also eine weit radikalere Maßregel als die vielleicht auch schon um jene Zeit in Megara durchgesetzte, wo die Gläubiger nur die von den Schuldnern empfangenen Zinsen wieder zurückzahlen mußten. (παλιντοκία) Plutarch quaest. Gr. 18 p. 295 c.

150 Ἀϑπ. XIII 3.

151 Vgl. Pollux VII 151.

152 Auch F. Cauer a.a.O. S. 69 und Busolt, Griech. Geschichte II2 262 halten dies für wahrscheinlich.

153 Aristoteles Pol. II 4, 4. 1266 b: διότι μὲν οὖν ἔχει τινὰ δύναμιν εἰς τὴν πολιτικὴν κοινωνίαν ἡ τῆς οὐσίας ὁμαλότης καὶ τῶν πάλαι τινὲς φαίνονται διεγνωκότες, οἷον καὶ Σόλων ἐνομοϑέτησεν˙ καὶ παρ᾽ ἄλλοις ἐστὶ νόμος, ὃς κωλύει κτᾶσϑαι γῆν ὅσην ἂν βούληταί τις. – Es ist bezeichnend für die Geschichtsauffassung des atomistischen und einseitig kapitalistischen Liberalismus, daß Grote (II 106 D. Ü.) sich nicht entschließen konnte, zuzugestehen, daß diese Stelle den sonst allgemein angenommenen Sinn hat, obwohl er selbst eine andere Deutung nicht geben kann. Kein Wunder, daß Grote vollends die Forderung des γῆς ἀναδασμός als »ganz und gar unglaublich« erklärt, für die ihm allerdings nur Plutarch (c. 16) als Zeuge zu Gebote stand, während wir jetzt dank der Ἀϑπ. die von Grote vermißte Bestätigung aus Solons eigenem Munde besitzen. – Hier tritt uns der Gegensatz zwischen der älteren doktrinär-liberalen Geschichtschreibung und der modernen sozial-geschichtlichen Betrachtungsweise recht augenfällig entgegen. Vgl. mein Buch: »Aus Altertum und Gegenwart« 2. Aufl. S. 232f.

154 a.a.O.

155 Sehr schön, wenn auch in bezug auf den Erfolg idealisierend charakterisiert Plutarch in der Solonbiographie c. 18 diesen sozialen Geist der solonischen Gesetzgebung: ὀρϑῶς ἐϑίζοντος τοῦ νομοϑέτου τοὺς πολίτας ὥσπερ ἑνὸς μέρους συναισϑάνεσϑαι καὶ συναλγεῖν ἀλλήλοις.

156 In dieser Frage empfinden wir die unglaubliche Dürftigkeit der Überlieferung besonders schmerzlich. Wir wissen weder, welches die zulässige Größe des Grundeigentums war, noch auch, wie das Maximum gegenüber den bestehenden Eigentumsverhältnissen zur Geltung gebracht wurde; ob z.B. alles, was der einzelne mehr besaß, expropriiert wurde oder verkauft werden mußte und was dergleichen Fragen mehr sind. Möglich ist es ja, daß (wie Swoboda, Beitr. z. griech. Rechtsgesch. a.a.O. S. 278 annimmt), das Landmaximum rückwirkende Kraft hatte, d.h. daß die Grundbesitzer das, was sie über das Maximum hinaus besaßen, abtreten mußten.

157 Siehe Aristoteles a.a.O.

158 Für die Idee, die diesen Beschränkungen zugrunde lag, ist auch die Äußerung charakteristisch, welche Thales in den Mund gelegt wird, daß die Demokratie die beste sei, welche weder zu reiche noch zu arme Bürger habe.

159 Dies mag nur Schlußfolgerung des Aristoteles und nicht direkt überliefert sein. Aber es entspricht jedenfalls der geschichtlichen Wahrheit mehr als die Ansicht E. Meyers (Gesch. d. Altert. II 668), daß Solon »die soziale Not definitiv gehoben« habe. Eine Ansicht, mit der übrigens das, was Meyer über die Sozialpolitik des Peisistratos (S. 773) bemerkt, keineswegs übereinstimmt. – Nach Aristoteles Ἀϑπ. XIII 5 schließen sich an Peisistratos an οἵ τε ἀφ[ῃ]ρημένοι τὰ χρέα διὰ τὴν ἀπορ[ί]αν. Vgl. dazu Solons eigene Äußerungen über die Unzufriedenheit der Radikalen mit seinem Reformwerk und ihrer Neigung zum gewaltsamen Umsturz. Ebd. c. 12. – Besonders unter der armen Bergbevölkerung der Diakria, auf die sich Peisistratos vor allem stützte, wird das proletarische Element überwogen haben, ὁ ϑητικὸς ὄχλος καὶ μάλιστα τοῖς πλουσίοις ἀχϑόμενος, wie Plutarch Solon c. 29 sich ausdrückt.

160 Die Geschichtsauffassung der modernen Sozialdemokratie, die nicht zugeben will, daß die heutige proletarische Bewegung irgendeine Parallele in der Vergangenheit gehabt habe, wird auch hier gründlich zuschanden. Der antike Proletarier soll allezeit etwas ganz anderes gewesen sein, als der moderne, und sich zu diesem verhalten, wie der »lästige schmarotzende Bummler zu dem unentbehrlichen Arbeiter, auf dem die ganze Kultur beruht« (Kautsky, Thomas More S. 2). Die hart arbeitenden attischen Tagelöhner, Feldarbeiter, Teilpächter, Parzellenbesitzer – Schmarotzer! Und das nennt sich Wissenschaft!

161 Siehe oben S. 146 Anm. 1.

162 Auch F. Cauer a.a.O. S. 95 und Busolt, Griech. Gesch. II2 327 sind dieser Ansicht. E. Meyer, Gesch. d. Altert. II 773 nimmt als sicher wenigstens an, daß Peisistratos der ärmeren Bevölkerung brachliegende Grundstücke überwies und ihr die nötigen Gelder für die erste Einrichtung gab. Ja hinsichtlich Korinths hält auch er es für wahrscheinlich, daß der Tyrann Kypselos die Güter der Bacchiaden zu Landanweisungen für die ärmere Bevölkerung und die aus der Hörigkeit befreite Bauernschaft benützt habe.

163 Aristoteles Ἀϑπ. XVI 2: καὶ δὴ καὶ τοῖς ἀ[πό]ροις προεδάνειζε χρήματα πρὸς τὰς ἐργασίας, ὥστε διατρέφεσϑαι γεωργοῦντας.

164 Es ist – soweit die Agrarwirtschaft in Betracht kommt – eine jener Epochen, wie sie Schmoller, Die Einkommensverteilung in alter und neuer Zeit (Jahrb. 1895 S. 1073ff.) als Rückschlag gegen Epochen allzu einseitiger sozialer Differenzierung angenommen hat.

165 Vgl. die Aufzählung bei Aristophanes Plutos 162ff., 513ff. und bei PolluxVII.

166 Bezeichnend ist es, wie frühzeitig der Reichtum einzelner Kaufherrn die Aufmerksamkeit der Geschichtschreibung erweckt hat. Siehe Herodot IV 152. Über die Intensität der merkantilen Entwicklung s. Beloch, Die Handelsbewegung im Altertum (Jbb. f. Nationalök. u. Stat. 1899 S, 626ff.), der die Handelsbewegung des athenischen Reiches auf 500-600 Millionen Mark, die der hellenischen Welt überhaupt gegen den Ausgang des 5. Jahrhunderts auf kaum unter zwei Milliarden schätzen zu dürfen glaubt. Vgl. auch dessen Abhandlung zur griech.Wirtschaftsgesch. (Ztschr. f. Sozialw. 1904 S. 175ff.).

167 Wir finden größere Betriebe z.B. in der Müllerei, Bäckerei, Gerberei und Lederarbeit, Schreinerei und Töpferei, im Textilgewerbe, in der Fabrikation von Lampen, Messern, Schwertern, Schilden, musikalischen Instrumenten u. dgl. m. Auch findet sich schon hier die für den entwickelten Kapitalismus charakteristische Scheidung zwischen dem Unternehmer und technischen Leiter (ἐπιστάτης, ἐπίτροπος, ἡγεμὼν τοῦ ἐργαστηρίου). Über große Unternehmer z.B. im Baugewerbe, die große Arbeitermassen beschäftigt haben müssen, s.Plutarch Perikles 13. Andere Beispiele bei Cicotti, Il tramonto della schiavitù nel mondo antico S. 93. – Belege für größere Betriebe bei Büchsenschütz, Besitz und Erwerb S. 336ff. und Beloch, Die Großindustrie im Altertum (Ztschr. f. Sozialwissenschaft II S. 21ff.), der freilich Umfang und Bedeutung der industriellen Großbetriebe ebenso überschätzt, wie sie Guiraud, La main-d'œuvre industrielle dans la Grèce ancienne (1900) und Francotte, L'Industrie dans la Grèce ancienne (2 Bände 1900 und 1901) unterschätzen.

168 Vgl. die für diesen Fortschritt der Technik charakteristische Schilderung Xenophons (Kyrup.VIII 2,5): »Der eine macht Mannsschuhe, der andere Frauenschuhe. Hier lebt der eine bloß vom Nähen der Schuhe, dort ein anderer bloß vom Zuschneiden. Der eine schneidet ausschließlich Kleider zu, der andere setzt die Stücke nur zusammen. Je einfacher die Arbeit, um so besser die Ausführung.« – Auch die Abhängigkeit dieser Arbeitsteilung von dem Umfang des Marktes hebt Xenophon hervor. – Es ist bezeichnend, daß er durch diese Erörterung der modernen sozialistischen Kritik Anlaß gegeben hat, sich gegen den »bürgerlichen Instinkt« zu wenden, der in ihr zum Ausdruck kommen soll. Siehe Marx, Kapital I4 381. Vgl. auch Hell. III 4, 17 über die weitgehende Arbeitsteilung in der Waffenfabrikation, Plinius n.h. 34, 5 bei der Anfertigung von Kandelabern. Eine Arbeitsteilung, in der Francotte seltsamerweise umgekehrt ein Symptom geringer industrieller Entwicklung sieht (a.a.O.I S. 92).

169 Siehe S. 172 Anm. 1.

170 Wenn Mauri (I cittadini lavoratori dell' Attica nei secoli V° e IV° a.C. p. 46) meint, diese Konkurrenz sei für die freie Arbeit nicht sehr fühlbar gewesen, weil den Fabrikanten die Maschine fehlte, so verkennt er einerseits die Bedeutung der Arbeitsteilung, anderseits die der technischen Fortschritte, die dem Kapitalisten doch vielfach wirksamere technische Vorrichtungen zur Verfügung stellten als die, welche der kleine Handwerker sich zu verschaffen vermochte. Vgl. Blümners Technologie passim. Wenn freilich der Betrieb eine gewisse Größe überschritt und zahlreichere gelernte Arbeiter beanspruchte, konnte Sklavenarbeit einen Kapitalaufwand beanspruchen, demgegenüber die Beschäftigung freier Lohnarbeiter vorzuziehen war. Dies betont mit Recht Pringsheim, Kapitalismus im Altertum (Ztschr. f. Sozialwissensch. 1900 S. 762).

171 Aristoteles Nikom. Ethik VIII 11,6.

172 μέρος τι τοῦ δεσπότου Pol. I 2, 20. 1255 b.

173 Marx I4 342 in bezug auf den modernen Arbeiter.

174 Die 20000 im dekeleischen Krieg zum Feind übergegangenen attischen Sklaven waren nach Thuk. VII 27,5 πολὺ (n.d.Vat.) oder τὸ πολὺ μέρος χειροτέχναι. – In der Schildfabrik des Redners Lysias (s. dessen Rede gegen Eratosthen. 8 u. 19) wurden 120 Sklaven beschäftigt, in der väterlichen Möbelfabrik des Demosthenes (s. die Rede gegen Aphob. I 9) 20, in der Messerfabrik 30 (ebd.). Vgl. auch Xenoph. Mein. II 7, 3ff. und über die in der Montanindustrie beschäftigten Sklaven, die in der Zahl von 300, 600, ja 1000 Köpfen als Eigentum einzelner Besitzer erscheinen, die Schrift von den Einkünften 4,14, – Die industriellen Korinther werden einmal χοινικομέτραι genannt (Athen. VI 103. 272 b), als ob ihre Hauptbeschäftigung darin bestanden hätte, den Sklaven ihre tägliche Ration zuzumessen. – Auf die ungeheueren Sklavenzahlen bei Athenäos a.a.O. ist allerdings nichts zu geben.

175 Siehe Kap. IV Abschn. 2.

176 Siehe Plato Ges. VIII 12. 846 e und Diodor 174: Παρὰ μὲν γὰρ τοῖς ἄλλοις (im Gegensatz zu den Ägyptern) ἰδεῖν ἔστι τοὺς τεχνίτας περὶ πολλὰ τῇ διανοίᾳ περισπωμένους καὶ διὰ τὴν πλεονεξίαν μὴ μένοντας τὸ παράπαν ἐπὶ τῆς ἰδίας ἐργασίας. Οἱ μὲν γὰρ ἐφάπτονται γεωργίας, οἱ δ᾽ ἐμπορίας κοινωνοῦσιν, οἱ δὲ δυοῖν ἢ τριῶν τεχνῶν ἀντέχονται.

177 Vgl. z.B. Lysias Περὶ ἀδυνάτου 6.

178 Siehe mein Buch: Aus Altertum und Gegenwart, 1911, 2. Aufl. S. 193f.

179 Die sogenannte ἀποφορά der ἀνδράποδα μισϑοφοροῦντα.

180 Dies war übrigens auch indirekt insoferne der Fall, als die unfreie Bevölkerung ihre Kaufkraft nicht steigern, durch die Nachfrage nach neuen Lebensbedürfnissen die Produktion nicht wesentlich begünstigen konnte.

181 Timäos fr. 67 (bei Athen. VI 86. 264 d): ... Μνάσωνα τὸν τοῦ Ἀριστοτέλους ἑταῖρον, χιλίους οἰκέτας κτησάμενον, διαβληϑῆναι παρὰ τοῖς Φωκεῦσιν ὡς τοσούτους τῶν πολιτῶν τὴν ἀναγκαίαν τροφὴν ἀφῃρημένον.

182 Inschrift aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. CIG II add. 2374 e, Zeile 15ff.: περὶ δὲ τῶν μισ[ϑοῦ] ἐργαζομένων καὶ τῶν μισϑουμένων [αὐ]τοὺς ὅπως μηδέτεροι ἀδικῶνται [ἐφρ]όντιζεν, ἐπαναγκάζων κατὰ τοὺς νό[μους] τοὺς μὲν μὴ ἀϑετεῖν, ἀλλὰ ἔπὶ τὸ ἔ[ργ]ον πορεύεσϑαι, τοὺς δὲ ἀποδιδόναι τοῖς [ἐργ]αζομένοις τὸν μισϑὸν ἄνευ δίκης. Wir haben leider nur wenige Parallelen zu diesem Streike aus dem Altertum, so z.B. u.a. in Ägypten (s. Spiegelberg, Arbeiter und Arbeiterbewegung im Pharaonenreich unter den Ramessiden, 1895, und Thurnwald, Staat und Wirtschaft im alten Ägypten, Ztschr. f. Sozialwissenschaft 1901 S. 781f.) und in Kleinasien (Ausstand der Bauhandwerker und -arbeiter in Sardes, auf den sich die Inschrift Nr. 628 bei Lebas-Waddington bezieht).

183 Kapital I4 305. Auch Carlyles Schilderung der irischen Konkurrenz (Chartism c. 4) bildet eine belehrende Parallele!

184 Ps.Xenoph. Ἀϑ. πολ. I 10: ἐσϑῆτά τε γὰρ οὐδὲν βέλτιον ὁ δῆμος αὐτόϑι ἢ οἱ δοῦλοι καὶ οἱ μέτοικοι καὶ τὰ εἴδη οὐδὲν βελτίους εἰσίν. Es ist allerdings ein Gegner des Demos, der so schreibt; aber wir haben keinen Grund, an der Richtigkeit seiner Behauptung zu zweifeln.

185 Aristophanes Ekkles. 310. Für die Ansicht von Francotte a.a. 0.I S. 314, daß die hier genannten Arbeiter Staatssklaven seien, fehlt jeder Anhaltspunkt.

186 Vgl. das von Böckh, Staatshaushaltung I3 142 aufgestellte Haushaltsbudget. Zwar meint Beloch, Griech. Gesch. I 415f. [II12 99], vgl. II 357 [III12 340], ff., daß eine Arbeiterfamilie mit diesem Tagelohn »allenfalls auskommen«. konnte. Aber auch er gibt zu, daß »bei steigenden Getreidepreisen die Not groß werden mußte«. Wie Beloch trotz dieses Zugeständnisses der Ansicht sein kann, daß in Athen jeder, der arbeiten wollte, mit Leichtigkeit zu lohnendem Verdienst Gelegenheit fand (II 362), ist mir unbegreiflich.

187 Thuk. VIII 45, 2, vgl. 29, 1. Xenophon Hell. I 5, 7, dazu Beloch II 358, der mit Recht bemerkt, daß die möglicherweise hinzukommende Verpflegung wenig ins Gewicht fällt.

188 So viel erhielten die Steinsäger und Maurer beim Bau des Erechtheions in den letzten Jahren des peloponnesischen Krieges IG I 324; vgl. 325, wo man mit Beloch wohl auch gelernte Arbeiter annehmen muß. Vgl. auch die Lohnübersichten bei Guiraud a.a.O. S. 183ff. und Francotte I 309ff.

189 Soviel wird man ja allerdings Kirchhoff (Abh. d. Berliner Ak. 1876 S. 56) zugeben müssen, daß dieser vom Staat in schwerer Kriegszeit gezahlte Lohn nicht ganz der normale gewesen sein kann.

190 Xenophon Mem. II 8,2: καὶ πόσον χρόνον οἴει σοι – sagt Sokrates zu einem als Lohnarbeiter beschäftigten verarmten Freund – τὸ σῶμα ἱκανὸν εἶναι μισϑοῦ τὰ ἐπιτήδεια ἐργάζεσϑαι; Μὰ τὸν Δί᾽, ἔφη, οὐ πολὺν χρόνον. Καὶ μὴν, ἔφη, ὅταν γε πρεσβύτερος γένῃ, δῆλον ὅτι δαπάνης μὲν δεήσῃ, μισϑὸν δὲ οὐδείς σοι ϑελήσει τῶν τοῦ σώματος ἔργων διδόναι.

191 In den Rechnungen der eleusinischen Tempelverwaltung IG II2 834 b, vgl. 834 c.

192 Vgl. die Daten bei Beloch II 355ff., der im 4. Jahrh. geradezu eine Preisrevolution annimmt, »wie wir sie in ähnlicher Weise um die Mitte des vorigen Jahrhunderts gesehen haben« [getilgt III12 339]. Welch letzteres ich dahingestellt sein lasse.

193 Vgl. a.a.O. die Urkunde 834 b. Mauri (a.a.O. S. 86) meint, daß bei einem Arbeitslohn von I1/2 Drachmen der Preis der freien Arbeit den der unfreien nur um 2 Obolen täglich übertraf. Eine Annahme, die in einzelnen Fällen das Richtige treffen mag, in dieser Allgemeinheit aber nicht aufrecht zu erhalten ist.

194 Daß die genannten Löhne ungefähr den Durchschnittslöhnen entsprachen, wird durch die bekannte Angabe bei Athenäos IV 65. 168 b bestätigt, daß die Philosophenschüler Menedemos und Asklepiades (im 3. Jahrhundert) mit der schweren Arbeit in einer Getreidemühle und noch dazu mit Nachtarbeit nur 2 Drachmen verdienten.

195 Nach [Demosthenes] XLII, 22 war es zu Athen im 4. Jahrhundert schwierig, von einem Kapital von 45 Minen, also – bei 12% – von 540 Drachmen jährlich zu leben. Mauri (S. 81, vgl. S. 91) berechnet das Existenzminimum einer attischen Familie von vier Köpfen auf 525 Drachmen für das Ende des 4. Jahrhunderts, auf 400 Drachmen für das Ende des 5. Jahrhunderts, so daß also ein Lohn von 11/2 Drachmen (4. Jahrhundert) bezw. 1 Drachme (5.Jahrhundert) hinter diesem Existenzminium zurückgeblieben wäre. Zu optimistisch urteilt Francotte a.a.O. I 342.

196 Das läßt sich z.B. auch aus den inschriftlich erhaltenen Baurechnungen der Heiligtümer von Delos und Epidauros erkennen. Vgl. Homolle, Bull. corr. hell. XIV 478ff. und Baunack, Aus Epidauros S. 47.

197 Die Gerichtsreden des Lysias, Isäos, Demosthenes, die uns einen so tiefen Einblick in die Vermögensverhältnisse des attischen Bürgertums gewähren, lassen diese Vorliebe für Kapitalanlagen in Grund und Boden deutlich erkennen.

198 Siehe Thuk. II 65, 2. Isokr. VII (Areop.) 52.

199 Vgl. die Bemerkung des Hekatäos bei Diodor I 74 über die τεχνῖται, οἳ ἐφάπτονται γεωργίας.

200 Siehe die Zusammenstellung bei Guiraud, La propriété foncière en Grèce p. 398. Sundwall, Epigraph. Beiträge zur sozialpolit. Geschichte Athens im Zeitalter des Demosthenes, 1906 [Klio, 4. Beih.], S. 70, sieht freilich in den hier mitgeteilten Tatsachen einen Beweis gegen die Ansicht von der Invasion des Kapitals in den Bodenbesitz! Er hat eben weder die Bedeutung dieser Tatsachen, noch dieser »Invasion« verstanden, in der er seltsamerweise ein »Symptom wirtschaftlichen Niedergangs« sieht!

201 Περὶ πόρων IV 6.

202 Demosthenes XXXVI 36ff. Dazu Beloch II 351 [s. aber III12 333].

203 XXIII 208: γῆν δ᾽ ἔνιοι πλείω πάντων ὑμῶν τῶν ἐν τῷ δικαστηρίῳ συνεώνηνται.

204 XIII 30. οἱ δὲ γῆν συνεωνημένοι γεωργοῦσιν, ὅσην οὐδ᾽ ὄναρ ἤλπισαν πώποτε.

205 [Demosthenes] XLII 5, 7, 20, dazu Böckh I3 563. Mit bezog auf diese Grundherrn sagt der Redner § 21: ὑμεῖς δ᾽ οἱ γεωργοῦντες εὐπορεῖτε μᾶλλον ἢ προσῆκεν.

206 Demosthenes LV 1 über den γείτων πλεονέκτης ἐπιϑυμήσας τῶν χωρίων. Siehe Diodor XIII 84 (aus Agrigent) und die charakteristische Äußerung Menanders (Kock III 267 fr. 1099):

κἂν μυρίων γῆς κυριεύῃς πήχεων,

ϑανὼν γενήσει τάχα τριῶν ἢ τεττάρων.

207 So Aristoteles Politik VII 2, 5f. 1319 a.

208 Vgl. Sering, Die Agrarfrage und der Sozialismus (Schmollers Jahrb. 1899, Jahrg. 23, 5. 1543).

209 Für Demosthenes z.B. ist es zweifellos, daß das Hellas seiner Zeit viel bevölkerter sei als das der Perserkriege (IX (Phil. III) 40). Vgl. auch Aristoteles Pol. III 10, 8. 1286 b und VI 5, 5. 1293a.

210 Im Hinblick auf die große Zahl der aufgefundenen Hypothekensteine, von denen keiner älter ist als das 4. Jahrhundert, hat man mit Recht bemerkt, daß das kein Zufall sein kann. Vgl. Recueil des inscriptions juridiques grecques par Dareste etc. p. 122. Allerdings ist diese Verschuldung keineswegs überall ein Symptom wirtschaftlichen Niedergangs, sondern auch von Verbesserung und Ausdehnung des Betriebes. Das Kapital steigert den Wert der Arbeit, indem es ihre Produktivität steigert.

211 Vgl. Hitzig, Das griechische Pfandrecht, 1895.

212 Mit Recht hält es Roscher, Ansichten der Volkswirtschaft I2 278 für so gut wie sicher, daß namentlich in Attika der Latifundienbildung eine große Zersplitterung des Grundes und Bodens voranging. Ähnlich Guiraud a.a.O.

213 Einen auffallend großen Wechsel der Pächter, der auf die Lage dieser Klasse gewiß kein günstiges Licht wirft, zeigt das von Lysias VII (über den Ölbaumstumpf) erwähnte Grundstück. – Auch die Kleinheit der Pachten, wie sie durch die Inschriften seit dem 4. Jahrhundert bezeugt sind, ist wenigstens zum Teil ein ungünstiges Symptom.

214 Voll Wehmut sieht Isokrates VII (Areop.) 32 auf die gute alte Zeit zurück, wo die Reichen, um der Armut abzuhelfen, sich mit billigen Pachtbedingungen begnügt hätten.

215 Vgl. z.B. die bedeutsame Rolle, welche in den Kämpfen der korkyräischen Oligarchen und Demokraten die offenbar sehr zahlreichen Ackersklaven spielten. Thuk. III 73. – Über das Zusammenarbeiten von Sklaven und Freien bei der Feldarbeit vgl. Plato Euthyphro 4c, über Ackersklaven überhaupt [Demosthenes] LIII21. Wie zahlreich dieselben in Attika waren, beweist die Stelle des Hyperides (fr. 33 Bl.), die sich offenbar auf das vom Redner beantragte Massenaufgebot nach Chäronea bezieht. Die Zahl der waffenfähigen Sklaven ist hier offenbar als eine sehr beträchtliche gedacht, auch wenn man die angegebene Zahl von 150000 Köpfen mit Beloch (Bevölkerung S. 98) und E. Meyer (Forschungen II 188) ebenso für apokryph hält wie die 400000 attischen Sklaven, welche Ktesikles bei Athenäos VI 103. 272 c für das Jahr 310 nennt. Zwar hat sich neuerdings Seeck, Die Statistik in der alten Geschichte (Jbb. f. Nat. u. Stat. 1897 S. 5), für die Geschichtlichkeit dieser letzteren Zahl ausgesprochen; und sie ist ihm ein Beweis für »die starke Zunahme des Elends und des Reichtums, wie wir sie nach Lage der Sache erwarten müssen«. Allein die Tendenz der Entwicklung ist auch ohne solche offenkundig falsche Zahlen (s. Beloch Jbb. a.a.O. S. 324f.) deutlich genug erkennbar. – Daß übrigens auch in bezug auf die Sklavenbevölkerung die Dinge in Attika nicht etwa ungünstiger lagen als in anderen gleich entwickelten Landschaften, zeigt die noch größere Sklavenmenge in Chios. Thuk.VIII 40, 2. Viel zu niedrig schlägt die Ausdehnung der unfreien Arbeit an Cicotti a.a.O. S. 92ff.

216 Vgl. z.B. Aristoteles Politik IV 8, 5.1329 a.

217 Schon im G. Jahrhundert spricht Stesichoros von dem »Singen der Zikaden am Boden«. Aristoteles Rhet. II 21. 1395 a: ὅπως μὴ οἱ τέττιγες χαμόϑεν ᾄδωσιν!

218 V 16. 470 d.

219 αὐτουργός, οἵπερ καὶ μόνοι σῴζουσι γῆν. Orestes v. 920.

220 Pol.VIII 6, 2. 1306 b: οἱ μὲν ἀποροῦσι λίαν, οἱ δ᾽ εὐποροῦσι μάλιστα ἐν τοῖς πολέμοις. »Wie ich gehört habe« – sagt Demosthenes LVII 45 von der Zeit des peloponnesischen Krieges –, »sind infolge des damaligen Unglücks des Staates viele Bürgerfrauen Ammen, Tagelöhnerinnen, Gehilfinnen bei der Weinlese geworden und auch viele hinwiederum aus Armut zu Reichtum gelangt.«

221 Vgl. Demosthenes XIV 25 (aus dem Jahre 354): ὁρᾶτε τὴν πόλιν ... πᾶσαν ταυτηνί˙ ἐν ταύτῃ χρήματ᾽ ἔνεστιν ὀλίγου δέω πρὸς ἁπάσας τὰς ἄλλας εἰπεῖν πόλεις.

222 Viele Gegenden Attikas, die einst dicht mit Ölbäumen bestanden waren, sind durch den Krieg ganz kahl geworden, wie es in einer Rede des Lysias (VII 6) heißt.

223 Ein gewisser Ischomachos ist durch diese Spekulation ein reicher Mann geworden. Siehe Xenoph. Ökon. 20,22ff. Die Anekdote von den Freunden Solons, die die Kenntnis seiner Projekte zu Grundstück- und Kapitalspekulationen mißbraucht haben sollen (Plutarch Solon 15), ist ein charakteristisches Symptom dafür, wie sehr man an dergleichen gewöhnt war.

224 Wie groß das Kreditbedürfnis der Landwirtschaft nach Kriegen oft war, das zeigt das Ehrendekret, welches im 4. Jahrhundert einem athenischen Bürger zuerkannt wurde, weil er das Kapital hergegeben, um im Kriege verödetes und unbesäet gebliebenes Land wieder zu bestellen. Vgl. Hermes VII 3.

225 Man sieht, wie unberechtigt der von Salvioli aus der römischen Geschichte abstrahierte Schluß ist, daß dem ganzen Altertum die kapitalistische Wirtschaft und die »Scheidung zwischen Kapital und Arbeit gefehlt habe«. Le capitalisme dans le monde antique, 1908, S. 315ff.

226 Das Geld »arbeiten« lassen ist ein Begriff, der schon der griechischen Geschäftssprache eigentümlich ist. Τὸ δάνειον ἔνεργον ποιεῖν [Demosthenes] LVI 29. Und wie bezeichnend ist der Ausdruck ἀφορμή für das Betriebskapital.

227 Mit Recht nennt Carlyle die Plutokratie die schlechteste Art aller Beherrschung, weil sie den Herrschern am wenigsten Pflichten auferlege und die Ausbeutung der Beherrschten am meisten begünstige.

228 Staat VIII 7. 552 d. Siehe Kap. 3 Abschn. 2.

229 Politik VI 9, 9.1296 a.

230 So Herzog, Beil. z. Allg. Ztg. 1894. Er hat, wie es scheint, Aristoteles Politik VIII 7, 11 b im Auge, eine Äußerung, die sich aber ausdrücklich nur auf die Praxis einzelner Staaten bezieht.

231 πολλοὶ γάρ εἰσιν, sagt Aristoteles Rhet. II 16.1391 a: οἱ δεόμενοι τῶν ἐχόντων.

232 Nach der allerdings zu sehr verallgemeinernden Bemerkung Roschers, Grundlagen der Nationalökonomie I S. 630 der 24. (von mir besorgten) Auflage.

233 Darauf hat neuerdings mit Recht A. Bauer hingewiesen, Ztschr. f. österr. Gymn. 1897 S. 340 u. N. Jbb. f.d. klass. Altert. 1902 S. 338 (im Hinblick auf die Inschriften von Magnesia am Mäander).

234 Eine Tatsache, aus der man freilich nicht die übertriebenen Folgerungen ziehen darf, die Sundwall a.a.O. S. 70ff. in seiner verfehlten Polemik gegen meine, E. Meyers, Belochs, Kaersts u.a. Auffassung von der »Massenherrschaft« gezogen hat.

235 Vgl. die Schilderung in Theophrasts »Charakteren« c. 6 [13 Schn.], 9. Dazu Billeter, Geschichte des Zinsfußes im griech.-röm. Altert. S. 44f.

236 Übrigens hat schon ein Zeitgenosse dieser angeblich glücklicheren Epoche, Euripides, in den Phönissen v. 439f., sehr im Widerspruch mit dieser Auffassung gesagt:

τὰ χρήματ᾽ ἀνϑρώποισι τιμιώτατα

δύναμίν τε πλείστην τῶν ἐν ἀνϑρώποις ἔχει.

237 [Demosthenes] XIII 31: νῦν δὲ τοὐναντίον κύριοι μὲν τῶν ἀγαϑῶν οὗτοι, καὶ διὰ τούτων ἅπαντα πράττεται, ὁ δὲ δῆμος ἐν ὑπηρέτου καὶ προσϑήκης μέρει, καὶ ὑμεῖς ἀγαπᾶτε ἃ ἂν οὗτοι μεταδιδῶσι λαμβάνοντες.

238 Siehe unten. Übrigens haben gerade diese durch die Reaktion, die sie auf seiten der Besitzenden hervorriefen, vielfach auch wieder zu einer Verstärkung der Plutokratie geführt.

239 Politik VIII 2, 7f. 1303 a. Auch Polybios VI 9, 5 spricht davon, wie in der Demokratie durch das Übergewicht des Reichtums oligarchische Gelüste bei der besitzenden Minderheit entstehen.

240 Iphigenie b.d. Tauriern 392ff.

241 I 70. – Vgl. Kap. 3 Abschnitt 3.

242 Siehe ebd.

243 Siehe ebd.

244 VIII § 7: οὕτω γὰρ ἐξηρτήμεϑα τῶν ἐλπίδων καὶ πρὸς τὰς δοκούσας εἶναι πλεονεξίας ἀπλήστως ἔχομεν, ὥστ᾽ οὐδ᾽ οἱ κεκτημένοι τοὺς μεγίστους πλού τους μένειν ἐπὶ τούτοις ἐϑέλουσιν, ἀλλ᾽ ἀεὶ τοῦ πλείονος ὀρεγόμενοι περὶ τῶν ὑπαρχόντων κινδυνεύουσιν. Vgl. auch Menander K. III S. 170 fr. 557:

πλεονεξία μέγιστον ἀνϑρώποις κακόν˙

οἱ γὰρ ϑέλοντες προσλαβεῖν τὰ τῶν πέλας

ἀποτυγχάνουσι πολλάκις νικώμενοι,

τὰ δ᾽ ἴδια προστιϑέασι τοῖς ἀλλοτρίοις.

245 XXXVII 53: οἳ τέχνην τὸ πρᾶγμα πεποιημένοι μήτε συγγνώμης μήτ᾽ ἄλλου τινός εἰσιν ἀλλ᾽ ἢ τοῦ πλείονος.

246 Aristophanes Plutos 193.

247 Einen gewissen Maßstab gibt ja allerdings die Raschheit, mit der Bankiers, wie Pasion, der mit nichts begonnen, und Phormion zu großem Reichtum gelangten. Das Vermögen des ersteren wird auf 30 Talente berechnet, was nach der Ansicht Belochs (Griech. Gesch. II 351 [s. aber III12 333]) so viel bedeutet hätte wie 3 Millionen Mark in der Hand eines modernen Bankiers. – Ungenügend bezeugt ist das Vermögen von 600 Talenten, das bei dem Redner Lykurg erwähnt wird (Harpokr. u. Suidas Ἐπικράτης), und das angeblich 200 Talente betragende Vermögen des Krates (Diog. Laert. VI 87), sowie die 160 Talente des Bergwerksbesitzers Diphilos aus der Zeit Alexanders (Plutarch, Leben der zehn Redner, p. 843 d). Vgl. auch die Angaben bei Böckh I3 560ff. – Bedeutsam ist allerdings, daß man eine derartige Konzentration des Reichtums überhaupt für möglich gehalten hat. Ein Beweis dafür, daß dieselbe tatsächlich große Fortschritte gemacht hat, wenn uns auch jeder statistische Anhalt für eine genauere Beurteilung fehlt.

248 XXIII 206, III 29. Vgl. über den Luxus überhaupt XXI 159 und den Verf. von XIII 29. Das Haus des Timotheos nennt Aristophanes Plut. 180 geradezu eine »Burg«, πύργος. Athenäos XII 548 a erwähnt darin einen εἰκοσίκλινος οἶκος. – Das Haus des Meidias in Eleusis stellte nach Demosthenes XXI 158 alle anderen Häuser daselbst in den Schatten. – Über das Haus des Chabrias s. Hyperides fr. 140 Blaß [= 3137].

249 Wie Aristoteles Rhetorik II 16. 1390 b f. scharf hervorhebt.

250 Rep. IX 2. 572 c. Vgl. Kap. 3 Abschn. 2.

251 Vgl. Ps. Xenophon Πόροι IV8. Plato a.a.O. II 13. 373 a. Aristoteles a.a.O. Demosthenes XXI 158f. Diodor XIII 83 (über den Luxus in Agrigent) u.a.

252 der τρυφή. s.Plato Gesetze XI 4. 919 b.

253 [[Demosth.] LIX 29]. Athenäos XIII 583 c. [581b: Gnathaina für ihre Enkelin Gnathainion]. Sotion bei Gellius I 8, 5.

254 Xenophon Mem. III 11.

255 μεγαλόμισϑοι ἑταῖραι!

256 [Demosth.] LIX (g. Neära) 122.

257 Mätressenwirtschaft zu den ἤϑη ἃ ἕπεται τῷ πλούτῳ gerechnet von Aristoteles Rhetorik II 16. 1390 b. Übrigens entsprach diesen Gewohnheiten der Männerwelt auch ein – z.B. von Theophrast beobachtetes – Steigen der Ansprüche des weiblichen Geschlechts.

258 Pausanias IX 27,5. X 15, 1. Athenäos XIII 591.

259 Mit dem 4. Jahrhundert kommt immer mehr der korinthische Stil auf.

260 Mausoleum!

261 Vgl. auch die Bemerkung des Scholiasten zu Euripides Orestes 58, daß man jetzt die Helena, die nach der Intention des Dichters bei Nacht kommen sollte, während des Prologs mit einem förmlichen Triumphzug, mit Beutestücken, Sklavinnen usw. auf die Bühne kommen lasse.

262 Letzteres nach Furtwänglers Ansicht, der, wie schon andere, an der »Roheit« der Komposition Anstoß nimmt. – Liegt aber eine solche Roheit so ganz außerhalb der Sphäre, in der sich der Künstler und seine Hetären bewegten? – Zur Sache vgl. auch Menander K. III S. 173 fr. 566: χαλεπόν, Παμφίλη, ἐλευϑέρᾳ γυναικὶ πρὸς πόρνην μάχη.

263 Vgl. z B. das interessante Beispiel einer förmlichen Schwindlerbande in der Hafenstadt Athens, die bei Demosthenes XXXII 11 erwähnt wird. Versuch der Versenkung eines Getreideschiffes, um das auf die Ladung geborgte Kapital zu gewinnen!

264 Siehe die Bemerkung des Aristoteles Pol. I 3, 19. 1258 a.

265 ἄνευ χαλκοῦ Φοῖβος οὐ μαντεύεται.

266 IX 39: νῦν δὲ ἅπανϑ᾽ ὥσπερ ἐξ ἀγορᾶς ἐκπέπραται ταῦτα.

267 Übrigens sagt auch Aristoteles Pol. III 4, 6. 1279 a: νῦν δὲ διὰ τὰς ὠφελείας τὰς ἀπὸ τῶν κοινῶν καὶ τὰς ἐκ τῆς ἀρχῆς βούλονται συνεχῶς ἄρχειν.

268 Ἀϑπ. III 3.

269 Menander K. III S. 160 fr. 537. Vgl. auch Philemon K. II S. 495 fr. 65:

τοῦτ᾽ (sc. ἀργύριον) ἐὰν ἔχῃς, λέγε

πρὸς τοῦτ᾽, εἴ τι βούλει, πάντα σοι γενήσεται,

φίλοι, βοηϑοί, μάρτυρες, συνοικίαι.

270 Vgl. die klassische Schilderung des Thukydides III 81ff.

271 XXXI 6.

272 Pol.VIII 6, 4. 1307 a.

273 VII 4, 6. 1321 a/b: τὰ λήμματα ... ζητοῦσιν οὐχ ἧττον ἢ τὴν τιμήν. Das Urteil ist übrigens nicht pessimistischer als dasjenige, welches Carlyle über die Gegenwart fällt, wenn er meint, das von der Theorie unter der Bezeichnung »Lustgefühl« aufgestellte Ziel des menschlichen Handelns heiße in die praktische Sprache des 19. Jahrhunderts übersetzt »Macht oder Geld«. Für die meisten aber trete das Streben nach Macht hinter die Geldgier zurück. Politische Macht werde mehr und mehr als Mittel der Bereicherung betrachtet. Aller politische Kampf neige dahin, zur Geldspekulation zu werden.

274 VI 10, 5. 1297 a: αἱ γὰρ πλεονεξίαι τῶν πλουσίων ἀπολλύουσι μᾶλλον τὴν πολιτείαν ἢ αἱ τοῦ δήμου. Vgl. VIII 6, 4. 1307 a.

275 Thuk.VI 16, 4: οὐδέ γε ἄδικον ἐφ᾽ ἑαυτῷ μέγα φρονοῦντα μὴ ἴσον εἶναι, ἐκεὶ καὶ ὁ κακῶς πράσσων πρὸς οὐδένα τῆς ξυμφορᾶς ἰσομοιρεῖ.

276 Rhetorik II 16. 1390 b f.

277 Daher heißt es von den Plutokraten in der Politik III 5, 9. 1280 a: οἱ μὲν γὰρ ἂν κατά τι ἄνισοι ὦσιν, οἷον χρήμασιν, ὅλως οἴονται ἄνισοι εἶναι.

278 Rhetorik a.a. 0. 1391 a: ὁ δὲ πλοῦτος οἷον τιμή τις τῆς ἀξίας τῶν ἄλλων, διὸ φαίνεται ὤνια ἅπαντα εἶναι αὐτοῦ.

279 Ebd. II 9. 1387 a: μᾶλλον γὰρ λυποῦσιν οἱ νεωστὶ πλουτοῦντες τῶν πάλαι καὶ διὰ γένος.

280 Charaktere XXVI 1: φιλαρχία τις ἰσχυρῶς κέρδους γλιχομένη.

281 Plutos 553f.:

τοῦ δὲ πένητος, ζῆν φειδόμενον, καὶ τοῖς ἔργοις προσέχοντα,

περιγίγνεσϑαι δ᾽ αὐτῷ μηδέν, μὴ μέντοι μηδ᾽ ἐπιλείπειν.

282 Aristophanes ebd. 549:

οὐκοῦν δήπου τῆς πτωχείας πενίαν φαμὲν εἶναι ἀδελφήν.

283 Mullach Fragm. phil. graec. II 139 fr. 2: τοὺς χειρωνακτικοὺς ἐπέλϑωμεν καὶ βαναύσους, πονουμένους ἐκ νυκτὸς εἰς νύκτα, καὶ μόλις ποριζομένους τἀπιτήδεια, κατοδυρομένους τε αὑτοὺς καὶ πᾶσαν ἀγρυπνίαν ἀναπιμπλάντας ὀλοφυρμοῦ καὶ δακρύων;

284 Wenn in Athen, wie Herzog [s. oben S. 1904] naiverweise gegen mich behauptet hat, jeder, der nur wollte, »auf einen grünen Zweig kommen konnte«!!

285 τοῦ ζῆν ἕνεκα! Wespen 702.

286 Vgl. die Äußerung der Ekklesiazusen über die μισϑοφορεῖν ζητοῦντας ἐν τἠκκλησίᾳ (v. 188).

287 Plutarch Perikles 11, offenbar nach einer zeitgenössischen Quelle.

288 οἱ δ᾽ οὐκ ἔχοντες καὶ σπανίζοντες βίου. Schutzflehende 238ff.

289 παντάπασι πένητες, ἄποροι Rep. VIII 7. 552 a f. Vgl. Kap. 3 Abschn. 2. Dazu Aristoteles Pol. VI 9, 3. 1295 b: ἐν ἁπάσαις δὴ ταῖς πόλεσίν ἐστι τρία μέρη τῆς πόλεως˙ οἱ μὲν εὔποροι σφόδρα, οἱ δὲ ἄποροι σφόδρα, οἱ δὲ τρίτοι οἱ μέσοι τούτων.

290 a.a.O. VIII 16. 565 a: αὐτουργοί τε καὶ ἀπράγμονες, οὐ πάνυ πολλὰ κεκτημένοι. ὃ δὴ πλεῖστόν τε καὶ κυριώτατον ἐν τῇ δημοκρατίᾳ, ὅτανπερ ἀϑροισϑῇ.

291 Ein Demos »ἄσχολος πρὸς τοῖς ἔργοις«, woraus sich der Gegensatz in bezug auf den städtischen Demos der Zeit von selbst ergibt. Siehe Pol. VIII 4, 5. 1305 a.

292 Siehe unten.

293 Plutos 627:

ὦ πλεῖστα Θησείοις μεμυστιλημένοι

γέροντες ἄνδρες ἐπ᾽ ὀλιγίστοις ἀλφίτοις.

294 224: ἐν τοῖς ἀγροῖς τολαιπωρουμένους.

295 wie der Sprecher Chremylos selbst 28f.:

ἐγώ ϑεοσεβὴς καὶ δίκαιος ὢν ἀνὴρ

κακῶς ἔπραττον καὶ πένης ἦν.

296 218:

πολλοὶ δ᾽ ἔσονται χἄτεροι νῷν ξύμμαχοι,

ὅσοις δικαίοις οὖσιν οὐκ ἦν ἄλφιτα.

297 Areop. 52: πολλοὺς τῶν πολιτῶν μηδ᾽ εἰς τὰς ἑορτὰς εἰς ἄστυ καταβαίνειν, ἀλλ᾽ αἱρεῖσϑαι μένειν ἐπὶ τοῖς ἰδίοις ἀγαϑοῖς μᾶλλον ἢ τῶν κοινῶν ἀπολαύειν.

298 Wespen 300ff.

299 Areop. 83: νῦν δὲ πλείους εἰσὶν οἱ σπανίζοντες τῶν ἐχόντων.

300 Ebd.: οἷς ἄξιόν ἐστι πολλὴν συγγνώμην ἔχειν, εἰ μηδὲν τῶν κοινῶν φροντίζουσιν, ἀλλὰ τοῦτο σκοποῦσιν, ὁπόϑεν τὴν ἀεὶ παροῦσαν ἡμέραν διάξουσιν.

301 Ebd. 54: ὅταν ἴδῃ πολλοὺς τῶν πολιτῶν αὐτοὺς μὲν περὶ τῶν ἀναγκαίων, εἴϑ᾽ ἕξουσιν εἴτε μή, πρὸ τῶν δικαστηρίων κληρουμένους κτλ.

302 Bei dieser Gelegenheit sei auch an das Zusammenströmen der athenischen Armen in den Badestuben erinnert, die sie im Winter als Wärmestuben benützten. Vgl. die Äußerung des Aristophanes im Plutos v. 535 über die Armen, die von Frost erstarrt sich zu den Badeöfen drängen und sich dabei Brandblasen holen.

303 130: ἀπὸ τῶν δικαστηρίων ζῶντας καὶ τῶν ἐκκλησιῶν καὶ τῶν ἐντεῦϑεν λημμάτων.

304 131: ἐν οὖν ταῖς ἀπορίαις, ἐν αἷς δυναστεύουσιν, ἐν ταύταις ἥδιστ᾽ ἂν ἴδοιεν ἅπαντας ὄντας τοὺς πολίτας. Vgl. was die Allg. Ztg. l911 S. 74 von Singer sagt: »Die Arbeiter sollten (nach seinem Wunsch) Desperados bleiben, arm und elend, ausgeschlossen von den Genüssen ... der Bourgeoisie, miserabel entlohnt und durch das alles nur noch zu dem einen fähig: aus Haß und Druck heraus der kommenden Generation den mühelosen Weg in den Zukunftsstaat zu ebnen.«

305 ἐναντιώσεις περὶ τὴν διοίκησιν, ... αἳ μεγάλην αἰσχύνην τῇ πόλει ποιοῦσιν. Areopag. 54.

306 Phil. 120f.: οὓς (sc. τοὺς νῦν πλανωμένους δι᾽ ἔνδειαν τῶν καϑ᾽ ἡμέραν καὶ λυμαινομένους, οἷς ἂν ἐντύχωσιν), εἰ μὴ παύσομεν ἀϑροιζομένους βίον αὐτοῖς ἱκανὸν πορίσαντες, λήσουσιν ἡμᾶς τοσοῦτοι γενόμενοι τὸ πλῆϑος, ὥστε μηδὲν ἧττον αὐτοὺς εἶναι φοβεροὺς τοῖς Ἕλλησιν ἢ τοῖς βαρβάροις. ὧν οὐδεμίαν ποιούμεϑα πρόνοιαν, ἀλλ᾽ ἀγνοοῦμεν κοινὸν φόβον καὶ κίνδυνον ἅπασιν ἡμῖν αὐξανόμενον. Vgl. auch Paneg. 146 u. 168. Vom Frieden 24. Demosthenes XIV 31.

307 Philipp. 96.

308 Wie weit dies im einzelnen der Fall war, kann hier nicht untersucht werden. Auch handelt es sich ja für uns hier nicht um ein Gesamtbild der sozialökonomischen Entwicklung, sondern eben nur um die Hervorhebung der sozial differenzierenden Momente, die selbst da, wo ihre Wirkung durch andere ausgleichende Momente zugunsten von Mittelstand und Kleinbürgertum eingeschränkt wurden, immer wenigstens auf einen Teil der Gesellschaft einen materiellen und psychischen Druck üben konnten.

309 Vgl. z.B. Plato Ges. IV 3. 707 e: – ὄχλου τινὸς ἐν ταῖς πόλεσιν ἑκάσταις γεγενημένου πλείονος ἢ κατὰ τὴν ἐκ τῆς γῆς τροφήν.. Vgl. auch 708 b über die »στενοχωρία γῆς ἢ ἄλλα τοιαῦτα παϑήματα«.

310 Pol. VI 9, 10 b. 1296 a: φανερὸν δ᾽ ἐκ τούτων καὶ διότι αἱ πλεῖσται πολιτεῖαι αἱ μὲν δημοκρατικαί εἰσιν αἱ δ᾽ ὀλιγαρχικαί. διὰ γὰρ τὸ ἐν ταύταις πολλάκις ὀλίγον εἶναι τὸ μέσον αἰεὶ ὁπότεροι ἂν ὑπερέ χωσιν, εἴϑ᾽ οἱ τὰς οὐσίας ἔχοντες εἴϑ᾽ ὁ δῆμος, οἱ τὸ μέσον ἐκβαίνοντες καϑ᾽ αὑτοὺς ἄγουσι τὴν πολιτείαν, ὥστε ἢ δῆμος γίνεται ἢ ὀλιγαρχία. Von Athen meint allerdings Beloch, Griech. Gesch. II 362, daß hier die Proletarisierung der Gesellschaft im Laufe des 4. Jahrhunderts keinen Fortschritt gemacht zu haben scheint. Er schließt dies aus der Angabe bei Plutarch Phokion 28, daß im Jahre 322 9000 Bürger von 21000 einen Zensus von 2000 Drachmen Vermögen erreicht hätten. Eine Angabe, die doch eher gegen die Ansicht Belochs spricht! [Siehe jetzt III2 1, 345.]

311 Vgl. z.B. die Behauptung des Aristoteles Pol. VI 9, 9. 1296 a über die Kleinstaaten: ἐν δὲ ταῖς μικραῖς ῥᾴδιόν τε διαλαβεῖν εἰς δύο πάντας, ὥστε μηδὲν καταλιπεῖν μέσον, καὶ πάντες σχεδὸν ἄποροι ἢ εὔποροί εἰσιν.

312 II 37ff.

313 37, 1: μέτεστι δὲ κατὰ μὲν τοὺς νόμους πρὸς τὰ ἴδια διάφορα πᾶσι τὸ ἴσον.

314 κατὰ δὲ τὴν ἀξίωσιν – fährt der Redner an der eben genannten Stelle fort – ὡς ἕκαστος ἔν τῳ εὐδοκιμεῖ, οὐκ ἀπὸ μέρους τὸ πλεῖον ἐς τὰ κοινὰ ἢ ἀπ᾽ ἀρετῆς προτιμᾶται, οὐδ᾽ αὖ κατὰ πενίαν, ἔχων δέ τι ἀγαϑὸν δρᾶσαι τὴν πόλιν, ἀξιώματος ἀφανείᾳ κεκώλυται.

315 Ebd. 40, 1: πλούτῳ τε ἔργου μᾶλλον καιρῷ ἢ λόγου κόμπῳ χρώμεϑα, καὶ τὸ πένεσϑαι οὐχ ὁμολογεῖν τινι αἰσχρόν, ἀλλὰ μὴ διαφεύγειν ἔργῳ αἴσχιον.

316 43, 4: τὸ εὔδαιμον τὸ ἐλεύϑερον. Vgl. Plato Rep. VIII 14. 562 c: τοῦτο (sc. τὴν ἐλευϑερίαν) γάρ που ἐν δημοκρατουμένῃ πόλει ἀκούσαις ἄν, ὡς ἔχει τε κάλλιστον καὶ διὰ ταῦτα ἐν μόνῃ ταύτῃ ἄξιον οἰκεῖν ὅστις φύσει ἐλεύϑερος.

317 40, 2.

318 41, 1.

319 bei gleichen persönlichen Voraussetzungen.

320 Brentano, Das Arbeitsverhältnis gemäß dem heutigen Recht 211. – Es ist bezeichnend, daß die traditionelle Altertumskunde dieses ganze sozial-psychologische Problem, das für die Beurteilung der psychischen Rückwirkung der wirtschaftlichen Lage auf das Gemüts- und Geistesleben der besitzlosen Masse, für die geschichtliche Würdigung der Demokratie von größter Wichtigkeit ist, bisher so völlig ignoriert hat!

321 Daß es sich hier – bei dem Charakter der Arbeitskraft als einer »Ware« – in der Tat um einen Verkauf handelt, hat schon Plato treffend hervorgehoben. Rep. II 12. 371 e: οἱ δὴ πωλοῦντες τὴν τῆς ἰσχύος χρείαν, τὴν τιμὴν ταύτην μισϑὸν καλοῦντες, κέκληνται, ὡς ἐγῷμαι, μισϑωτοί.

322 d.h. soweit er eben von diesem privatwirtschaftlichen Gesichtspunkt beherrscht ist und nicht andere Rücksichten walten läßt.

323 Daß auch Freie im Ergasterion arbeiteten, zeigt das Beispiel eines gewissen Pankleon, der in einer Walkerwerkstätte beschäftigt war (s. Lysias 23). Vgl. auch das Beispiel oben S. 179.

324 Menander K. III 201 fr. 699:

ἐλεύϑερος πᾶς ἑνὶ δεδούλωται, νόμῳ˙

δυοῖν δὲ δοῦλος˙ καὶ νόμῳ καὶ δεσπότῃ.

325 Vgl. z.B. das charakteristische Vorkommnis bei Plato Euthyphron 4c.

326 Menander K. III 229 fr. 857:

ἐλευϑέρως δούλευε˙ δοῦλος οὐκ ἔσει.

327 Plutos 533:

τὸν χειροτέχνην ὥσπερ δέσποιν᾽ ἐπαναγκάζουσα κάϑημαι

διὰ τὴν χρείαν καὶ τὴν πενίαν ζητεῖν ὁπόϑεν βίον ἕξει.

328 πεινήσεις ἀλλ᾽ ἐπανίστω drastisch ausgeführt bei Aristophanes ebd. 539ff.

329 Zur Beleuchtung der sozialen Frage 33, vgl. 77ff.

330 K. III 265 fr. 1093. Über das vertragsmäßige Eingehen harter Dienstverhältnisse vgl. die allerdings einer späteren Zeit angehörige, aber allgemein gültige Stelle bei Dio Chrysostomos Or. XV p. 241 M: μυρίοι δήπου ἀποδίδονται ἑαυτοὺς ἐλεύϑεροι ὄντες, ὥστε δουλεύειν κατὰ συγγραφὴν ἐνίοτε ὑπ᾽ οὐδενὶ τῶν μετρίων ἀλλ᾽ ἐπὶ πᾶσι τοῖς χαλεπωτάτοις. Vgl. Epiktet Diss. 4, 1, 34ff.

331 Eine Ansicht, die er allerdings übertreibend auf die Lage aller Handarbeiter, auch der selbständigen Handwerker, ausdehnt. Vgl. Pol, I 5, 10. 1260 b. ὁ γὰρ βάναυσος τεχνίτης ἀφωρισμένην τινὰ ἔχει δουλείαν. III 2, 8. 1277 a: Das δύνασϑαι καὶ ὑπηρετεῖν τὰς διακονικὰς πράξεις als ἀνδραπδῶδες bezeichnet. Die χερνῆτες gehören zu den δούλου εἴδη.

332 Pol. III 3, 3. 1278 a: τῶν δ᾽ ἀναγκαίων οἱ μὲν ἑνὶ λειτουργοῦντες τὰ τοιαῦτα δοῦλοι, οἱ δὲ κοινῇ βάναυσοι καὶ ϑῆτες. Ungefähr dasselbe sagt der »Secrétaire générale de la société d'anthropologie, Professeur à l'École d'anthropologie«, Letourneau, in seinem 1897 erschienenen Werke: L'évolution de l'esclavage in dem Motto des Titelblatts: De manière ou d'autre, avec plus au moins de brutalité, la somme du labeur nécessaire au maintien de sociétés a, presque toujours, été imposée à une fraction seulement des populations, c'est-à-dire a été servile. Nur daß hier als »brutal« beklagt wird, was Aristoteles als Naturtatsache einfach hinnimmt.

333 a.a.O. VI 3, 11. 1291 a. τὸ δὲ δοῦλον οὐκ αὔταρκες.

334 Pollux III 82: ἐλευϑέρων ἐστὶν ὀνόματα διὰ πενίαν ἐπ᾽ ἀργυρίῳ δουλευόντων. Vgl. dazu die Äußerung von Reynauld in der Nouvelle Encyclopédie, Artikel Bourgeoisie: »Pourquoi tous les citoyens ne sont-ils pas personnellement libres? Parce qu'il y a qui, pressés par la faime, se voient forcés de se vendre au premier marché qu'ils recontrent. – Ces hommes, je le répète, ne sont pas des citoyens personnellement libres.«

335 LVII 45: πολλὰ δουλικὰ [[καὶ ταπεινὰ]] πράγματα τοὺς ἐλευϑέρους ἡ πενία βιάζεται ποιεῖν, ἐφ᾽ οἷς ἐλεοῖντ᾽ ἂν ὦ ἄνδρες Ἀϑηναῖοι δικαιότερον ἢ προσαπολλύοιντο.

336 Wie wenig übrigens selbst dies spezifisch »antik« ist, zeigt z.B. die Tatsache, daß K. F. Hermann in den Rechtsaltertümern den Lohnvertrag unter dem Kapitel »Miete« behandelte, ganz entsprechend der herrschenden Rechtsauffassung.

337 In dieser Hinsicht enthalten die bekannten Urteile der Gebildeten über die Wirkungen der Handarbeit (z.B. in Xenophons Ökonomik IV 2) doch viel Wahres, über das nur ein doktrinärer Optimismus wegsehen kann.

338 Sie werden ταπεινοὶ λίαν. Siehe Pol. VI 9, 5. 1295 b.

339 Ebd. ὥσϑ᾽ οἳ μὲν ἄρχειν οὐκ ἐπίστανται, ἀλλ᾽ ἄρχεσϑαι δουλικὴν ἀρχήν, οἳ δ᾽ ἄρχεσϑαι μὲν οὐδεμιᾷ ἀρχῇ, ἄρχειν δὲ δεσποτικήν.

340 γίνεται οὖν [[καὶ]] δούλων καὶ δεσποτῶν πόλις, ἀλλ᾽ οὐκ ἐλευϑέρων, καὶ τῶν μὲν φϑονούντων, τῶν δὲ καταφρονούντων.

341 ἃ πλεῖστον ἀπέχει φιλίας καὶ κοινωνίας πολιτικῆς˙ ἡ γὰρ κοινωνία φιλικόν. – βούλεται δέ γε ἡ πόλις ἐξ ἴσων εἶναι καὶ ὁμοίων ὅτι μάλιστα.

342 τὰ ἔργα τῶν ἀρχομένων οὕτως keine geeignete Grundlage des Vollbürgertums! Pol. III 2, 9. 1277 b.

343 γίνεσϑαι τοτὲ μὲν δεσπότην, τοτὲ δὲ δοῦλον. Ebd.

344 Wie bezeichnend ist übrigens auch die verächtliche Art, mit der Demosthenes von der ärmlichen Jugend des Äschines spricht! Siehe »vom Kranz« 257. 265.

345 Menander K. III 17 fr. 50.

346 Timokles K. II 466 fr. 35:

Τἀργύριόν ἐστιν αἷμα καὶ ψυχὴ βροτοῖς.

347 Euripides Trag. Graec. fr. (Nauck)1 S. 320 fr. 143.

348 Euripides ebd. S. 373 fr. 364, 16:

ἐν τῷ πένεσϑαι δ᾽ ἐστὶν ἥ τ᾽ ἀδοξία,

κἂν ᾖ σοφός τις, ἡ τ᾽ ἀτιμία βίου.

349 Menander K. III 5 fr. 6:

Πρὸς ἅπαντα δειλὸν ὁ πένης ἐστὶ γὰρ

καὶ πάντας αὑτοῦ καταφρονεῖν ὑπολαμβάνει.

350 Timokles E. II 463 fr. 28:

Πολλοὺς γὰρ ἐνίοϑ᾽ ἡ πενία βιάζεται

ἀνάξι᾽ αὑτῶν ἔργα παρὰ φύσιν ποιεῖν.

Vgl. auch die Bemerkung des Theognis (177 Bergk) über den Armen, dem »die Zunge gefesselt« ist:

καὶ γὰρ ἀνὴρ πενίῃ δεδμημένος οὔτε τι εἰπεῖν

οὔϑ᾽ ἕρξαι δύναται˙ γλῶσσα δέ οἱ δέδεται.

351 Menander K. III 269 fr. 1110:

ϑεὸς δὲ τοῖς ἀργοῦσιν οὐ παρίσταται.

352 Grundlagen 24. Aufl. I 517.

353 Euripides Trag. Graec. fr.1 S. 341 fr. 232.

354 Diphilos K. II 547 fr. 105:

Πενίας γὰρ οὐδείς ἐστι μείζων πολέμιος.

355 Kallimachos bei Stob. Flor. 96,12 [Mein. = IV 32, 32 Hense]:

Αἰεὶ τοῖς μικροῖς μικρὰ διδοῦσι ϑεοί.

356 Aristonymos bei Stob. 97, 29 M. [= IV 33, 29 H.]: Ὅτι πλῷ ἔοικε τῷ παρὰ γῆν ὁ τῶν πενήτων βίος, ὁ δὲ τῶν πλουσίων τῷ διὰ πελάγους˙ τοῖς μὲν γὰρ ῥᾴδιόν ἐστι καὶ πεῖσμα βαλεῖν καὶ προσσχεῖν καὶ νεωλκῆσαι, τοῖς δ᾽ οὔ.

357 Xenophon Mem. II 1, 13: καὶ ἰδίᾳ αὖ οἱ ἀνδρεῖοι καὶ δυνατοὶ τοὺς ἀνάνδρους καὶ ἀδυνάτους οὐκ οἶσϑα ὅτι καταδουλωσάμενοι καρποῦνται;

358 2 Trag. Graec. fr. N.1 S. 309 fr. 96 [N.2 95]: τὸν γὰρ κάκιστον πλοῦτος εἰς πρώτους ἄγει.

359 K. III 84 fr. 294:

οὐδεὶς ἐπλούτησεν ταχέως δίκαιος ὤν.

360 Plutos 30ff.

361 36ff.

362 Rep. IV 2. 421 e.

363 »σίμβλον χρημάτων«. Aristophanes Wespen 241.

364 Siehe Lukian Ὄνειρος ἢ ἀλεκτρυών 21: σὺ μὲν τοῦ δήμου ὢν ἀναβὰς ἐς ἐκκλησίαν τυραννήσεις τῶν πλουσίων, οἱ δὲ φρίττουσι καὶ ὑποπτήσσουσι καὶ διανομαῖς ἱλάσκονταί σε.

365 Von dem proletarischen Richter sagt Aristophanes Wespen 575: ἆρ᾽ οὐ μεγάλη τοῦτ᾽ ἐστ᾽ ἀρχὴ καὶ τοῦ πλούτου καταχήνη; Vgl. auch Ps.Xen. Ἀϑπ. I 16. 18.

366 Über diese Unterwürfigkeit der Armut s. Plato Ges. 729 a und Aristoteles Pol. VI 9, 5. 1295 b.

367 Euripides Schutzfl. 433ff.:

... ὅ τ᾽ ἀσϑενὴς

ὁ πλούσιός τε τὴν δίκην ἴσην ἔχει,

νικᾷ δ᾽ ὁ μείων τὸν μέγαν δίκαι᾽ ἔχων.

Vgl. 407:

... οὐχὶ τῷ πλούτῳ διδοὺς

τὸ πλεῖστον, ἀλλὰ χὠ πένης ἔχων ἴσον.

368 Vgl. die Äußerung Platos in seiner Kritik der kapitalistischen Gesellschaft (Rep. 552 b, s. 555 e), daß gerade durch die Freiheit »die einen überreich, die anderen dagegen ganz arm werden«.

369 So z.B. Scheel, Die Theorie der sozialen Frage S. 16.

370 ἐναντιώσεις! Siehe die Äußerung des Isokrates oben S. 211 Anm. 1.

371 Rep. VIII 14. 563 d. Vgl. über diesen Geist der Ungebundenheit auch Xenophon Memor. III 5, 5.

372 K. III S. 118 fr. 405:

Ὅστις πένης ὢν ζῆν ἐν ἄστει βούλεται,

ἀϑυμότερον ἑαυτὸν ἐπιϑυμεῖ ποιεῖν˙

ὅταν γὰρ εἰς τρυφῶντα καὶ σχολὴν ἄγειν

δυνάμενον ἐμβλέψῃ, τόϑ᾽ αὑτὸν ἔστ᾽ ἰδεῖν,

ὡς ἄϑλιον ζῇ καὶ ταλαίπωρον βίον.

373 Deinarch I 36: ... τὰς τῶν πενήτων ἀπορίας ὀνειδίζων.

374 Älian V. H. 13, 24. [Plutarch] Vita X or. p. 842 a: ... ὅπως μὴ ἐλαττῶνται αἱ δημοτικαὶ ὑπὸ τῶν πλουσίων.

375 In der Danae? Siehe Nauck Fragm. Trag. Graec. Euripides fr. 326 [2324]. Seneca Briefe 115, 14 bezieht die Geschichte auf den Bellerophon.

376 Pol. VIII 1, 7. 1307 b.

377 Xenophon Memor. II 7, 5.

378 II 8, 4: χαλεπῶς ἄν, ἔφη, ἐγὼ, ὦ Σώκρατες, δουλείαν ὑπομείναιμι.

379 Ebd. 5: ὅλως μήν, ἔφη, ... τὸ ὑπαίτιον εἶναί τινι οὐ πάνυ προσίεμαι.

380 Ebd. II 7, 12: αἰτιῶνται αὐτὸν μόνον τῶν ἐν τῇ οἰκίᾳ ἀργὸν ἐσϑίειν.

381 § 14: οὕτω δὴ λέγεται καὶ τὰ πρόβατα συγχω ρῆσαι τὸν κύνα προτιμᾶσϑαι.

382 καὶ σὺ οὖν ἐκείναις λέγε, ὅτι ἀντὶ κυνὸς εἶ φύλαξ καὶ ἐπιμελητὴς καὶ διὰ σὲ οὐδ᾽ ὑφ᾽ ἑνὸς ἀδικούμεναι ἀσφαλῶς τε καὶ ἡδέως ἐργαζόμεναι ζῶσιν.

383 Nach der Formulierung, welche Brentano, Die Stellung der Gebildeten zur sozialen Frage S. 13, dem gleichen Gedanken gegeben hat.

384 Xenophon Mem. II 1, 25. Merkwürdig, daß dem Verfasser des Werkes »Über die Lehre des Sokrates als soziales Reformsystem« (Döring) die im Text entwickelte sozialgeschichtliche Bedeutung der Erzählung von Sokrates und den Arbeiterinnen so gar nicht zum Bewußtsein gekommen ist!

385 II 4. 1381 a: τοιούτους (sc. δικαίους) δ᾽ ὑπολαμβάνουσι τοὺς μὴ ἀφ᾽ ἑτέρων ζῶντας. τοιοῦτοι δ᾽ οἱ ἀπὸ τοῦ ἐργάζεσϑαι, καὶ τούτων οἱ ἀπὸ γεωργίας καὶ τῶν ἄλλων οἱ αὐτουργοὶ μάλιστα. Es ist unbegreiflich, daß die Altertumswissenschaft diese eminent wichtige Stelle, die freilich mit den herkömmlichen Anschauungen über althellenisches Arbeitsleben unvereinbar ist, bisher so gänzlich ignoriert hat!

386 ἐλευϑέρου γὰρ τὸ μὴ πρὸς ἄλλον ζῆν. Aristoteles Rhetorik I 9.1367 a. »Nichts bedrückt den Lohnarbeiter so, wie der Raub an seiner Persönlichkeit.« Reinhold a.a.O. S. 343.

387 Weshalb ja auch die materielle Staatshilfe in weiterem Umfange ergänzend eingreifen mußte!

388 Scheel a.a.O. S. 16.

389 Aristoteles Politik VI 3, 15. 1291 b: ἀντιποιοῦνται δὲ καὶ τῆς ἀρετῆς πάντες καὶ τὰς πλείστας ἀρχὰς ἄρχειν οἴονται δύνασϑαι.

390 Schon im 5. Jahrhundert wird auf der Bühne des athenischen Theaters (s. Euripides Schutzflehende 417ff.) die Frage erörtert:

– Wie kann das Volk nur, ist es nicht

Im Denken Meister, Meister sein des Staates recht?

Es gibt die Zeit und nicht die Eile über Nacht

Die bessere Einsicht; doch ein armer Bauersmann,

Gesetzt er sei nicht ungebildet, kann den Blick

Nicht bei der Arbeit richten aufs Gemeindewohl.

391 Mem. IV 2, 37: τοὺς πένητας τῶν πολιτῶν.

392 ποίους δὲ πένητας καὶ ποίους πλουσίους καλεῖς; τοὺς μέν, οἶμαι, μὴ ἱκανὰ ἔχοντας εἰς ἃ δεῖ τελεῖν πένητας, τοὺς δὲ πλείω τῶν ἱκανῶν πλουσίους.

393 Staat 422 d f. Über die Spaltung in arm und reich s. auch Aristoteles Pol. VIII 7, 19. 1310 a.

394 VII 10. 1242 a: ὁ γὰρ ἄνϑρωπος οὐ μόνον πολι τικὸν ἀλλὰ καὶ οἰκονομικὸν ζῷον.

395 Im 8. Buch der Politeia. Siehe Kap. 3 Abschn.2.

396 Pol. II 4, 7. 1266 b: στασιάζουσι ... οἱ μὲν γὰρ πολλοὶ διὰ τὸ περὶ τὰς κτήσεις ἄνισον.

397 Ebd. II 4, 1. 1266 a: δοκεῖ γάρ τισι τὸ περὶ τὰς οὐσίας εἶναι μέγιστον τετάχϑαι καλῶς. Das ist auch der Standpunkt Platos. Siehe Kap. 3 Abschn. 3.

398 Mittelstädt, Vor der Flut, 1897, S. 69.

399 Ebd. περὶ γὰρ τούτων ποιεῖσϑαί φασι τὰς στάσεις πάντας.

400 Siehe unten Abschn. 6 § 4.

401 Siehe Kap. 3 Abschn.3.

402 [Xenophon] περὶ πόρων. Die Schrift hat die Form einer öffentlichen Rede, eines an die ganze Bürgerschaft gerichteten Antrages. Siehe VI 2: εἴ γε μὴν ταῦτα δόξειεν ὑμῖν πράττειν, συμβουλεύσαιμ᾽ ἂν κτλ.

403 Aus der Mitte des 4. Jahrhunderts.

404 I 1: ἐγὼ μὲν τοῦτο ἀεί ποτε νομίζω, ὁποῖοί τινες ἂν οἱ προστάται ὦσι, τοιαύτας καὶ τὰς πολιτείας γίγνεσϑαι.

405 I 1: διὰ τὴν τοῦ πλήϑους πενίαν ἀναγκάζεσϑαι ἔφασαν ἀδικώτεροι εἶναι περὶ τὰς πόλεις.

406 Siehe z.B. die Bemerkung des Thukydides VI 24, 3 über die Motive der Masse bei dem sizilischen Abenteuer: ὁ δὲ πολὺς ὅμιλος καὶ στρατιώτης ἔν τε τῷ παρόντι ἀργύριον οἴσειν καὶ προσκτήσεσϑαι δύναμιν ὅϑεν ἀίδιον μισϑοφορὰν ὑπάρξειν. Vgl. auch Aristophanes Ritter v. 797.

407 I 1: ἐκ τούτου ἐπεχείρησα σκοπεῖν εἴ πῃ δύναιντ᾽ ἂν οἱ πολῖται διατρέφεσϑαι ἐκ τῆς ἑαυτῶν, ὅϑενπερ καὶ δικαιότατον, νομίζων, εἰ τοῦτο γένοιτο, ἅμα τῇ τε πενίᾳ αὐτῶν ἐπικεκουρῆσϑαι ἂν καὶ τῷ ὑπόπτους τοῖς Ἕλλησιν εἶναι.

408 III 6: ψηφίσματα φιλάνϑρωπα.

409 Siehe oben S. 174 Anm. 4.

410 IV 22: πολλοὶ δ᾽ εἰσὶ καὶ αὐτῶν τῶν ἐν τοῖς ἔργοις γηρασκόντων, πολλοὶ δὲ καὶ ἄλλοι Ἀϑηναῖοί τε καὶ ξένοι οἳ τῷ σώματι μὲν οὔτε βούλοιντ᾽ ἂν οὔτε δύναιντ᾽ ἂν ἐργάζεσϑαι, τῇ δὲ γνώμῃ ἐπιμελούμενοι ἡδέως ἂν τὰ ἐπιτήδεια πορίζοιντο.

411 IV 33: καὶ ἐμοὶ μὲν δὴ εἴρηται ὡς ἂν ἡγοῦμαι κατασκευασϑείσης τῆς πόλεως ἱκανὴν ἂν πᾶσιν Ἀϑηναίοις τροφὴν ἀπὸ κοινοῦ γενέσϑαι.

412 IV 22: πολλὰ γάρ ἐστι τὰ ὑπάρχοντα.

413 III 9ff.

414 III 11: Οἶμαι δὲ ἔγωγε, εἰ μέλλοιεν ἀναγραφήσεσϑαι εὐεργέται εἰς τὸν ἅπαντα χρόνον, καὶ ξένους ἂν πολλοὺς εἰσενεγκεῖν, ἔστι δὲ ἃς ἂν καὶ πόλεις τῆς ἀναγραφῆς ὀρεγομένας.

415 IV 30: οὕτως ἂν, εἰ μία εὕροι, πάσαις ἂν λυσιτελὲς ἀποδείξειεν.

416 32: οἷόν τε δὴ οὕτω καὶ ἰδιώτας συνισταμένους καὶ κοινουμένους τὴν τύχην ἀσφαλέστερον κινδυνεύειν.

417 ὥσπερ σύμμαχοι, ὅσῳ ἂν πλείους συνιῶσιν, ἰσχυροτέρους ἀλλήλους ποιοῦσιν, οὕτω καὶ ἐν τοῖς ἀργυρείοις, ὅσῳπερ ἂν πλείους ἐργάζωνται, τόσῳ πλείονα τἀγαϑὰ εὑρήσουσί τε καὶ φορήσουσιν.

418 VI 1 ff.: πῶς οὐκ ἄξιον ὡς τάχιστα τούτοις ἐγχειρεῖν, ἵνα ἔτι ἐφ᾽ ἡμῶν ἐπίδωμεν τὴν πόλιν μετ᾽ ἀσφαλείας εὐδαιμονοῦσαν;

419 Ekkl. 558:

νὴ τὴν Ἀφροδίτην, μακαρία τἄρ᾽ ἡ πόλις

ἔσται τὸ λοιπόν.

420 Unverkennbar ist auch die Geistesverwandtschaft mit dem abstrakten Optimismus moderner Sozialisten, der ja auch von der neuen wirtschaftlichen Organisation erhofft, daß sie den Vorrat der verteilbaren Güter unermeßlich steigern und jedes berechtigte Bedürfnis befriedigen werde.

421 IV 13f.: ἀπ᾽ αὐτῶν μὲν οὖν ἔγωγε ἀφ᾽ ὧν μέλλω λέγειν οὐδέν τι ἀξιῶ ϑαυμάζεσϑαι ὡς δυσεύρετόν τι ἐξευρηκώς. τὰ μὲν γὰρ ὧν λέξω καὶ νῦν ἔτι πάντες ὁρῶμεν, τὰ δὲ παροιχόμενα τῶν πραγμάτων κατὰ ταὐτὰ αὖ ἀκούομεν. τῆς μέντοι πόλεως πάνυ ἄξιον ϑαυμάσαι τὸ αἰσϑανομένην πολλοὺς πλουτιζομένους ἐξ αὐτῆς ἰδιώτας μὴ μιμεῖσϑαι τούτους.

422 Siehe oben S. 174 Anm. 4.

423 Vgl. die Belege bei Ziebarth, Das griechische Vereinswesen, 1896, und Poland, Geschichte des griechischen Vereinswesens, 1909.

424 Siehe Bd. II Kap. 4 Abschn. 2.

425 Welcher von den im 4. Jahrhundert genannten Diophantos gemeint ist, wissen wir nicht. Vgl. die Zusammenstellung bei Waszynsky, De servis Atheniensium publicis, 1898, S. 41.

426 Die völlig unklare Stelle bei Aristoteles Pol. II 4, 13. 1267 b lautet nach der Überlieferung: ἀλλ᾽ εἴπερ δεῖ δημοσίους εἶναι τοὺς τὰ κοινὰ ἐργαζομένους, δεῖ καϑάπερ ἐν Ἐπιδάμνῳ τε καὶ ὡς Διόφαντός ποτε κατεσκεύαζεν Ἀϑήνησι, τοῦτου ἔχειν τὸν τρόπον. Vielleicht hat Bernays (Übersetzung der Pol. S. 209) recht mit seiner Vermutung, wonach zu lesen wäre: ἀλλ᾽ εἴπερ – δεῖ δημοσίους εἶναι τοὺς τὰ κοινὰ ἐργαζομένους, καϑάπερ κτλ. Über die Ausdehnung der staatlichen Sklavenarbeit in Epidamnos wissen wir nichts Näheres.

427 Ekklesiazusen 597: τὴν γῆν πρώτιστα ποιήσω κοινὴν πάντων.

428 οἳ δ᾽ εἶχον δύναμιν καὶ χρήμασιν ἦσαν ἀγητοί. Siehe Aristoteles Ἀϑ. πολ. c. XII 1.

429 Ebd.:

ἔστην δ᾽ ἀμφιβαλὼν κρατερὸν σάκος ἀμφοτέροισι

νικᾶν δ᾽ οὐκ εἴασ᾽ οὐδετέρους ἀδίκως.

430 Aristoteles Politik VI 3, 8. 1290 b: ἔστι δημοκρατία μὲν ὅταν οἱ ἐλεύϑεροι καὶ ἄποροι πλείους ὄντες κύριοι τῆς ἀρχῆς ὦσιν, ὀλιγαρχία δ᾽ ὅταν οἱ πλούσιοι καὶ εὐγενέστεροι ὀλίγοι ὄντες. Vgl. III 5, 7. 1279 b: ᾧ δὲ διαφέρουσιν ἥ τε δημοκρατία καὶ ἡ ὀλιγαρχία ἀλλήλων, πενία καὶ πλοῦτός ἐστιν.

431 Aristoteles Politik VIII 8, 7. 1310 b heißt es von der Tyrannis: ἐκ μὲν ὀλιγαρχίας τὸ τέλος εἶναι πλοῦτον (sc. ἔχει), vgl. VI 6, 4. 1294 a: ὅρος ... ὀλιγαρχίας πλοῦτος.

432 Plato Staat VIII 6. 550 c: τὴν ἀπὸ τιμημάτων πολιτείαν, ἐν ᾗ οἱ μὲν πλούσιοι ἄρχουσι, πένητι δ᾽ οὐ μέτεστιν ἀρχῆς.

433 In der pseudoxenophontischen Ἀϑηναίων πολιτεία I 2.

434 Aristoteles Politik III 5, 4. 1279 b: ἡ δ᾽ ὀλιγαρχία (sc. ἐστί) πρὸς τὸ τῶν εὐπόρων (sc. συμφέρον), ἡ δὲ δημοκρατία πρὸς τὸ συμφέρον τὸ τῶν ἀπόρων.

435 Vgl. die charakteristische Debatte zwischen Theseus und dem thebanischen Herold: Schutzflehende 403ff., wo es von der Demokratie heißt:

407 ... οὐχὶ τῷ πλούτῳ διδούς

τὸ πλεῖστον, ἀλλὰ χὠ πένην ἔχων ἴσον,

u. 433 f. ... ὅ τ᾽ ἀσϑενὴς

ὁ πλούσιός τε τὴν δίκην ἴσην ἔχει.

436 Ebd. 238ff.

437 Vgl. Aristoteles Politik die Dreiteilung VI 9, 3. 1295 b.

438 Ebd. VIII 9, 19. 1315 a: αἱ πόλεις ἐκ δύο συνεστήκασι μορίων, ἔκ τε τῶν ἀπόρων ἀνϑρώπων καὶ τῶν εὐπόρων. Vgl. VI 3, 15. 1291 b: ταῦτα μέρη μάλιστα εἶναι δοκεῖ πόλεως, οἱ εὔποροι καὶ οἱ ἄποροι.

439 Politik VIII 8, 6. 1310 b: βούλεται δὲ ὁ βασιλεὺς εἶναι φύλαξ, ὅπως οἱ μὲν κεκτημένοι τὰς οὐσίας μηδὲν ἄδικον πάσχωσιν, ὁ δὲ δῆμος μὴ ὑβρίζηται μηδέν.

440 I 4: ἐὰν δὲ εὖ πράττωσιν οἱ πλούσιοι καὶ οἱ χρηστοί, ἰσχυρὸν τὸ ἐναντίον σφίσιν αὐτοῖς καϑιστᾶσιν οἱ δημοτικοί. Vgl. Demosthenes XV 18: οὐ γὰρ ἔσϑ᾽ ὅπως ὀλίγοι πολλοῖς καὶ ζητοῦντες ἄρχειν τοῖς μετ᾽ ἰσηγορίας ζῆν ᾑρημένοις εὖνοι γένοιντ᾽ ἄν.

441 Plato Staat VIII 16. 566 c: ὅταν ἴδῃ ἀνὴρ χρήματα ἔχων καὶ μετὰ τῶν χρημάτων αἰτίαν μισόδημος εἶναι κτλ.

442 Vgl. die Äußerung des Aristoteles a.a.O. VIII 4, 1. 1304 b: τὰ μὲν γὰρ ἰδίᾳ συκοφαντοῦντες τοὺς τὰς οὐσίας ἔχοντας συστρέφουσιν αὐτοὺς ..., τὰ δὲ κοινῇ τὸ πλῆϑος ἐπάγοντες.

443 VI 38, 4: ὧν βούλονται μὲν, δύνανται δ᾽ οὔ.

444 VI 39.

445 Charaktere c. VI.

446 La démocratie c'est l'envie (Proudhon): vgl. das Stimmungsbild aus dem damaligen Athen bei Xenophon Memor. III 5, 16: ἀντὶ μὲν τοῦ συνεργεῖν ἑαυτοῖς τὰ συμφέροντα ἐπηρεάζουσιν ἀλλήλοις καὶ φϑονοῦσιν ἑαυτοῖς μᾶλλον ἢ τοῖς ἄλλοις ἀνϑρώποις. Insoferne sagt Fustel de Coulanges mit Recht: Devant la richesse le sentiment le plus ordinaire n'est pas le respect, c'est l'envie (La cité antique p. 385).

447 »πρὸς ... τὸν ἔχονϑ᾽ ὁ φϑόνος ἕρπει« sagt der Chor im »Aias« des Sophokles v. 157. Vgl. Ödipus Tyr. 380ff.

448 Vgl. das nächste Kapitel.

449 Plutos 614ff.

450 Vgl. den höhnischen Vergleich zwischen seinem Lebensgang und dem des Äschines XVIII (vom Kranz) 257 u. 265.

451 XIX 295: οἱ μείζους τῶν πολλῶν οἰόμενοι δεῖν εἶναι.

452 XXI 213: Πλούσιοι πολλοὶ συνεστηκότες, ὦ ἄνδρες Ἀϑηναῖοι, τὸ δοκεῖν τινὲς εἶναι δι᾽ εὐπορίαν προσειληφότες κτλ.

453 Ebd. 211: οὐδὲν δεινὸν οὐδ᾽ ἐλεεινὸν Μειδίας πείσεται, ἂν ἴσα κτήσηται τοῖς πολλοῖς ὑμῶν, οὓς νῦν ὑβρίζει καὶ πτωχοὺς ἀποκαλεῖ, ἃ δὲ νῦν περιόντ᾽ αὐτὸν ὑβρίζειν ἐπαίραι, περιαιρεϑῇ. Eine Anschauung, die in ihren Konsequenzen bedenklich an die Forderung Marats im Ami du Peuple erinnern würde, die Armen sollten ihrer Armut dadurch ein Ende machen, daß sie den Reichen das Überflüssige nehmen.

454 Ebd. 159: ἐγὼ δ᾽ ὅσα μὲν τῆς ἰδίας τρυφῆς εἵνεκα Μειδίας καὶ περιουσίας κτᾶται, οὐκ οἶδ᾽ ὅ τι τοὺς πολλοὺς ὑμῶν ὠφελεῖ.

455 Ebd. 98: τὸ γὰρ χρημάτων πολλῶν ϑρασὺν καὶ βδελυρὸν καὶ τοιοῦτον ἄνϑρωπον ἐᾶν εἶναι κύριον ἀφορμήν ἐστιν ἐφ᾽ ὑμᾶς αὐτοὺς δεδωκέναι.

456 III 29.

457 XXIII 206: ἰδίᾳ δ᾽ οὐδεὶς ὑπερεῖχε τῶν πολλῶν.

458 Siehe oben S. 228.

459 [Dem.] XIII 31. Siehe oben S. 192.

460 [Dem.] XLII 21: ὑμεῖς δ᾽ οἱ γεωργοῦντες εὐπορεῖτε μᾶλλον ἢ προσῆκεν.

461 III 84, 2.

462 πονηροί, μαινόμενοι ἄνϑρωποι, wie es in dem genannten Pamphlet der Ἀϑ. πολ. I 9 heißt. Vgl. was Plutarch im Leben Timoleons mit bezug auf Sizilien geradezu von einem Abscheu gegen »marktbürgerliche« Verfassungen und gegen die Rednerbühne berichtet.

463 Isokrates Περὶ εἰρήνης 131: οὐ γὰρ τοῦτο σκοποῦσιν, ἐξ οὗ τρόπου τοῖς δεομένοις βίον ἐκποριοῦσιν, ἀλλ᾽ ὅπως τοὺς ἔχειν τι δοκοῦντας τοῖς ἀπόροις ἐξισώσουσιν. Ganz ähnlich, wie ein moderner Autor von gewissen Politikern der Gegenwart gesagt hat, daß ihnen »das Elend der arbeitenden, klagenden Masse nicht Elend, sondern nur Rohmaterial ist, aus dem man zugunsten der eigenen kargen Theorien und des eigenen Egoismus Kapital schlagen kann«.

464 Politik VIII 7, 19. 1310 a: δύο γὰρ ποιοῦσιν ἀεὶ τὴν πόλιν, μαχόμενοι τοῖς εὐπόροις.

465 Plato Staat VIII 16. 565 a: ὃ δὴ πλεῖστόν τε καὶ κυριώτατον ἐν τῇ δημοκρατίᾳ, ὅταν περ ἀϑροισϑῇ.

466 I 13: ἵνα αὐτός τε ἔχῃ καὶ οἱ πλούσιοι πενέστεροι γίγνωνται.

467 Staat VIII 16. 565 a. Siehe Bd. I Kap. 3 Abschn. 2.

468 564 e: πλούσιοι δὴ οἶμαι οἱ τοιοῦτοι καλοῦνται κηφήνων βοτάνη.

469 Xenophon Ökonomik II 6.

470 [Dem.] X 41ff. in der sog. 4. Philippika.

471 Man beachte die Steigerung §§ 44-46: ἀπιστία, ὀργή, ταραχή!

472 45: δεῖ γάρ, ὦ ἄνδρες Ἀϑηναῖοι, δικαίως ἀλλήλοις τῆς πολιτείας κοινωνεῖν, τοὺς μὲν εὐπόρους εἰς μὲν τὸν βίον τὸν ἑαυτῶν ἀσφαλῶς ἔχειν νομίζοντας καὶ ὑπὲρ τούτων μὴ δεδοικότας ... τοὺς δὲ λοιποὺς τὰ μὲν κοινὰ κοινὰ νομίζοντας καὶ μετέχοντας τὸ μέρος, τὰ δὲ ἑκάστου ἴδια τοῦ κεκτημένου˙ οὕτω καὶ μικρὰ πόλις μεγάλη γίγνεται καὶ μεγάλη σῴζεται.

473 Politik VII 3, 2. 1320 a: ὁ δ᾽ ὄχλος ἧττον καταψηφιεῖται τῶν κρινομένων λήψεσϑαι μηδὲν μέλλων.

474 Ebd. VIII 7, 11. 1309 a: δεῖ δ᾽ ἐν μὲν ταῖς δημοκρατίαις τῶν εὐπόρων φείδεσϑαι μὴ μόνον τῷ τὰς κτήσεις μὴ ποιεῖν ἀναδάστους, ἀλλὰ μηδὲ τοὺς καρποὺς, ὃ ἐν ἐνίαις τῶν πολιτειῶν λανϑάνει γιγνόμενον.

475 c. 3. p. 1424 a, was später [p. 1424 b] nochmals in dem Satze zusammengefaßt wird: καϑόλου δὲ εἰπεῖν, δεῖ τοὺς νόμους ἐν μὲν ταῖς δημοκρατίαις κωλύειν τοὺς πολλοὺς ταῖς τῶν πλουσίων οὐσίαις ἐπιβουλεύειν.

476 IV 31f. Das Los des Reichen ist: ἀπιστεῖσϑαι ὑπὸ τῆς πατρίδος.

477 πιστὸς δὲ τῇ πόλει γεγένημαι.

478 οὐκέτι δὲ ἀπειλοῦμαι, ἀλλ᾽ ἤδη ἀπειλῶ ἄλλοις.

479 ὑπανίστανται δέ μοι ἤδη καὶ ϑάκων καὶ ὁδῶν ἐξίστανται οἱ πλούσιοι.

480 νῦν δὲ ἡ πόλις τέλος φέρουσα τρέφει με.

481 ἀεὶ δέ τι λήψεσϑαι ἐλπίζω.

482 Vgl. übrigens auch die Demokrit zugeschriebene Äußerung bei Stobäus Flor. XLIII [= IV1 Hense] 42: ἡ ἐν δημοκρατίῃ πενίη τῆς παρὰ τοῖσι δυνατοῖσι καλεομένης εὐδαιμονίης τοσοῦτόν ἐστιν αἱρετωτέρη, ὁκόσον ἐλευϑερίη δουλείης. Dazu Isokrates VIII [de pace] 128: ... ἄλγιον ζῆν τοὺς τὰς οὐσίας κεκτημένους ἢ τοὺς συνεχῶς πενομένους.

483 Ὄνειρος ἢ ἀλεκτρυών c. 22.

484 Siehe z.B. Lysias XIX 10. Vgl. auch die Verbeugung vor der Armut (ebd. 15), wo der Angeklagte den Geschworenen vorhält, daß sein Vater reiche Freier, die seine Töchter ohne Mitgift nehmen wollten, abgewiesen und die eine einem Mann gegeben habe, der »weniger für reich als für wacker« galt, und die andere einem Manne, der »ohne seine Schuld arm« war, während er anderseits dem Sohn anrät, eine Frau mit geringerer Mitgift einer reicheren vorzuziehen.

485 Ebd. §§ 39, 45, 49, 51.

486 § 61: οὐ μόνον πρὸς δόξαν, ἀλλὰ καὶ εἰς χρημάτων λόγον λυσιτελεῖ μᾶλλον ὑμῖν ἀποψηφίσασϑαι.

487 § 62.

488 § 63.

489 XXI 12. Der athenische Oligarch hat also nicht so ganz unrecht, wenn er Ἀϑ. πολ. I 13 sagt: ἐν δὲ τοῖς δικαστηρίοις οὐ τοῦ δικαίου αὐτοῖς μέλει μᾶλ λον ἢ τοῦ αὐτοῖς συμφέροντος. Vgl. auch Isokrates XVIII 10: τύχῃ μᾶλλον ἢ τῷ δικαίῳ κρίνεται τὰ παρ᾽ ὑμῖν.

490 XXI 15: ἄξιον δέ ἐστιν ἐνϑυμηϑῆναι ὅτι πολὺ μᾶλλον ὑμῖν προσήκει ... πένητα γενόμενον ἐλεῆσαι ... ἢ πλουτοῦντι φϑονῆσαι.

491 Wespen 575: ἆρ᾽ οὐ μεγάλη τοῦτ᾽ ἔστ᾽ ἀρχὴ καὶ τοῦ πλούτου καταχήνη;

492 Aristophanes a.a.O. 626 drückt dies allerdings noch drastischer aus:

κἂν ἀστράψω, ποππύζουσιν,

κἀγκεχόδασίν μ᾽ οἱ πλουτοῦντες

καὶ πάνυ σεμνοί.

493 Vgl. Isokrates XX 19ff.: ὡς ὑπὲρ αὑτοῦ δικάζων οὕτως ἕκαστος ὑμῶν οἴσει τὴν ψῆφον.

494 Aristophanes a.a.O. 564f.

495 Ebd. 667: μαχοῦμαι περὶ τοῦ πλήϑους ἀεί.

496 Lysias XXVII 1: ... πολλάκις ἠκούσατε τούτων λεγόντων, ὁπότε βούλοιντό τινα ἀδίκως ἀπολέσαι, ὅτι, εἰ μὴ καταψηφιεῖσϑε ὧν αὐτοὶ κελεύουσιν ἐπιλείψει ὑμᾶς ἡ μισϑοφορά.

497 Politik VII 3, 3. 1320 a. Vgl. über diese Praxis auch die offenherzige Erklärung des Redners bei Lysias XXX 22.

498 Ebd. § 2: οἱ δὲ νῦν δημαγωγοὶ χαριζόμενοι τοῖς δήμοις πολλὰ δημεύουσι διὰ τῶν δικαστηρίων.

499 XXX 22. Vgl. auch [Dem.] LVIII 63, wo ein Redner zu den Geschworenen sagt: – ὑπομένετε λεγόντων αὐτῶν, ὡς ἡ τοῦ δήμου σωτηρία διὰ τῶν γραφομένων καὶ συκοφαντούντων ἐστίν.

500 Ritter 1359f. Er nennt solche Anwälte βωμολόχοι, ein Ausdruck, der an das Gesindel erinnert, das bei den Altären auflauerte, um von dem Opfermahl etwas zu erbetteln oder zu erschnappen.

501 XV 160 (vom Vermögenstausch): πολὺ γὰρ δεινότερον καϑέστηκε τὸ δοκεῖν εὐπορεῖν ἢ τὸ φανερῶς ἀδικεῖν.

502 Areopag. 33.

503 VIII [de pace] 130.

504 Antidos. 142.

505 Ebd. 163.

506 XX 19: πένης καὶ τοῦ πλήϑους εἷς.

507 § 20: εἰ δημοκρατουμένης τῆς πόλεως μὴ τῶν αὐτῶν ἅπαντες τυγχάνοιμεν, ἐν δὲ τῇ ψήφῳ πλέον νέμοιμεν τοῖς τὰς οὐσίας ἔχουσιν.

508 § 21.

509 § 18: ἔστι δὲ δικαστῶν νοῦν ἐχόντων περὶ τῶν ἀλλοτρίων τὰ δίκαια ψηφιζομένους ἅμα καὶ τὰ σφέτερ᾽ αὐτῶν εὖ τίϑεσϑαι.

510 Nach dem treffenden Wort von J. Burckhardt a.a.O. I 237.

511 Plutarch vita X orat. p. 843 d.

512 Aristoteles Politik VIII 4, 3. 1305 a: ὁτὲ μὲν γάρ, ἵνα χαρίζωνται ἀδικοῦντες τοὺς γνωρίμους, συνιστᾶσιν ἢ τὰς οὐσίας ἀναδάστους ποιοῦντες ἢ τὰς προσόδους ταῖς λειτουργίαις, ὁτὲ δὲ διαβάλλοντες, ἵν᾽ ἔχωσι δημεύειν τὰ κτήματα τῶν πλουσίων.

513 Man denke an die Verteilungen aus dem Ertrage der attischen Bergwerke!

514 Ἀϑ. πολ. II 9: ϑύουσιν οὖν δημοσίᾳ μὲν ἡ πόλις ἱερὰ πολλά, ἔστι δὲ ὁ δῆμος ὁ εὐωχούμενος καὶ διαλαγχάνων τὰ ἱερεῖα.

515 Plutarch praec. reip. ger. c. 25. p. 818 F: ἔστιν ὑμῖν, ἔφη, χρήματα˙ παρεσκευασάμην γὰρ εἰς τοὺς χόας, ὥσϑ᾽ ἕκαστον ὑμῶν λαβεῖν ἡμιμναῖον˙ εἰ δ᾽ εἰς ταῦτα βούλεσϑε μᾶλλον, αὐτοὶ καταχρῆσϑε τοῖς ἰδίοις.

516 (Gegen Ktesiphon) III 251: ἔπειτ᾽ ἀπέρχεσϑ᾽ ἐκ τῶν ἐκκλησιῶν οὐ βουλευσάμενοι, ἀλλ᾽ ὥσπερ ἐκ τῶν ἐράνων τὰ περιόντα νειμάμενοι.

517 Isokrates XII 140: ἐκ δὲ τῶν κοινῶν ταῖς ἰδίαις ἀπορίαις βοηϑεῖν ζητούντων.

518 [Dem.] X 40f.: δεῖ γάρ, οἶμαι, τοῖς γονεῦσι τὸν ὡρισμένον ἐξ ἀμφοτέρων ἔρανον καὶ παρὰ τῆς φύσεως καὶ παρὰ τοῦ νόμου, δικαίως φέρειν καὶ ἑκόνϑ᾽ ὑποτελεῖν. ὥσπερ τοίνυν ἑνὸς ἡμῶν ἑκάστου τίς ἐστι γονεύς, οὕτω συμπάσης τῆς πόλεως κοινοὺς δεῖ γονέας τοὺς σύμπαντας ἡγεῖσϑαι.

519 41: καὶ προσήκει τούτους οὐχ ὅπως ὧν ἡ πόλις δίδωσιν ἀφελέσϑαι τι, ἀλλ᾽ εἰ καὶ μηδὲν ἦν τούτων, ἄλλοϑεν σκοπεῖν ὅπως μηδενὸς ὄντες ἐνδεεῖς περιοφϑήσονται.

520 42: τὸ γὰρ τῶν ἀναγκαίων τιν᾽ ἀποστερεῖν κοινῇ κακόνους ἐστὶ ποιεῖν πολλοὺς ἀνϑρώπους τοῖς πράγμασιν.

521 43: ἐμοὶ γὰρ οὐδεὶς οὕτως ἄϑλιος οὐδ᾽ ὠμὸς εἶναι δοκεῖ τὴν γνώμην, οὔκουν Ἀϑηναίων γε, ὥστε λυπεῖσϑαι ταῦτα λαμβάνοντας ὁρῶν τοὺς ἀπόρους καὶ τῶν ἀναγκαίων ἐνδεεῖς ὄντας.

522 36.

523 44: ἀλλὰ ποῦ συντρίβεται τὸ πρᾶγμα καὶ ποῦ δυσχεραίνεται; ὅταν τὸ ἀπὸ τῶν κοινῶν ἔϑος ἐπὶ τὰ ἴδια μεταβιβάζοντας ὁρῶσί τινας.

524 1101: κριϑὰς ποριῶ σοι καὶ βίον καϑ᾽ ἡμέραν.

525 1106: μηδὲν ἄλλ᾽ εἰ μὴ ᾽σϑιε.

526 1108: ὁπότερος ἂν σφῷν νῦν με μᾶλλον εὖ ποιῇ.

527 1207:

... ὁπότερός ἐστι νῷν

ἀνὴρ ἀμείνων περὶ σὲ καὶ τὴν γαστέρα.

528 Mem. II 1, 9: αἵ τε πόλεις οἴονται χρῆναι τοὺς ἄρχοντας ἑαυταῖς μὲν ὡς πλεῖστα ἀγαϑὰ πορίζειν, αὐτοὺς δὲ πάντων τούτων ἀπέχεσϑαι.

529 1216: αὕτη μὲν ἡ κίστη τὰ τοῦ δήμου φρονεῖ.

530 1218ff.

531 [1125ff.]

532 So heißt es in den Wespen vom Heliasten 695: χασκάζεις τὸν κωλακρέτην (den Verwalter der Gerichtsgelder). Vgl. 724: κωλακρέτου γάλα πίνειν.

533 Wespen 605ff.

534 1102ff. Zu dem Bilde von den Drohnen vgl. auch Platos Bemerkungen in Bd. I Kap. 3 Abschn. 2.

535 Ritter 1173f.

536 Ekklesiazusen 206f.

537 Ebd. 180, 183.

538 873: τοῖσδε δὲ τῶν ματτομένων κοινῇ μεϑέξω πως ἐγώ.

539 861:

τὰ δυνατὰ γὰρ δεῖ τῇ πόλει ξυλλαμβάνειν

τοὺς εὖ φρονοῦντας.

Siehe oben S. 209 Anm. 4 die Bemerkung des Isokrates über die Gier nach dem ἀπολαύειν τῶν κοινῶν.

540 Müller-Strübing, Aristophanes und die historische Kritik S. 27ff.

541 Müller-Strübing ebd. S. 5.

542 Müller-Strübing ebd. S. 27.

543 Genug Stoff zur. Satire könnte übrigens ein moderner Aristophanes auch hier finden!

544 Angeführt bei Bernstein a.a.O. S. 183.

545 Müller-Strübing a.a.O. S. 27.

546 Vgl. zum Folgenden meine Ausführungen in der Schrift: Sokrates und sein Volk S. 50ff.

547 Plato Ges. III 16. 701 c bezeichnet diese ochlokratische Entartung des Staates als Wiederaufleben der alten Titanennatur (παλαιὰ Τιτανικὴ φύσις).

548 Staat 493 a.

549 fr. 111 [= 29 Diels]. Vgl. Aristoteles Politik VII 2, 1. 1318 b: οἱ γὰρ πολλοὶ μᾶλλον ὀρέγονται τοῦ κέρδους ἢ τῆς τιμῆς.

550 Siehe unten Bd. I Kap. 3 Abschnitt. 3.

551 Aristoteles' Ἀϑπ. XLI motiviert die Einführung des Soldes für den Besuch der Volksversammlung nach dem peloponnesischen Krieg damit, daß die Bürger sonst nicht erschienen und daher keine Abstimmungen möglich waren. Der auf seinen Arbeitsverdienst angewiesene Bürger konnte eben seine Zeit nicht opfern, wenn er nicht entschädigt wurde.

552 »ἄμισϑος ὁ δῆμος« ist daher im Grunde so viel wie Beseitigung der Demokratie. Siehe Demosthenes XXIV 99ff.

553 c. 12. Eine bezeichnende Auffassung des Wehrdienstes. αἱ στρατεῖαι τὰς ἀπὸ τῶν κοινῶν εὐπορίας παρεῖχον!

554 τὸν δ᾽ ἀσύντακτον καὶ βάναυσον ὄχλον οὔτ᾽ ἄμοιρον εἶναι λημμάτων (!) βουλόμενος.

555 ἵνα μηδὲν ἧττον τῶν πλεόντων καὶ φρουρούντων καὶ στρατευομένων τὸ οἰκουροῦν ἔχῃ πρόφασιν ἀπὸ τῶν δημοσίων ὠφελεῖσϑαι καὶ μεταλαμβάνειν.

556 εἰς πᾶσαν, ὡς ἔπος εἰπεῖν, ἡλικίαν καὶ φύσιν αἱ χρεῖαι διένεμον καὶ διέσπειρον τὴν εὐπορίαν.

557 Ἀϑπ. c. XXIV.

558 τὴν τῶν δημοσίων διανομήν. Plutarch Perikles c. 9.

559 οὐ γὰρ, sagt er VII 25 von der guten alten Zeit, ἐμπορίαν, ἀλλὰ λειτουργίαν ἐνόμιζον εἶναι τὴν τῶν κοινῶν ἐπιμέλειαν.

560 Ebd. 24: ἐκ τῶν δημοσίων τὰ σφέτερ᾽ αὐτῶν διοικεῖν.

561 Plato Gorgias 515 e. Plutarch Perikles c. 9. Hat man doch behauptet, daß der Demos des 4. Jahrhunderts mehr Geld für Schmausereien und Geldverteilungen ausgegeben habe als für die ganze Staatsverwaltung! Athenäos XII 43. 532 d.

562 Vgl. die Bemerkung des Aristoteles Politik VI 5, 6. 1293 a über die οὕτως ὀλίγην (sc. οὐσίαν ἔχοντες) ὥστε τρέφεσϑαι ἀπὸ τῆς πόλεως.

563 Das ist die κακοπραγία, die nach Aristoteles Politik VI 9, 9. 1296 a überall da eintritt, wo die Masse über die Mehrheit verfügt.

564 Der ursprüngliche Betrag der athenischen ϑεωρικά, der Schau- und Belustigungsgelder.

565 Politik II 4, 11. 1267 a: ... ἀεὶ δέονται τοῦ πλείονος, ἕως εἰς ἄπειρον ἔλϑωσιν. ἄπειρος γὰρ ἡ τῆς ἐπιϑυμίας φύσις, ἧς πρὸς τὴν ἀναπλήρωσιν οἱ πολλοὶ ζῶσιν.

566 Ebd. VII 3, 4. 1320 a: λαμβάνουσι δὲ ἅμα καὶ πάλιν δέονται τῶν αὐτῶν.

567 656ff. [* 700ff.]

568 κύριος πάντων Aristoteles Politik II 9, 3. 1274 a; – κύριος τῶν νόμων, ebd. VIII 4, 6. 1305 a. Vgl. Herodot III 80: ἐν τῷ πολλῷ ἔνι τὰ πάντα.

569 [Demosthenes] LIX 88: ὁ γὰρ δῆμος ὁ Ἀϑηναίων κυριώτατος ὢν τῶν ἐν τῇ πόλει ἁπάντων καὶ ἐξὸν αὐτῷ ποιεῖν ὅτι ἂν βούληται.

570 549: οὐδεμιᾶς ἥττων ἐστὶν βασιλείας. Vgl. Aristoteles Politik II 9, 3. 1274 a von den Demagogen, ὥσπερ τυράννῳ τῷ δήμῳ χαριζόμενοι.

571 619f.: ἆρ᾽ οὐ μεγάλην ἀρχὴν ἄρχω καὶ τῆς τοῦ Διὸς οὐδὲν ἐλάττω;

572 Nach der Bemerkung von Fustel de Coulanges, La cité antique1 S. 398.

573 ἵνα αὐτός τε ἔχῃ – sagt der Verfasser der Ἀϑπ. I 13 von dieser Politik des athenischen Demos – καὶ οἱ πλούσιοι πενέστεροι γίγνωνται.

574 Ein Satz aus der Rechtsphilosophie Stahls, auf den Roscher in seiner Analyse der Entstehungsgründe des Kommunismus verweist (Grundlagen der Nationalökonomik, in der 24. von mir besorgten Auflage S. 220).

575 Politik VIII 7, 11 b. 1309 a: δεῖ δ᾽ ἐν μὲν ταῖς δημοκρατίαις τῶν εὐπόρων φείδεσϑαι, μὴ μόνον τῷ τάς κτήσεις μὴ ποιεῖν ἀναδάστους, ἀλλὰ μηδὲ τοὺς καρπούς, ὃ ἐν ἐνίαις τῶν πολιτειῶν λανϑάνει γινόμενον.

576 Bagehot, Der Ursprung der Nationen S. 188.

577 III 38, 5: δοῦλοι ὄντες τῶν ἀεὶ ἀτόπων, ὑπερόπται δὲ τῶν εἰωϑότων.

578 § 7: ζητοῦντές τε ἄλλο τι ὡς εἰπεῖν ἢ ἐν οἷς ζῶμεν.

579 I 70, 2.

580 ἐδόκει γὰρ – heißt es in den Ekklesiazusen 456 von der geplanten Frauenherrschaft – τοῦτο μόνον ἐν τῇ πόλει οὔπω γεγενῆσϑαι.

581 Ebd. 586f.

582 Vgl. über Athen mein Buch: Sokrates und sein Volk S. 35f.

583 Nach der treffenden Bemerkung von Vierkandt (Natur- und Kulturvölker S. 249) über den Dichter der Vollkultur.

584 Hegel von der attischen Komödie (Werke III 533, vgl. 559).

585 Aristophanes Frösche 971ff.

586 Wolken 1399:

ὡς ἡδὺ καινοῖς πράγμασι καὶ δεξιοῖς ὁμιλεῖν

καὶ τῶν καϑεστώτων νόμων ὑπερφρονεῖν δύνασϑαι.

587 Ebd. 1421:

οὐκοῦς ἀνὴρ ὁ τὸν νόμον ϑεὶς τοῦτον ἦν τὸ πρῶτον,

ὥσπερ σὺ κἀγὼ καὶ λέγων ἔπειϑε τοὺς παλαιούς;

588 Ebd. 1423:

ἧττον τί δῆτ᾽ ἔξεστι κἀμοὶ καινὸν αὖ τὸ λοιπόν

ϑεῖναι νόμον κτλ.

589 Fr. 920 Nauck2 S.658:

φύσις ἐβούλεϑ᾽, ᾗ νόμων οὐδὲν μέλει.

590 Plato Protag. 24. 337 d: τὸ γὰρ ὅμοιον τῷ ὁμοίῳ φύσει συγγενές ἐστιν˙ ὁ δὲ νόμος τύραννος ὢν τῶν ἀνϑρώπων πολλὰ παρὰ τὴν φύσιν βιάζεται.

591 Siehe Plato Gorg. 39. 484 a ff. und dazu Abschnitt 7 § 3.

592 Vgl. die allgemeine Begründung bei Euripides fr. 446 Nauck2 S. 496: οὔποτε ϑνητοῖς ἀρετῆς ἄλλη δύναμις μείζων.

593 Fr. 52 Nauck2 S. 376:

ἴδιον οὐδὲν ἔσχομεν, μία δὲ γονά

τό τ᾽ εὐγενὲς καὶ τὸ δυσγενές˙

νόμῳ δὲ γαῦρον αὐτὸ κραίνει χρόνος.

594 Ps. Plutarch pro nob. 18.

595 Aristoteles Rhetorik I 13. 1373 b und der Scholiast zu der Stelle: ἐλευϑέρους ἀφῆκε πάντας ϑεός, οὐδένα δοῦλον ἡ φύσις πεποίηκεν.

596 So formuliert Aristoteles Politik I 2, 3. 1253 b den genannten Standpunkt: παρὰ φύσιν τὸ δεσπόζειν˙ νόμῳ γὰρ τὸν μὲν δοῦλον εἶναι τὸν δ᾽ ἐλεύϑερον, φύσει δ᾽ οὐδὲν διαφέρειν. διόπερ οὐδὲ δίκαιον˙ βίαιον γάρ.

597 Euripides fr. 402 Nauck2 S. 483:

νόμοι γυναικῶν οὐ καλῶς κεῖνται πέρι.

Fr. 653. Nauck2 S. 565:

κοινὸν γὰρ εἶναι γυναικεῖον λέχος.

598 Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß die »Erschütterung des religiösen Glaubens« an der Entstehung des Sozialismus schuld sei. Derselbe entsteht auch da, wo von »Unglauben« sehr wenig zu verspüren ist. Man denke nur an die sozialistischen Feldarbeiter und Kolonen der solonischen Zeit!

599 Euripides <?> fr. 1, 40. Nauck2 S. 772:

τὴν ἀνομίαν τε τοῖς φόβοις κατέσβεσεν.

600 Die »Routine alles Bösen«, wie es Burckhardt I 129 treffend bezeichnet hat. Vgl. Thukydides III 82 (über die Umwertung aller Werte). V 89. 105-111. VI 85. Dazu Euripides (Äolos) fr. 19 Nauck2 S. 368:

τί δ᾽ αἰσχρὸν, ἢν μὴ τοῖσι χρωμένοις δοκῇ;

601 Burckhardt I 260.

602 Ekkl. 778ff., vgl. dazu Euripides Philokt. fr. 794 Nauck2 S. 618:

ὁρᾶτε δ᾽ ὡς κἀν ϑεοῖσι κερδαίνειν καλόν;

ϑαυμάζεται δ᾽ ὁ πλεῖστον ἐν ναοῖς ἔχων

χρυσόν. τί δῆτα καὶ σὲ κωλύει <λαβεῖν>

κέρδος παρόν γε κἀξομοιοῦσϑαι ϑεοῖς;

603 Ekkl. 591ff.

604 500ff.

605 Plutos 774ff.

606 So sagt im Plutos 430 Frau Armut: ζητοῦντες ἐκ πάσης με χώρας ἐκβαλεῖν.

607 262f.:

– ὑμᾶς ἡδέως ἅπαντας

ψυχροῦ βίου καὶ δυσκόλου ζήσειν ἀπαλλαγέντας.

608 509ff.

609 Siehe unten § 4.

610 518: οἱ ϑεράποντες μοχϑήσουσιν.

611 im Äolos fr. 21 Nauck2 S. 369.

612 ἀλλ᾽ ἔστι τις σύγκρασις ὥστ᾽ ἔχειν καλῶς.

613

δοκεῖτ᾽ ἂν οἰκεῖν γαῖαν, εἰ πένης ἅπας

λαὸς πολιτεύοιτο πλουσίων ἄτερ;

οὐκ ἂν γένοιτο χωρὶς ἐσϑλὰ καὶ κακά.

614 μὴ διαφεύγειν ἔργῳ (sc. τὸ πένεσϑαι) αἴσχιον. Vgl. oben S. 2144.

615 Ein späterer Grieche, Dio Cassius (fr. 22, 5 ed. Melber), drückt dies folgendermaßen aus: ὅτι δημοκρατία ἐστὶν οὐ τὸ πάντας τῶν αὐτῶν ἁπλῶς τυγχάνειν, ἀλλὰ τὸ <τὰ> κατ᾽ ἀξίαν ἕκαστον φέρεσϑαι.

616 Übrigens ebenso ein notwendiges Ergebnis der allgemeinen Kulturentwicklung, wie der Liberalismus selbst.

617 Das sollte man doch nicht vergessen, wenn man, wie Bernstein (a.a.O. S. 130), behauptet, daß »es keinen liberalen Gedanken gibt, der nicht auch zum Ideengehalt des Sozialismus gehörte«. Vgl. mein Buch.: Aus Altertum und Gegenwart, 2. Aufl., 1910, S. 21ff. (Das klassische Altertum in seiner Bedeutung für die politische Erziehung des modernen Staatsbürgers).

618 Rhetorik II 23. 1399, 13: τῇ παιδεύσει τὸ φϑονεῖσϑαι ἀκολουϑεῖ κακόν.

619 III 37, 3.

620 191.

621 185f.

622 190.

623 180f.

624 Diodor XI 87.

625 Aristoteles Politik III 5, 9. 1280 a: οἱ δ᾽ ἂν κατά τι ἴσοι, οἷον ἐλευϑερίᾳ, ὅλως ἴσοι.

626 Dies kann nicht oft genug denen gegenüber betont werden, welche den Liberalismus als »Vater des Sozialismus« verlästern. Der erstere hat »Gleichen und Ungleichen eine gewisse Gleichheit« verschafft (ἰσότητά τινα ὁμοίως ἴσοις τε καὶ ἀνίσοις διανέμουσα, sagt Plato Staat VIII 11. 558 c von der Demokratie), indem er ihre allgemeine Eigenschaft als Bürger zur Anerkennung brachte. Die Forderung der vollkommenen und ausnahmslosen Gleichheit, welche nur diese und nicht auch die Eigenart des einzelnen gelten lassen will, ist keine vernünftige Weiterbildung des Prinzips, sondern eine Verzerrung und – bei aller Berufung auf die Vernunft – die bare Unvernunft.

627 Siehe oben S. 160.

628 Ekkl. 594, s. unten § 4.

629 Plutos 225:

ὅπως ἂν ἴσον ἕκαστος ἐνταυϑοῖ παρὼν

ἡμῖν μετάσχῃ τοῦδε τοῦ Πλούτου μέρος.

Übrigens legt der demokratische Jargon selbst diesen Umschlag ins Ökonomische außerordentlich nahe. δημοκρατεῖσϑαι ist ja soviel als: τὸ πάντας ἔχειν ἴσον, wie Demosthenes LI 11 sich ausdrückt.

630 Aristophanes Plutos 600: οὐ γὰρ πείσεις οὐδ᾽ ἢν πείσῃς, entgegnet der Arme den Ausführungen der Frau Armut.

631 Siehe oben S. 232.

632 Vgl. besonders S. 248f.

633 Siehe Aristot. Politik III 4, 3. 1278 b. Dazu IV 12, 2. 1332 a: ein gutes und glückliches Leben, εὖ ζῆν und εὐδαιμονία!

634 Die χορηγία, deren das καλῶς ζῆν bedarf. Siehe a.a.O. IV 12, 2.

635 Politik VII 3, 4. 1320 a.

636 Politik IV 9, 7f. 1330 a [vom Grundbesitz!]. Dazu Bd. II Kap. 4 Abschn. 5.

637 Siehe oben S. 80ff. über den Sozialstaat der Legende.

638 Nach der treffenden Bemerkung Zielinskis, Die Märchenkomödie in Athen S. 4. Ich verdanke die schöne, leider im Buchhandel vergriffene Abhandlung der gütigen Mitteilung des Verfassers.

639 Kratinos fr. 238; fr. com. Att. ed. Kock I S. 85: μακάριος ἦν ὁ πρὸ τοῦ βίος. Vgl. Aristophanes Wespen 711, Ritter 781 u. 1334.

640 εὐδαίμονες δ᾽ ἦσαν ἄρ᾽ οἱ ζῶντες τότ᾽ ἐπὶ τῶν προτέρων. Aristophanes Wolken 1029.

641 Delbrück, Die gute alte Zeit (Preuß. Jbb. Bd. 71, 1893, S. 28ff.).

642 Vgl. Schurtz, Urgeschichte der Kultur, 1900, S. 78 u. 81, der zur Erklärung auch auf die Beschränkung des geschichtlichen Horizonts und die mit der fortschreitenden Kultur verbundenen Glücksverluste hinweist.

643 Hesiod, Werke und Tage 24. 14ff. 205ff.

644 δεῖπνον ἑτοῖμον ἑκάστῳ ἐς κόρον, wie Lucian, Kronosbriefe I 20 dies Ideal bezeichnet.

645 Man sieht, es sind die ältesten sozialen Träume der europäischen Menschheit, die wir z.B. bei Bebel wiederfinden, wenn er die »Sorglosigkeit« rühmt, die im sozialistischen Zukunftsstaat unser Los sein soll (Die Frau S. 316).

646 Hesiod a.a.O.109ff.

647 Ebd. 25f.

648 Theokrit XII 15:

Ἀλλήλους δ᾽ ἐφίλησαν ἴσῳ ζύγῳ˙ ἦ ῥα τότ᾽ ἦσαν

χρύσειοι πάλιν ἄνδρες, ὅτ᾽ ἀντεφίλησ᾽ ὁ φιληϑείς.

649 Demosthenes 24, 29: μήτ᾽ ἰδίᾳ μήτε κοινῇ μηδὲν ἀλλήλους ἀδικεῖν ἐν τούτῳ τῷ χρόνῳ.

650 Macrob. Saturnal. I 10, 22. Daher läßt Lucian (Τὰ πρὸς Κρόνον c. 7) den Kronos sagen, daß an seinem Feste ἰσοτιμία für alle bestehe, δούλοις καὶ ἐλευϑέροις˙ οὐδεὶς γὰρ ἐπ᾽ ἐμοῦ δοῦλος ἦν. Unrichtig urteilen über diese Dinge E. Graf, Ad aureae aetatis fabulam symbola (Leipziger Studien VIII 61) und v. Wilamowitz, Aristoteles und Athen I 119. Nach letzterem ist Kronos als Vertreter einer seligen Urzeit eine »junge Konzeption«, weil das Ursprünglichere die verächtliche Beurteilung des »grauen Altertums«, der Zeit vor der Zivilisation sei. Die Auffassung der Vergangenheit als eines verlorenen Paradieses sei erst ein Produkt der Sophistenzeit, »wo die Komödie solche Bilder oft bot«. Diese ganz willkürliche und unhistorische, die Ergebnisse der vergleichenden Völkerkunde einfach ignorierende Behauptung steht schon mit der Tatsache im Widerspruch, daß wenigstens ein Anklang an die Sage vom goldenen Zeitalter sich bereits bei Homer findet, Odyss. XV 403ff. Damit fällt auch die Annahme von Wilamowitz, daß es nur ein Zug der kyklopischen Zeit ohne Gesellschaftsordnung gewesen sei, wenn die Sklaven an den Kronien frei hatten. – Übrigens gehört nach Wilamowitz, »Weltperioden«, 1897 (Gott.), S. 13, auch die »Pietätlosigkeit, der die ganze Vergangenheit gering und ärmlich dünkt gegenüber der Gegenwart«, zur sophistischen Aufklärung und ihrem »berechtigten Hochgefühl«.

651 Vgl. mein Buch: Aus Altertum und Gegenwart Bd. I 2. Aufl. S. 94ff. (Zur geschichtlichen Beurteilung Homers).

652 Für die Ansicht Kirchhoffs, daß das Gedicht von den Weltaltern nicht von dem Dichter des Mahnliedes an Perses sei, ist der Beweis nicht erbracht.

653 Porphyr. De abst. II 21:

οὐδέ τις ἦν κείνοισιν Ἄρης ϑεὸς οὐδὲ Κυδοιμός

οὐδὲ Ζεὺς βασιλεὺς οὐδὲ Κρόνος οὐδὲ Ποσειδών,

ἀλλὰ Κύπρις βασίλεια ...

ἥ ἐστιν ἡ φιλία. Die Verdächtigung der letzteren Worte durch Nauck hat schon Bernays (Theophrast über die Frömmigkeit S. 80) zurückgewiesen. Vgl. Dümmler, Akad. S. 221, der mit Recht bemerkt: Wenn Theophrast (dem wir die Verse verdanken) die Kypris in der uns erhaltenen Hauptstelle über das goldene Zeitalter mit der φιλία identifiziert, so werde er hierfür sicherlich bei Empedokles selbst genügenden Anhalt gefunden haben.

654 Siehe Rohde, Psyche S. 64ff.

655 Vgl. auch Pindar Ol. II 70f. Eine Vorstellung, die, nebenbei bemerkt, auch gegen die obengenannte Ansicht von Wilamowitz über Kronos spricht.

656 Pherekrates in der Komödie Μεταλλῆς. Siehe Kock, Comicorum Atticorum fragmenta I 174ff. fr. 108. Hier wohnt tief im Bergesschoße ein »stilles Volk« seliger Leute in »des Reichtums Fülle und des Glückes Überfluß«; wer an der rechten Stelle, zur rechten Stunde hinabsteigt, kann zu ihm gelangen.

657 Pherekrates in den Πέρσαι a.a.O. 182 fr. 130 und Nikophon in den Σειρῆνες eb. I 777 fr. 13.

658 ἡ ἐπὶ Κρόνου κοινωνία. Vgl. S. 303f.

659 Nach Zielinskis freier Übersetzung. Siehe Teleklides Ἀμφικτύονες K. I 209 fr. 1: εἰρήνη μὲν πρῶτον ἁπάντων ἦν ὥσπερ ὕδωρ κατὰ χειρός.

660 Siehe S. 91ff.

661 Siehe S. 287.

662 Kock I 175 fr. 108.

663 Siehe unten.

664 Aristophanes Ekkl. v. 565ff.

665 Pindar fr. 124 b Schroeder:

Ἁνίκ᾽ ἀνϑρώπων καματώδεες οἴχονται μέριμναι

στηϑέων ἔξω, πελάγει δ᾽ ἐν πολυχρύσοιο πλούτου

πάντες ἴσον νέομεν ψευδῆ πρὸς ἀκτάν˙

ὃς μὲν ἀχρήμων, ἀφνεὸς τότε, τοὶ δ᾽ αὖ πλουτέοντες.

666 Nach der treffenden Bemerkung F. A. Voigts in Roschers mythol. Lex. I 1081, Artikel »Dionysos«.

667 Kratinos in den Πλοῦτοι bei Kock I 64 fr. 165.

668 Teleklides in den Ἀμφικτύονες K. I 209 fr. 1.

669 Bei Nikophon in den Σειρῆνες a.a.O.

670 Krates Θηρία K. I 133 fr. 14:

Α. ἔπειτα δοῦλον οὐδὲ εἷς κεκτήσετ᾽ οὐδὲ δούλην,

ἀλλ᾽ αὐτὸς αὑτῷ δῆτ᾽ ἀνὴρ γέρων διακονήσει;

Β. Οὐ δῆϑ᾽.

Vgl. Pherekrates Ἄγριοι K. I 147 fr. 10. Dazu Athenaios VI 94.267 e: Οἱ δέ τῆς ἀρχαίας κωμῳδίας ποιηταὶ περὶ τοῦ ἀρχαίου βίου διαλεγόμενοι, ὅτι οὐκ ἦν τότε δούλων χρεία, τοιάδε ἐκτίϑενται.

671 Bei Krates a.a.O.: ὁδοιποροῦντα γὰρ τὰ πάντ᾽ ἐγὼ ποιήσω, die denkbar radikalste Erfüllung des »αὐτόματ᾽ ἦν τὰ δέοντα«.

672

πρόσεισιν αὖϑ᾽ ἕκαστον

τῶν σκευαρίων, ὅταν καλῇ τι. παρατίϑου, τράπεζα.

αὕτη, παρασκεύαζε σαυτόν˙ μάττε, ϑυλακίσκε.

ἔγχει, κύαϑε. ποὖσϑ᾽ ἡ κύλιξ; διάνιζ᾽ ἰοῦσα σαυτήν.

673 Man vgl. nur, wie sinnlich der spätere griechische Volksglaube sich die Herrlichkeit des Paradieses ausgemalt hat (bei Basilios d. Gr., gest. 379, περὶ παραδείσου 2. 348) und noch heutigen Tages ausmalt, wofür ein kyprisches Volkslied und ein naxisches Märchen charakteristische Belege darbieten. Siehe Pöschel, Das Märchen vom Schlaraffenland (Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur V 403).

674 Vgl. dazu und zum Folgenden die Zusammenstellung bei Crusius, Märchenreminiszenzen im antiken Sprichwort (Verh. d. 40. Philol. Vers. 1889, S. 37f.).

675 Alles nach Crusius a.a.O.

676 Kronosbriefe 19f.: ἐχρῆν γάρ σε, ὦ ἄριστε Κρόνε, τὸ ἄνισον τοῦτο ἀφελόντα καὶ τὰ ἀγαϑὰ ἐς τὸ μέσον ἅπασι καταϑέντα ἔπειτα κελεύειν ἑορτάζειν.

677 Nach der Übersetzung Zielinskis. K. I S. 182 fr. 130.

678 Nach Zielinski, der S. 58 das Fragment allerdings dem »Goldenen Zeitalter« des Eupolis zuschreibt. Siehe K. I S. 134 fr. 15.

679 K. I S. 337 fr. 290, 292. Siehe Zielinski a.a.O. S. 34.

680 Mit Recht verweist schon Zielinski auf die Ekkl. v. 626ff.

681 um 390 aufgeführt.

682 Vgl. v. 579: μήτε δεδραμένα μήτ᾽ εἰρημένα πω πρότερον.

683 Das hat schon Dietzel mit Recht hervorgehoben in seinen Beiträgen zur Geschichte des Sozialismus und Kommunismus (Zeitschr. f. Lit. u. Gesch. d. Staatswissensch. I 382), der ersten wahrhaftge schichtlichen Würdigung der Ekklesiazusen, deren Ergebnissen ich in allem Wesentlichen zustimme. Hier ist auch die Frage, ob Aristophanes eine Satire auf Platos »Staat« beabsichtigte – natürlich in negativem Sinne –, endgültig erledigt, weshalb ich an dieser Stelle auf eine Erörterung verzichten kann.

684 Der antike Dichter hatte es nicht so leicht wie der Verfasser des modernen Romans »Im Reiche der Frauen. Jedem das Gleiche«, der eine ähnliche Revolution durch die Agitation der Frauen bei den Wahlen herbeigeführt werden läßt. – Nebenbei bemerkt ist dies übrigens nicht die einzige Wiederholung des aristophanischen Motivs. Schon unter den Staatsromanen des 17. Jahrhunderts befindet sich einer, der einen Weiberstaat schildert: Viraginia vel Gynia nova. Siehe Kleinwächter, Staatsromane S. 50.

685 πυκνὴν φρένα καὶ φιλόσοφον. v. 571.

686 574ff.:

... πολίτην

δῆμον ἐπαγλαϊοῦσα

μυρίαισιν ὠφελίαισι βίου.

687 589f.:

κοινωνεῖν γὰρ πάντας φήσω χρῆναι πάντων μετέχοντας

κἀκ ταὐτοῦ ζῆν.

688 597ff.

689 605f.

690 651f.

691 Nach dem treffenden Ausdruck von Dietzel a.a.O. S. 388.

692 676.

693 683ff.

694 834ff.

695 1152ff.

696 673ff.:

μίαν οἴκησίν φημι ποιήσειν ξυρρήξασ᾽ εἰς ἓν ἅπαντα,

ὥστε βαδίζειν εἰς ἀλλήλους.

697 613ff.

698 Dietzel S. 399.

699 690ff.

700 634ff.

701 720ff.

702 616.

703 Dietzel S. 383.

704 »So klar beweis' ich's,« – sagt Praxagora von den Vorzügen der Gütergemeinschaft – »daß selbst meinem Manne nichts zu erwidern möglich ist« [569f.].

705 594: ἀλλ᾽ ἕνα ποιῶ κοινὸν πᾶσιν βίοτον καὶ τοῦτον ὅμοιον.

706 Vgl. die köstliche Szene zwischen den zwei Bürgern, von denen der eine eben beschäftigt ist, seine Habe – dem Gebote der neuen Regierung gemäß – auf den Markt zu schaffen, während der andere sich die Sache erst noch bedenken will. v. 728ff. Eine Szene, die den von Blepyros ausgesprochenen Verdacht nur zu sehr rechtfertigt.

707 604f.

708 667: πῶς γὰρ κλέψει μετὸν αὐτῷ;

709 669.

710 671: ἕτερον γὰρ ἰὼν ἐκ τοῦ κοινοῦ κρεῖττον ἐκείνου κομιεῖται.

711 S. 137. Übrigens geht Praxagora nicht so weit, die Eigentümer überhaupt für Diebe zu erklären, wie L. Stein, Die soziale Frage im Lichte der Philosophie S. 194, übertreibend behauptet. Der Vergleich mit Proudhon, den er daran knüpft, ist also hinfällig.

712 608.

713 ἔσται γὰρ βίος ἐκ κοινοῦ.

714 Nach der treffenden Formulierung von Dietzel S. 383.

715 660f.

716 662ff.

717 Dietzel S.387.

718 678ff.

719 1130ff.

720 Wie Mommsen dieses Zukunftsbild treffend bezeichnet hat.

721 E. Herzog, Kommunismus und Sozialismus im Altertum (Beil. z. Allg. Ztg. 1894 Nr. 166), hat diese unglaublich naive Ansicht ausgesprochen, über die man stillschweigend hinweggehen könnte, wäre sie nicht ein trauriges Symptom des in der Altertumswissenschaft leider noch immer weitverbreiteten Mangels an sozialgeschichtlicher Bildung.

722 Droysen, Aristophanes II3 329.

723 Mit Recht bemerkt dazu Köchly (Die Vögel des Aristophanes, Ges. kl. phil. Schr. S. 242), daß die Vögel von jeher in der poetischen Tierbetrachtung am reinsten das freie, frische, fröhliche Naturleben repräsentieren, als die harmlosesten und zufriedensten Geschöpfe erscheinen.

724 Εὐελπίδης. Über seine antiaristokratische Gesinnung vgl. v. 126.

725 Πεισϑέταιρος.

726 v. 121f.:

εἴ τινα πόλιν φράσειας ἡμῖν εὔερον

ὥσπερ σίσυραν ἐγκατακλινῆναι μαλϑακήν.

Man denke an die Komödien vom Schlaraffenland. Vgl. S. 307f.

727 127:

ποίαν τιν᾽ οὖν ἥδιστ᾽ ἂν οἰκοῖτ᾽ ἂν πόλιν;

728 wie der Kuckuck 144 eine solche Stadt nennt, die er ans Rote Meer verlegt, das Wundermeer, wo ja die Märchenphantasie auch sonst die μακάρων πόλις zu suchen pflegt. Siehe Zielinski a.a.O. S. 49 und Crusius a.a.O. S. 36.

729 44f.: πλανώμεϑα ζητοῦντε τόπον ἀπράγμονα, ὅτοι καϑιδρυϑέντε διαγενοίμεϑ᾽ ἂν.

730 157: οὗ πρῶτα μὲν δεῖ ζῆν ἄνευ βαλλαντίου.

731 158: πολλήν γ᾽ ἀφεῖλες τοῦ βίου κιβδηλίαν.

732 Auf die Frage des Kuckus 123:

ἔπειτα μείζω τῶν Κραναῶν ζητεῖς πόλιν;

erwidert Hoffegut:

μείζω μὲν οὐδέν, προσφορωτέραν δὲ νῷν,

d.h. mit besseren sozialen Lebensbedingungen.

733 Eine Lücke, die übrigens schwer begreiflich wäre, wenn Köchly recht hätte, daß der Dichter selbst und in vollem Ernste die Frage nach der glücklichen Stadt stellt und mit »kühner Hand das patriotische Phantasiebild des gewünschten Ideals entwirft, natürlich im Narrenkleide, wie es der Komödie ziemt«. Ich finde die Gründe für diese Ansicht nicht beweisend. Köchly meint: »Nach der patriotischen Absicht des Dichters muß alles anders, alles neu werden, wenn es besser werden soll; ein neues Leben soll beginnen, ohne die Entartung, ohne die sozialen Gebrechen der sich zersetzenden Zivilisation, ohne den Krieg aller gegen alle.« Und diese ernste patriotische Tendenz soll anwendbar sein auf den Zukunftsstaat der Vögel, wo man ohne Geldbeutel ein ewiges »Hochzeitsleben« (νυμφίων βίος) führt? (161). Das soll die »Radikalkur für das allgemeine Siechtum« sein? – Das reime sich, wer kann!

734 Nach der treffenden Bemerkung von Dietzel a.a.O. S. 376.

735 408ff.

736 δημοτικωτάτους λόγους.

737 dem reichen Mehlhändler.

738 Dietzel a.a.O. S. 381.

739 Apostelgesch. IV 34.

740 Hom. zu Matthäus LXVI 3. Vgl. mein Buch: Die Übervölkerung der antiken Großstädte S. 64.

741 Vgl. über dessen Projekt einer kommunistischen Organisation der Gesellschaft Bd. II Buch II Kap. 7.

742 Solche Fälle und Wucherzinsen hat im Auge Dion Chrysost. XXXI 69. 332 M: δίχα γὰρ τοῦ πολλάκις ἀναγκαίως αὐτὸ συμβαίνειν ἐκ τῆς ἀπορίας τῶν δεδανεισμένων ἔσϑ᾽ ὅτε οὐδὲ ἀδίκως γίγνεται διὰ τὸ μέγεϑος τῶν τόκων, ὅταν τινὲς πολλάκις ὦσιν ἐν τούτοις τὰ ἀρχαῖα κεκομισμένοι.

743 Vgl. z.B. Polybios V 93 in bezug auf Megalopolis.

744 Deutlich kommt diese gegen den Reichtum als solchen gerichtete Tendenz zum Ausdruck in Bemerkungen wie z.B. der Justins 16, 4, 2 (über Heraklea am Pontus): cum plebs et novas tabulas et divisionem agrorum divitum impotenter flagraret.

745 ὡς ἐλευϑερίας ἀρχὴν οὖσαν τὴν ἰσότητα, δουλείας δὲ τὴν πενίαν τοῖς ἀκτήμοσι. Plutarch Dion c. 37.

746 Dietzel, Theoretische Sozialökonomik I S. 27.

747 Der zweite Teil des Satzes Hippons deckt sich inhaltlich genau mit der Formulierung Dietzels (a.a.O. S. 25): »Mit der Gebundenheit des Menschen an die Materie ist eine zweite unmittelbar gegeben, nämlich die Abhängigkeit derer, welchen es nicht glückt, sich eines ihrem Bedürfnisstande genügenden Teiles der Materie zu bemächtigen, von denen, welchen es gelingt – einfacher gesprochen: der Armen von den Reichen.«

748 Gesetze III 6. 84 d, wo es von den Herakliden heißt: οὐκ ἦν τοῖς νομοϑέταις ἡ μεγίστη τῶν μέμψεων, ἰσότητα αὐτοῖς τινὰ κατασκευάζουσι τῆς οὐσίας, ἥπερ ἐν ἄλλαις νομοϑετουμέναις πόλεσι πολλάκις γίγνεται, ἐάν τις ζητῇ γῆς τε κτῆσιν κινεῖν καὶ χρεῶν διάλυσιν, ὁρῶν ὡς οὐκ ἂν δύναιτο ἄνευ τούτων γενέσϑαι ποτὲ τὸ ἴσον ἱκανῶς.

749 συνέπεισε – heißt es von Lykurg bei Plutarch Lyk. 8 – τὴν χώραν ἅπασαν εἰς μέσον ϑέντας ἐξ ἀρχῆς ἀναδάσασϑαι καὶ ζῆν μετ᾽ ἀλλήλων ἅπαντας ὁμαλεῖς καὶ ἰσοκλήρους τοῖς βίοις γενομένους.

750 μεγίστη τῶν μέμψεων! Plato a.a.O.

751 ἀνήκεστα κακά Isokrates (Panathenaikos) XII 259.

752 δύο τὰ κάκιστα τῶν ἐν ἀνϑρώποις πολιτευμάτων. Dionys Ἀρχαιολ. Ῥωμ. VII 8.

753 In dem jetzt wohl von keinem Unbefangenen mehr in seiner Echtheit bezweifelten athenischen Richtereid heißt es: οὐδὲ τῶν χρεῶν τῶν ἰδίων ἀποκοπὰς οὐδὲ γῆς ἀναδασμόν τῆς Ἀϑηναίων οὐδ᾽ οἰκιῶν (sc. ψηφιοῦμαι). Demosthenes XXIV 149. Dazu Andokides über die Mysterien 88. Siehe Drerup, Über die bei den attischen Rednern eingelegten Urkunden Jbb. f. kl. Phil. Suppl. Bd. 24 (1) S. 256.

754 Dion Chrysost. 31, 70. 332 M: καὶ μὴν δύο ταῦτα ὁμοίως τῆς μεγίστης φυλακῆς ἐν τοῖς νόμοις ἠξίωται καὶ ἀρᾶς καὶ ἐπιτιμιῶν τῶν ἐσχάτων, ἐάν τις εἰσάγῃ χρεῶν ἀποκοπάς, ἢ ὡς τὴν γῆν ἀναδάσασϑαι προσήκει.

755 Ebd.: τῆς μέν γε χώρας ἄνωϑεν διαιρουμένης τοῦτο ἂν εἴη δεινότατον τὸ ἐξ ἴσου γίγνεσϑαι τὸν ἔχοντα πρότερον τῷ μὴ κεκτημένῳ.

756 die πολλὰ ἀγαϑά, von denen die Demagogen bei dieser Gelegenheit sprachen. Siehe Dionys a.a.O. c. 7.

757 Siehe das nächste Kapitel.

758 Nach der Parole der attischen Feldarbeiter des 6. Jahrhunderts. Siehe oben S. 159ff.

759 Siehe oben S. 327.

760 Dem Lykurg wird der – allerdings nicht völlig geglückte – Versuch zugeschrieben, τὰ ἔπιπλα διαιρεῖν, ὅπως παντάπασιν ἐξέλοι τὸ ἄνισον καὶ ἀνώμαλον [Plut. Lyc. 9].

761 Siehe oben S. 315ff.

762 Diodor II 55-60. Siehe Bd. II Kap. 6 Abschn. 4.

763 Politik II 3, 7. 1265 b: ἡ δὲ πενία στάσιν ἐμποιεῖ καὶ κακουργίαν. Nicht ganz mit Unrecht sagt Guiraud, La propriété foncière en Grèce S. 596: »Il y avait dans tout citoyen pauvre un socialiste latent.«

764 Ges. V 7. 735 e: ὅσοι διὰ τὴν τῆς τροφῆς ἀπορίαν τοῖς ἡγεμόσιν ἐπὶ τὰ τῶν ἐχόντων μὴ ἔχοντες ἑτοίμους αὑτοὺς ἐνδείκνυνται παρεσκευακότες ἕπεσϑαι. Siehe Staat IV 2. 422 e f. und dazu unten Kap. 3 Abschnitt 2.

765 Man erinnere sich an das bereits früher erwähnte Wort des Aristoteles (Politik II 4, 7. 1266 b): στασιάζουσιν ... οἱ ... πολλοὶ διὰ τὸ περὶ τὰς κτήσεις ἄνισον.

766 Siehe Aristoteles Ἀϑπ. XL: ἐν δὲ ταῖς ἄλλαις πόλεσιν οὐχ οἷον ἔτι προστιϑέασιν τῶν οἰκείων οἱ δημοκρατήσαντες, ἀλλὰ καὶ τὴν χώραν ἀνάδαστο[ν] ποιοῦσιν.

767 Polyb. XV 21, 4f.: ἵνα διαιρῶνται τὰς ἀλλήλων οὐσίας.

768 Ebd. 7: ὅταν τις χρησάμενος τῷ πρὸς χάριν λόγῳ προτείνῃ τὴν ἐλπίδα τῆς ἐξ ἀλλήλων ἐπανορϑώσεως, πρόσεισι πρὸς τὸ δέλεαρ ἀνεπιστάτως κτλ.

769 Ebd. VI 9, 8: συνειϑισμένον γὰρ τὸ πλῆϑος ἐσϑίειν τὰ ἀλλότρια καὶ τὰς ἐλπίδας ἔχειν τοῦ ζῆν ἐπὶ τοῖς τῶν πέλας κτλ.

770 εὐλογωτάτῃ χρείᾳ. Älian VH. XIV 24.

771 συνάγει γὰρ καὶ τοὺς ἐχϑίστους ὁ κοινὸς φόβος, sagt Aristoteles in der Schilderung dieser rückläufigen Bewegung. Politik VIII 4, 1ff. 1304 b.

772 Archidam. 67: οἱ μὲν κεκτημένοι τὰς οὐσίας ἥδιον ἂν εἰς τὴν ϑάλατταν τὰ σφέτερ᾽ αὐτῶν ἐκβάλοιεν ἢ τοῖς δεομένοις ἐπαρκέσειαν.

773 Ebd.: οἱ δὲ καταδεέστερον πράττοντες οὐδ᾽ ἂν εὑρεῖν δέξαιντο μᾶλλον ἢ τὰ τῶν ἐχοντων ἀφελέσϑαι.

774 Isokrates Philipp. 52 von Argos: καὶ ταῦτα δρῶντες οὕτω χαίρουσιν ὡς οὐδένες ἄλλοι τοὺς πολεμίους ἀποκτείνοντες.

775 Um diese Spannung zu mildern, dringt Aristoteles bekanntlich auf jene Politik, welche die Annäherung von arm und reich oder wenigstens die Verstärkung des Mittelstandes im Auge hat. Politik VIII 7, 8 b. 1308 b: τούτου δ᾽ ἄκος ... καὶ τὸ πειρᾶσϑαι ἢ συμμιγνύναι τὸ τῶν ἀπόρων πλῆϑος καὶ τὸ τῶν εὐπόρων ἢ τὸ μέσον αὔξειν. τοῦτο γὰρ διαλύει τὰς διὰ τὴν ἀνισότητα στάσεις.

776 Polyb. XXXIX 11, 12. Vgl. Wunderer, Polybios-Forschungen I 20.

777 Makedonisch gesinnt werden bei Demosthenes XIX (v.d. Truggesandtsch.) 295 genannt: οἱ μείζους τῶν πολλῶν οἰόμενοι δεῖν εἶναι.

778 Wie sehr dieser Gesichtspunkt die allgemeine Lage beherrscht, zeigt der mit seiner sonstigen Auffassung nicht recht übereinstimmende Satz des Aristoteles über die Entstehung des Königtums. Politik VIII 8, 2. 1310 b: ἡ μὲν γὰρ βασιλεία πρὸς βοήϑειαν τὴν ἀπὸ τοῦ δήμου τοῖς ἐπιεικέσι γέγονεν.

779 [Demosthenes] XVII 15: ἔστι γὰρ ἐν ταῖς συνϑήκαις ἐπιμελεῖσϑαι τοὺς συνεδρεύοντας καὶ τοὺς ἐπὶ τῇ κοινῇ φυλακῇ τεταγμένους ὅπως ἐν ταῖς κοινωνούσαις πόλεσι τῆς εἰρήνης μὴ γίγνωνται ϑάνατοι καὶ φυγαὶ παρὰ τοὺς κειμένους ταῖς πόλεσι νόμους, μηδὲ χρημάτων δημεύσεις, μηδὲ γῆς ἀναδασμοί, μηδὲ χρεῶν ἀποκοπαί, μηδὲ δούλων ἀπελευϑερώσεις ἐπὶ νεωτερισμῷ.

780 Οἱ δὲ – heißt es an der ebengenannten Stelle weiter – τοσούτου δέουσι τούτων τι κωλύειν ὥστε καὶ συγκατασκευάζουσιν οὓς πῶς οὐ προσήκει ἀπολωλέναι;

781 Plato Staat VIII 6. 551 d.

782 Plato ebd. 551 e.

783 c. 13. Später wird ihnen der Betrag aus der Staatskasse ersetzt.

784 c. 12.

785 c. 1, 6f.: εἶναι δὲ αὐτοὺς εὔνους τε καὶ τοῖς καϑεστηκόσι πράγμασιν ἀρεσκομένους˙ μέγα γὰρ ἂν πρὸς τὰς τῶν ἄλλων ἐπιβουλὰς τοῦτο ἀγαϑὸν ὑπάρχοι ἐν πολιορκίᾳ.

786 c. 5: οἵτινες δι᾽ ἔνδειαν ἢ συναλλαγμάτων ἀνάγκην ἢ δι᾽ ἄλλην τινὰ ἀπορίαν πεισϑεῖεν ἂν ὑπό τινων ἢ αὐτοὶ παραπείσειαν ἂν τινας ἐπὶ νεωτερισμῷ. Als nachahmenswertes Beispiel wird der Tyrann Leukon vom Bosporus genannt, der alle Mannschaften verabschiedete, welche sich durch Spiel und liederlichen Lebenswandel in Schulden gestürzt hatten.

787 22, 15.

788 Wie berechtigt dies Mißtrauen war, zeigt das Beispiel Krotons, bei dessen Belagerung es den Karthagern genügte zu wissen, welche Posten auf den Mauern vom Volk und welche von den Reichen besetzt waren, um die Stadt mit Leichtigkeit zu nehmen! (quacumque custodiant plebis homines, ea patere aditum. Livius XXIV 2, 9.)

789 38, 5: τοὺς τὰ πλεῖστα κεκτημένους καὶ ἐν τῇ πόλει δυνάμεως μάλιστα μετέχοντας. εἴη γὰρ ἂν τὸ τοιοῦτο καὶ τοῖς ἄλλοις παράδειγμα.

790 14: τὸ δὲ πλῆϑος τῶν πολιτῶν εἰς ὁμόνοιαν τέως μάλιστα χρὴ προάγειν, ἄλλοις τε ὑπαγόμενον αὐτοὺς καὶ τοὺς χρεωφειλέτας κουφίζοντα, τῶν μὲν τόκων βραχύ τι ἢ ὅλους ἀφιέντα, ἐν δὲ τοῖς λίαν ἐπικινδύνοις καὶ τῶν ὀφειλημάτων τι μέρος ἢ καὶ πάντα, ὅταν δέῃ (ὅπόυ γε καὶ φοβερώτατοι ἔφεδροί εἰσιν οἱ τοιοίδε ἄνϑρωποι), τούς τε ἐν ἀπορίᾳ, ὄντας τῶν ἀναγκαίων εἰς εὐπορίαν καϑιστάντα.

791 ὅπως ἂν ἴσως καὶ ἀλύπως τοῖς πλουσίοις ταῦτα γίγνοιτο καὶ ἐξ οἵων πόρων πορίζοιντο, καὶ περὶ τούτων ἐν τῇ Ποριστικῇ βίβλῳ δηλωτικῶς γέγραπται.

792 VH. XIV 24. Vgl. über die bezeichnende Motivierung dieser Schandtat oben S. 334.

793 III 82ff. Siehe oben S. 294ff. Nur im Hinblick auf das dem Thukydides von der Kritik abgesprochene Kapitel 84 ist es richtig, was Burckhardt a.a.O. I 266 von dem ganzen Berichte (III 70ff.) sagt, daß er für sich allein schon die ganze Philosophie griechischer Parteikämpfe enthält.

794 Thukydides III 45 gebraucht den Ausdruck ἐξουσία »Vermögen«.

795 III 70ff.

796 VIII 21.

797 XIII 48.

798 Wie schon J. Burckhardt treffend bemerkt hat, a.a.O. I 266.

799 Isokrates Philipp. 52 [Diod. XV 58, 3].

800 J. Burckhardt I 261.

801 Ephoros bei Strabo X 4, 16 p. 480: μόνην γὰρ ταύτην ἴδια ποιεῖν τῶν κτησαμένων τὰ ἀγαϑά.

802 Rhetorik III 1. 1403 b: ἡ μοχϑηρία τῶν πολιτειῶν.

803 Politik VIII 4, 3. 1304 b: ἵνα χρήματα ἔχωσι δημεύειν, ἐξέβαλλον πολλοὺς τῶν γνωρίμων, ἕως πολλοὺς ἐποίησαν τοὺς φεύγοντας. Andere ähnliche Beispiele ebd.

804 ὁ δῆμος – sagt Thukydides V 4, 2 – τὴν γῆν ἐπενόει ἀναδάσασϑαι.

805 Grote (c. 57) meint, die geplante Landaufteilung habe lediglich eine politische Bedeutung gehabt und nur die Versorgung der zur Verstärkung der Gemeinde Leontinoi aufgenommenen Neubürger bezweckt. Sie habe nichts Revolutionäres an sich gehabt und weder eine Schädigung der Reichen, noch einen Vorteil für die Armen beabsichtigt. Wie Grote diese Ansicht mit einer nach Thukydides das ganze Land umfassenden Neuteilung vereinigen kann, ist mir unklar.

806 τὴν πόλιν – sagt Thukydides a.a.O. – ἐκλιπόντες καὶ ἐρημώσαντες.

807 Das ἀναλαμβάνειν πολλοὺς τῶν πενήτων, von dem Diodor XI 86 gelegentlich eines syrakusanisischen Prätendenten spricht, ist charakteristisch für die Tyrannis überhaupt.

808 Typisch für das Emporkommen der Tyrannis im sozialen Klassenkampf ist auch die Schilderung des Polybios XV 21, 2: ὃς πρὸς χάριν ὁμιλῶν τῷ πλήϑει καὶ τοὺς εὐκαιροῦντας τοῖς βίοις ὑποβάλλων τοῖς ὄχλοις, καί τινας μὲν εἰς τέλος ἀναιρῶν, τινὰς δὲ φυγαδεύων καὶ τὰς οὐσίας τὰς τούτων δημεύων καὶ διαδιδοὺς τοὶς πολλοῖς, ταχέως τῷ τοιούτῳ τρόπῳ περιεποιήσατο μοναρχικὴν ἐξουσίαν.

809 Über die Schwierigkeiten, die sich bei einer solchen Rückkehr der Emigranten ergaben, s.z.B. Cicero De off. II c. 23.

810 Diodor XIV 7, 4: τῆς δὲ χώρας τὴν μὲν ἀρίστην ἐξελόμενος ἐδωρήσατο τοῖς τε φίλοις καὶ τοῖς ἐφ᾽ ἡγεμονίας τεταγμένοις, τὴν δ᾽ ἄλλην ἐμέρισεν ἐπ᾽ ἴσης ξένῳ τε καὶ πολίτῃ, συμπεριλαβὼν τῷ τῶν πολιτῶν ὀνόματι τοὺς ἐλευϑερωμένους δούλους, οὓς ἐκάλει νεοπολίτας. διέδωκε δὲ καὶ τὰς οἰκίας τοῖς ὄχλοις πλὴν τῶν ἐν Νήσῳ.

811 Dies muß selbst Grote c. 82 zugeben. Er spricht von einer wholesale dispossession of proprietors and reappropriation of lands, einer sweeping change of property, sweeping confiscation. Und von Dionys heißt es: From this basis (d.h. nach Einziehung der Güter der Ritterschaft) enlarged his scheme to the more comprehensive idea of a general spoliation and reappropriation.

812 Diodor XIV 9, 9. Siehe Polyän V 2, 20.

813 Athenäos XI 119. p. 509 b.

814 Bei Plutarch Dion 37 heißt es von dem Volksführer und Condottiere Heraklides: Ἵππωνά τινα τῶν δημαγωγῶν καϑίησι προκαλεῖσϑαι τὸν δῆμον ἐπὶ γῆς ἀναδασμόν. Heraklides wird c. 48 bezeichnet als δημοτικώτερος πάντως τοῦ Δίωνος καὶ μᾶλλον ὑπὸ χεῖρα τοῖς πολλοῖς.

815 Ebd.: ... πρὸς δὲ τῆς γῆς καὶ τῶν οἰκιῶν τὸν ἀναδασμὸν ὡρμημένοις ἐναντιωϑεὶς καὶ τὰ πρότερον ψηφισϑέντα περὶ τούτων ἀκυρώσας ἐλύπησεν sc. τοὺς πολλοὺς.

816 Plutarch c. 53 kennzeichnet diese interessante, freilich recht doktrinäre Idee folgendermaßen: ἐπενόει δὲ τὴν μὲν ἄκρατον δημοκρατίαν ὡς οὐ πολιτείαν ἀλλὰ παντοπώλιον οὖσαν πολιτειῶν, κατὰ τὸν Πλάτωνα, κωλύειν, Λακωνικὸν δέ τι καὶ Κρητικὸν σχῆμα μιξάμενος ἐκ δήμου καὶ βασιλείας ἀριστοκρατίαν ἔχον τὴν ἐπιστατοῦσαν καὶ βραβεύουσαν τὰ μέγιστα καϑιστάναι καὶ κοσμεῖν.

817 [Diod. XIX 5, 5:] φύλαξ τῆς εἰρήνης.

818 Ebd. 6, 3: προσεπελέξατο καὶ τῶν πολιτῶν τοὺς διὰ πενίαν καὶ φϑόνον ἐναντιουμένους ταῖς τῶν ἰσχυόντων ἐπιφανείαις.

819 καϑοπλισμένον πλῆϑος, wie es bei Diodor XIX 7, 1 heißt.

820 Diodor XIX 7, 2: οἱ δὲ ταῖς τῶν εὐπόρων σφαγαῖς οἰόμενοι τὰς ἰδίας ἀπορίας ἐπανορϑώσεσϑαι, πᾶν ἐμηχανῶντο πρὸς τὸν κατ᾽ αὐτῶν ὄλεϑρον.

821 Nach Diodors, wohl übertreibendem, Bericht wären mehr als 4000 ermordet, 6000 vertrieben und verbannt worden! Polyän V 3, 7 zählt 5000 Verbannte. Vgl. die Analyse der verschiedenen Berichte bei Schubert, Leben des Agathokles S. 48ff.

822 Diodor a.a.O. 8, 1: τοῦτο μόνον ἐγκληϑέντες, ὅτι χαριέστεροι τῶν ἄλλων ἦσαν.

823 die αὐτονομία εἰλικρινής a.a.O. 9, 1.

824 Ebd. § 5: ἐπηγγέλλετο γὰρ Ἀγαϑοκλῆς κατὰ τὴν ἐκκλησίαν καὶ χρεῶν ἀποκοπὰς ποιήσεσϑαι καὶ τοῖς πένησι χώραν δωρήσεσϑαι. Wie weit diese Verheißungen erfüllt wurden, wissen wir nicht. Jedenfalls aber ist das Proletariat und Kleinbürgertum an dem eingezogenen Besitz der Gegner in weitem Umfang beteiligt worden.

825 Dionys von Halikarnaß VII 8: οἷς ἅπασα χρῆται προοιμίοις τυραννίς, γῆς ἀναδασμὸν καὶ χρεῶν ἄφεσιν. Wenn es a.a.O. von einem älteren Tyrannen, Aristodemos von Kyme, heißt: ἀσμένως δὲ τοῦ δημοτικοῦ καὶ πονηροῦ πλήϑους τὴν ἁρπαγὴν τῶν ἀλλοτρίων δεξαμένου, λαβὼν τὴν αὐτοκράτορα ἀρχήν, so wird hier ein typisches Tyrannenbild der späteren Zeit gezeichnet. Vgl. auch die Bemerkung über die ῥυπαρώτατοι πολιτῶν als Anhängerschaft des Tyrannen. Ausnahmen kommen natürlich vor.

826 Diodor XVIII 18, 3f.

827 Aristoteles Politik II 2, 10. 1263 b: τὰ περὶ τὰς κτήσεις ἐν Λακεδαίμονι καὶ Κρήτῃ τοῖς συσσιτίοις ὁ νομοϑέτης ἐκοίνωσεν.

828 Vgl. oben S. 50ff.

829 I 6, 4: μετρίᾳ δ᾽ αὖ ἐσϑῆτι καὶ ἐς τὸν νῦν τρόπον πρῶτοι Λακεδαιμόνιοι ἐχρήσαντο καὶ ἐς τὰ ἄλλὰ πρὸς τοὺς πολλοὺς οἱ τὰ μείζω κεκτημένοι ἰσοδίαιτοι μάλιστα κατέστησαν.

830 Vgl. die allerdings übertreibende Bemerkung Theophrasts bei Plutarch Lykurg c. 10.

831 Treffend hat den Widerspruch mit dem grundlegenden demokratischen Prinzip auch Aristoteles hervorgehoben Politik II 6, 21. 1271 a: βούλεται μὲν γὰρ δημοκρατικὸν εἶναι τὸ κατασκεύασμα τῶν συσσιτίων, γίνεται δ᾽ ἥκιστα δημοκρατικὸν οὕτω νενομοϑετημένον. μετέχειν μὲν γὰρ οὐ ῥᾴδιον τοῖς λίαν πένησι κτλ.

832 Xenophon Hell. III 3, 11: – τέλος αὐτὸν ἤροντο τί καὶ βουλόμενος ταῦτα πράττοι. Ὁ δ᾽ ἀπεκρίνατο μηδενὸς ἥττων εἶναι ἐν Λακεδαίμονι.

833 Isokrates Panath. 179: ... τῆς χώρας ἧς προσῆκεν ἴσον ἔχειν ἕκαστον. Polyb. VI 45: ... τὰς ἐγγαίους κτήσεις ὧν οὐδενὶ μέτεστι πλεῖον ἀλλὰ πάντας τοὺς πολίτας ἴσον ἔχειν δεῖ τῆς πολιτικῆς χώρας. Siehe oben S. 80ff.

834 Aristoteles Politik VIII 6, 2. 1307a: ϑλιβόμενοι γάρ τινες διὰ τὸν πόλεμον ἠξίουν ἀνάδαστον ποιεῖν τὴν χώραν. Dazu Pausanias IV 18, 2f. und oben S. 78f.

835 Siehe oben S. 78. Wir sehen in Tyrtäos einen Zeugen für das 7. Jahrhundert, nicht einen Athener des 5. Jahrhunderts, zu dem ihn Schwartz (Tyrtäos, Hermes 1899) stempeln will. Siehe gegen Schwartz: E. Meyer, Forschungen zur alten Geschichte II S. 544ff.

836 Man muß sich bei dieser Art von Geschichtschreibung immer das recht eigentlich für sie geltende Wort eines Franzosen vor Augen halten: Qu'est ce qu'il y a de plus méprisable qu'un fait?

837 Es ist das πρὸς ἐπιϑυμίας ὄχλων καὶ ὁρμὰς πολιτεύεσϑαι, das dem Plutarch oder seinem Gewährsmann (Agis c. 1) den Vergleich mit den Hirten in einem sophokleischen Stück aufdrängt, die von ihren Herden sagen, daß sie ihnen, obwohl ihre Herren, als Knechte dienen müssen. Vgl. auch Aristoteles Politik VIII 8, 2. 1310b über die Entstehung der Tyrannis.

838 Agis c. 4.

839 c. 20.

840 c. 5: ἀπελείφϑησαν οὖν ἑππακοσίων οὐ πλείο νες Σπαρτιᾶται καὶ τούτων ἴσως ἑκατὸν ἦσαν οἱ γῆν κεκτημένοι καὶ κλῆρον, ὁ δ᾽ ἄλλος ὄχλος ἄπορος καὶ ἄτιμος ἐν τῇ πόλει παρεκάϑητο. Beloch, Die Bevölkerung der griechisch-römischen Welt S. 142 verkennt den Sinn und die Tendenz der ganzen Darstellung, wenn er meint, der Verf. habe auch diesen ὄχλος zu den vollberechtigten Bürgern (den »Homöen«) gerechnet. Zu dieser Annahme kann man nur kommen, wenn man mit Beloch die Stelle dahin interpretiert, daß sie das spartanische Grundeigentum nur zum größten Teil von jenen Hundert okkupiert wissen will, während doch diese Okkupation ausdrücklich als eine das gesamte Spartiatenland umfassende bezeichnet wird.

841 Die Zahlen sind kaum glaubwürdiger als die 50000 Sklaven, welche nach Plut. Kleom. 18 (d.h. gewiß ebenfalls Phylarch) in dieser Epoche die Ätoler bei einem Einfall aus Sparta weggeschleppt haben sollen.

842 Staat 552d. Vgl. Kap. 3 Abschn. 2.

843 Ἀϑπ. c. 2, 2 von Athen: ἡ δὲ πᾶσα γῆ δι᾽ ὀλίγων ἦν. – Politik II 6, 10. 1270a von Sparta: εἰς ὀλίγους ἧκεν ἡ χώρα. – Genau so heißt es in der Lykurglegende (Plutarch Lykurg 8): τοῦ δὲ πλούτου παντάπασιν εἰς ὀλίγους συνερρυηκότος. – Daß diese Wendungen auf einer unklaren Anschauung beruhen, beweist die genannte Stelle der aristotelischen Politik, wo unmittelbar vor der Behauptung, daß das ganze spartanische Land an wenige gekommen, der Satz steht, daß bei dem einen Teil der Spartiaten sich sehr großer Besitz, bei dem andern ein sehr kleiner (also doch ein Besitz!) finde: τοῖς μὲν γὰρ αὐτῶν συμβέβηκε κεκτῆσϑαι πολλὴν λίαν οὐσίαν, τοῖς δὲ πάμπαν μικράν. Vgl. auch die Bemerkung der Politik VIII 6, 6. 1307a über Thurii: τὴν χώραν ὅλην τοὺς γνωρίμους συγκτήσασϑαι, wozu die folgenden Worte: ἕως ἀφεῖσαν τῆς χώρας ὅσοι πλείω ἦσαν ἔχοντες auf keinen Fall stimmen, mag man sie deuten, wie man will.

844 Plutarch Agis c. 5: πλεονεξίας ἕνεκα δεξάμενοι καὶ κυρώσαντες (nämlich das Gesetz des Epitadeus) ἀπώλεσαν τὴν ἀρίστην κατάστασιν. (Über das Unhistorische dieser Ansicht s. oben S. 83f.) Ἐκτῶντο γὰρ ἀφειδῶς ἤδη παρωϑοῦντες οἱ δυνατοὶ τοὺς προσήκοντας ἐκ τῶν διαδοχῶν.

845 6.

846 Nach Aristoteles Politik II 6, 11. 1270a angeblich im 4. Jahrhundert schon fast zwei Fünftel des ganzen spartanischen Grund und Bodens, nach dem wohl auch wieder übertreibenden Bericht in Plutarchs Agis 7 »der größte Teil des spartanischen Reichtums« überhaupt.

847 ἀπειροκαλία. Agis 7. – Der Spartanerkönig macht hier eine ähnliche Erfahrung wie der ideale Gesetzgeber Platos, der ebenfalls besonders an dem Widerstand der Frauen scheitert. Siehe Bd. II2 S. 218.

848 Plutarch Lykurg 3.

849 7: διαβάλλων τὸν Ἆγιν ὡς τυραννίδος μισϑὸν τοῖς πένησι τὰ τῶν πλουσίων προτείνοντα καὶ γῆς μεταδόσεσι καὶ χρεῶν ἀφέσεσι πολλοὺς ὠνούμενον ἑαυτῷ δορυφόρους, οὐ τῇ Σπάρτῃ πολίτας.

850 c. 9.

851 Siehe oben S. 253ff.

852 Siehe oben S. 85ff.

853 Agis c.3: ἐπεὶ παρεισέδυ πρῶτον εἰς τὴν πόλιν ἀργύρου καὶ χρυσοῦ ζῆλος καὶ συνηκολούϑησε τοῦ πλούτου τῇ μὲν κτήσει πλεονεξία καὶ μικρολογία, τῇ δὲ χρήσει καὶ ἀπολαύσει τρυφὴ καὶ μαλακία καὶ πολυτέλεια, τῶν πλείστων ἐξέπεσεν ἡ Σπάρτη καλῶν.

854 Siehe Bd. II2 S. 211ff.

855 wie es c. 19 als Ziel des Agis bezeichnet wird: ὡς ... ζηλῶν καὶ μιμούμενος τὸν Λυκοῦργον ἐπὶ τὴν αὐτὴν ἔλϑοι πολιτείαν.

856 c. 11 heißt es: ἐκ τούτου τῷ Ἄγιδι τὸ πλῆϑος ἐπηκολούϑησεν.

857 9: μὴ δι᾽ ὀλίγους ἐντρυφῶντας αὐτοῖς περιϊδεῖν ἐῤῥιμμένον τὸ ἀξίωμα τῆς Σπάρτης.

858 Xenophon Hell. III 3, 6: ὅπου γὰρ ἐν τούτοις τις λόγος γένοιτο περὶ Σπαρτιατῶν, οὐδένα δύνασϑαι κρύπτειν τὸ μὴ οὐχ ἡδέως ἂν καὶ ὠμῶν ἐσϑίειν αὐτῶν. Hier konnte man also nicht von der »tatsächlich veralteten Freßlegende« reden, von der Bernstein a.a.O. S. 139 so optimistisch in bezug auf die Gegenwart spricht.

859 Siehe oben S. 99f.

860 Die Besitzenden hätten Agis mit den Worten erwidern können, die ein späterer Gegner der Reformkönige von der Menge gebraucht: πᾶν πλῆϑός ἐστιν ἐλαφρὸν καὶ πλῆρες ἐπιϑυμιῶν παρανόμων, ὁρμῆς ἀλόγου, ϑυμοῦ βιαίου. Polybios VI 56, 11.

861 c. 5, nach dessen Schilderung sich dies Proletariat selbst zur Abwehr einer feindlichen Invasion nur widerwillig herbeigelassen habe. – Ein Seitenstück zur Erklärung des »kommunistischen Manifests«: »Der Proletarier hat kein Vaterland.«

862 Siehe Bd. II2 S. 150f.

863 Nach der treffenden Bemerkung von Simmel, Über soziale Differenzierung S. 90.

864 Man denkt hier unwillkürlich an die Bemerkung eines hervorragenden Sozialisten über die »komische Wut« eines »Genossen« gegen diejenigen, welche »nicht in die ganze Klasse des Proletariates das von vornherein hineinlegen, was zu werden ihr geschichtlicher Beruf ist, die noch Probleme sehen, wo er schon Lösungen hat«.

865 c. 10. Vgl. Lykurg 9.

866 Was sonst noch erwähnt wird, bezieht sich auf die geplante Ergänzung der Bürgerschaft.

867 Wider Agis sind nach c. 6 οἱ πλεῖστοι τῶν πρεσβυτέρων, ἅτε δὴ πόρρω διαφϑορᾶς γεγονότων.

868 c. 9.

869 Plutarch spricht c. 7 ganz unvermittelt von »Frauen«, obwohl vorher nur von der Königin-Mutter die Rede war. Ein neuer Beweis für die Oberflächlichkeit seiner Mache!

870 7: τοσαύτῃ κατεσχέϑησαν οἷον ἐπιπνοίᾳ πρὸς τὸ καλόν.

871 Wie schablonenhaft die Schilderung ist, zeigt der Vergleich von Agis 6, wo es von der Jugend heißt: ταχὺ ... ὑπήκουσαν αὐτῷ καὶ συναπεδύσαντο πρὸς τὴν ἀρετήν, und Lykurg 3: καὶ πλείονες ἐγένοντο τῶν ὡς ... βασιλικὴν ἐξουσίαν ἔχοντι πειϑομένων οἱ δι᾽ ἀρετὴν προςέχοντες αὐτῷ καὶ ποιεῖν ἐϑέλοντες ἑτοίμως τὸ προςταττόμενον.

872 Plutarch Lykurg 11.

873 So könnte man das οἱ νέοι zur Not ja auch fassen.

874 Diogenes Laert. VI 87.

875 Siehe oben S. 97ff. und Bd. II2 S. 401.

876 »σοφῶν συνουσία« ist vielfach Regierungsprinzip, gleichviel aus welchen Motiven. Siehe Plato Staat 568b.

877 Vgl. z.B. den Preis des πρακτικὸς βίος bei Dikäarch, Cicero ad Att. II 16, 3 und die im Sinne Dikäarchs getane Äußerung des Plutarch, An seni siti gerenda res publica c. 26: ὅμοιον δ᾽ ἐστὶ τῷ φιλοσοφεῖν τὸ πολιτεύεσϑαι.

878 Siehe oben S. 87.

879 Suidas s.v. Dikäarch.

880 Kleomenes c. 2.

881 Über Zeno als Verherrlicher Spartas s. Plutarch Lykurg c. 31. Kein Wunder, daß die Wege der Stoa eben dorthin führten!

882 Agis c. 10 heißt es von den in Sparta verehrten Thales und Pherekydes: τὰ αὐτὰ τῷ Λυκούργῳ διετέλουν φιλοσοφοῦντες.

883 Bd. II S. 3ff.

884 Politik II 6, 12. 1270a: βέλτιον τὸ διὰ τῆς κτήσεως ὡμαλισμένης πληϑύειν ἀνδρῶν τὴν πόλιν.

885 Wenn diese Lücke schon durch Phylarch und nicht erst durch Plutarch verschuldet ist, so trifft hier zu, was Polybios II 56, 13 zur Charakteristik des ersteren sagt: τὰς πλείστας ἡμῖν ἐξηγεῖται τῶν περιπετειῶν οὐχ ὑποτιϑεὶς αἰτίαν καὶ τρόπον τοῖς γιγνομένοις.

886 Über die Macht, welche die Überlieferung auch auf die moderne Sozialdemokratie ausübt, über »die intuitive Vorliebe, welche alle Männer der Aktion, und seien sie in ihren Zielen noch so revolutionär, für die Überlieferung hegen«, s. Bernstein, Die Voraussetzungen des Sozialismus S. 168.

887 Gerade gegenüber einer Idealgestalt wie der des plutarchischen Agis muß man sich des Goetheschen Wortes über Plutarchs Helden erinnern: »Sind eben alles Menschen gewesen!«

888 Nach Agis 7 ist dies auch dasjenige Motiv, welches am entscheidendsten auf die königlichen Frauen einwirkt.

889 Politik II 6, 14. 1270b: δημαγωγεῖν αὐτοὺς ἠνάγκαζον καὶ τοὺς βασιλεῖς.

890 Aristoteles Politik VIII 8, 7. 1311a: ἐκ δημοκρατίας (sc. ἡ τυραννὶς ἔχει) τὸ πολεμεῖν τοῖς γνωρίμοις καὶ διαφϑείρειν λάϑρᾳ καὶ φανερῶς καὶ φυγαδεύειν ὡς ἀντιτέχνους καὶ πρὸς τὴν ἀρχὴν ἐμποδίους˙ ἐκ γὰρ τούτων συμβαίνει γίγνεσϑαι καὶ τὰς ἐπιβουλάς, τῶν μὲν ἄρχειν αὐτῶν βουλομένων, τῶν δὲ μὴ δουλεύειν.

891 Vgl. über diese Tendenz Simmel a.a.O. S. 79.

892 Agis 7.

893 VI 48.

894 Grote Teil II c. 6. Dies muß man zugeben, auch wenn man Grotes Ansicht verwirft, daß den »goldenen Traum« von dem sozialen Erlöser Spartas König Agis zuerst geträumt hat.

895 Als der wahre König erscheint in der wohl auf kynische oder altstoische Anschauungen zurückgehenden Parabel bei Dio Chrysost. or. I p. 13 M (vgl. Wilamowitz, Göttinger Festrede 1886 S. 12) derjenige, der »möglichst viel Glück unter möglichst vielen« zu verbreiten sucht (πλεῖστα καὶ πλείστους εὖ ποιεῖν).

896 Vgl. Zeller, Über den Begriff der Tyrannis bei den Griechen (Ber. d. Berl. Akad. 1887 S. 1137ff.).

897 Siehe oben S. 67.

898 Bei der »lykurgischen« Landaufteilung sollen es 9000 (nach anderen 6000) Spartiaten- und 30000 Periökenlose gewesen sein (Plutarch Lykurg 8). Im platonischen Gesetzesstaat, der auf die Sozialphilosophie der Zeit kaum ohne Einfluß geblieben ist, waren es 5040 Lose. Siehe Bd. II2 S. 227.

899 Näheres S. c. 11 des Agis.

900 c. 12: δίκην ἐπῆγον ὡς παρὰ τὸν νόμον χρεῶν ἀποκοπὰς καὶ γῆν ἀναδάσασϑαι ψηφισαμένους. Sollte in Sparta ein ähnliches Verbot gegen diese Sozialrevolutionären Maßregeln bestanden haben wie in Athen?

901 c. 13: Οὕτω δὲ τῆς πράξεως αὐτοῖς ὁδῷ βαδιζούσης καὶ μηδενὸς ἐνισταμένου μηδὲ διακωλύντος εἷς ἀνὴρ, Ἀγησίλαος, ἀνέτρεψε πάντα καὶ διελυμήνατο, κάλλιστον διανόημα καὶ Λακωνικώτατον αἰσχίστῳ νοσήματι, τῇ φιλοπλουτία, διαφϑείρας.

902 Auf ein Hilfsgesuch des achäischen Bundes gegen einen drohenden Einfall der Ätoler.

903 Völlig mißlungen ist der Versuch Belochs (Griech. Gesch.III1 328f.), diese Schwierigkeiten durch die Annahme zu lösen, daß die ganze Reformbewegung ursprünglich von den tiefverschuldeten Großgrundbesitzern ausgegangen und Agis nur ein Werkzeug in deren Hand gegen die »Kapitalisten« gewesen sei, daß ferner diese »Agrarier« es waren, die das Proletariat mit dem Versprechen einer neuen Bodenteilung köderten, aber dann nach der Vernichtung der Hypothekenbriefe um seine Hoffnung betrogen, was den Abfall des Proletariats und dadurch den Sieg der »Kapitalisten« herbeigeführt habe. – Über die Unmöglichkeit dieser Auffassung und der Konstruktion eines diametralen Gegensatzes zwischen Großgrundbesitzern und »Kapitalisten« vgl. Kazarow, Zur Gesch. der sozialen Revolution in Sparta (Klio VII 45ff.).

904 Der Athene Chalkioikos.

905 Plutarch Kleomenes 2: πάντα τὰ πράγματα χαίρειν ἐῶντος.

906 Ebd.: κατ᾽ οἰκίαν ἑκάστου πρὸς αὑτὸν ἕλκοντος τὸ κερδαλέον. Siehe c. 3.

907 Polybios IX 23, 3, der allerdings als Gegner schreibt. Was die Gerusia betrifft, so erfahren wir nicht, ob sie abgeschafft oder nur in eine untergeordnete Stellung herabgedrückt wurde. Wahrscheinlich ist das letztere.

908 Unser Bericht behauptet übrigens c. 11, daß die meisten sich in diesen Umschwung freiwillig und gern(!) gefügt hätten und nur bei wenigen von einem Zwang habe die Rede sein können.

909 Zweifelhaft bleibt z.B., was mit dem beweglichen Kapital geschah.

910 Siehe Plutarch Arat. 39: ... ϑόρυβος πολὺς ἄφνω περιειστήκει τὸν Ἄρατον ὁρῶντα τὴν Πελοπόννησον κραδαινομένην καὶ τὰς πόλεις ἐξανισταμένας ὑπὸ τῶν νεωτεριζόντων πανταχόϑεν.

911 c.17: τῶν μὲν δήμων νομήν τε χώρας καὶ χρεῶν ἀποκοπὰς ἐλπισάντων.

912 c. 20.

913 c. 16: τὸ δεινότατον ὧν κατηγόρει Κλεομένους, ἀναίρεσιν πλούτου καὶ πενίας ἐπανόρϑωσιν.

914 c. 27: τὰ χρήματα νεῦρα τῶν πραγμάτων.

915 Siehe ebd. und Polybios II 63.

916 Polybios IX 36, 4: καὶ τοὺς νόμους καὶ τὸ πάτριον ὑμῖν ἀποκατέστησε πολίτευμα.

917 Ebd. § 5 und IX 29, 8.

918 Polybios IV 81, 2.

919 Polybios schildert IV 81, 13 die soziale Entwicklung Spartas in der Zeit von Agis bis Nabis mit den Worten: τέλος πλείστων μὲν πόνων καὶ στάσεων ἐμφυλίων πεῖραν εἶχον, πλείστοις δ᾽ ἐπάλαισαν ἀναδασμοῖς καὶ φυγαῖς κτλ.

920 Polybios XIII 6 und Livius XXXIV 31, 11 u. 14.

921 Livius XXXII 38, 9: contione inde advocata rogationes promulgavit, unam de tabulis novis, alteram de agro viritim dividendo, duas faces novantibus res ad plebem in optimates accendendam.

922 aequatio fortunae ac dignitatis XXXIV 31, 18.

923 Da Livius in dem Bericht über Nabis der Darstellung des Polybios folgt, so dürfen diese Züge wohl als beglaubigt gelten. Mit glücklicher Ironie nennt der römische Feldherr Flaminin bei Livius (a.a.O. 32, 5) den Nabis »tamquam aemulum Lycurgi«.

924 Polybius XXV 8, 2: οὗτος ὀχλαγωγῶν καὶ κινήσας, ὃ μηδεὶς ἕτερος ἐϑάρρει, ταχέως περιεποιήσατο φαντασίαν παρὰ τοῖς πολλοῖς.

925 Siehe oben S. 389.

926 Vgl. die bezeichnende Äußerung des Aristoteles: νῦν δὲ διὰ τὰς ὠφελείας τὰς ἀπὸ τῶν κοινῶν καὶ τὰς ἐκ τῆς ἀρχῆς βούλονται συνεχῶς ἄρχειν, οἷον εἰ συνέβαινεν ὑγιαίνειν ἀεὶ τοῖς ἄρχουσι νοσακεροῖς οὖσιν. καὶ γὰρ ἂν οὕτως ἴσως ἐδίωκον τὰς ἀρχάς. Politik III 4, 6. 1279a.

927 II 20: δημοκρατίαν δ᾽ ἐγὼ μὲν αὐτῷ τῷ δήμῳ συγγιγνώσκω˙ αὑτὸν γὰρ εὖ ποιεῖν παντὶ συγγνώμη ἐστίν.

928 I 16: εἰ μὲν γὰρ οἱ χρηστοὶ ἔλεγον καὶ ἐβουλεύοντο, τοῖς ὁμοίοις σφίσιν αὐτοῖς ἦν ἀγαϑὰ, τοῖς δὲ δημοτικοῖς οὐκ ἀγαϑά.

929 Politik III 5, 4. 1279b: ἡ δ᾽ ὀλιγαρχία πρὸς τὸ (συμφέρον τὸ) τῶν εὐπόρων, ἡ δὲ δημοκρατία πρὸς τὸ συμφέρον τὸ τῶν ἀπόρων˙ πρὸς δὲ τὸ τῷ κοινῷ λυσιτελοῦν οὐδεμία αὐτῶν.

930 ib. VI 9, 11. 1296a: διὰ τὸ στάσεις γίγνεσϑαι καὶ μάχας πρὸς ἀλλήλους τῷ δήμῳ καὶ τοῖς εὐπόροις, ὁποτέροις ἂν μᾶλλον συμβῇ κρατῆσαι τῶν ἐναντίων, οὐ καϑιστᾶσι κοινὴν πολιτείαν οὐδ᾽ ἴσην, ἀλλὰ τῆς νίκης ἆϑλον τὴν ὑπεροχὴν τῆς πολιτείας λαμβάνουσιν, καὶ οἱ μὲν δημοκρατίαν, οἱ δ᾽ ὀλιγαρχίαν ποιοῦσιν.

931 Leg. IV 7. 715b: ταύτας δήπου φαμὲν ἡμεῖς νῦν οὔτ᾽ εἶναι πολιτείας, οὔτ᾽ ὀρϑοὺς νόμους, ὅσοι μὴ ξυμπάσης τῆς πόλεως ἕνεκα τοῦ κοινοῦ ἐτέϑησαν˙ οἳ δ᾽ ἕνεκα τινῶν, στασιωτείας, ἀλλ᾽ οὐ πολιτείας τούτους φαμέν, καὶ τὰ τούτων δίκαια, ἅ φασιν εἶναι, μάτην εἰρῆσϑαι. cf. VIII 3. 832c: τούτων γὰρ δὴ πολιτεία μὲν οὐδεμία, στασιωτεῖαι δὲ πᾶσαι λέγοιντ᾽ ἂν ὀρϑότατα˙ ἑκόντων γὰρ ἑκοῦσα οὐδεμία, ἀλλ᾽ ἀκόντων ἑκοῦσα ἄρχει σὺν ἀεί τινι βίᾳ, φοβούμενος δὲ ἄρχων ἀρχόμενον οὔτε καλὸν οὔτε πλούσιον οὔτε ἰσχυρὸν οὔτ᾽ ἀνδρεῖον οὔτε τὸ παράπαν πολεμικὸν ἑκὼν ἐάσει γίγνεσϑαι ποτέ.

932 Das ist in sozialpolitischer Hinsicht der Sinn, der dem Satze πάντων χρημάτων μέτρον ἄνϑρωπος von einer sophistischen Moralphilosophie gegebenen Deutung, daß der Mensch in seiner Vereinzelung, das beliebige Individuum das Maß aller Dinge sei.

933 Vgl. die Formulierung dieses Standpunktes bei Plato Gorgias 46. 491e: τοῦτ᾽ ἐστὶ τὸ κατὰ φύσιν καλὸν καὶ δίκαιον, ...ὅτι δεῖ τὸν ὀρϑῶς βιωσόμενον τὰς μὲν ἐπιϑυμίας τὰς ἑαυτοῦ ἐᾶν ὡς μεγίστας εἶναι καὶ μὴ κολάζειν, ... καὶ ἀποπιμπλάναι ὧν ἂν ἀεὶ ἡ ἐπιϑυμία γίγνηται. cf. 492d. Es ist der Lieblingssatz des ethischen Materialismus der Gegenwart, daß der Mensch um so glücklicher sei, je mehr Bedürfnisse er habe, vorausgesetzt, daß die Mittel zu ihrer Befriedigung vorhanden sind.

934 Diese Anschauungsweise wird in Platos Gorgias einem praktischen Politiker, im »Staat«, mit etwas verschiedener Motivierung, einem Sophisten in den Mund gelegt. Gorgias 483d: ἡ δέ γε, οἶμαι, φύσις αὐτὴ ἀποφαίνει αὖ, ὅτι δίκαιόν ἐστι τὸν ἀμείνω τοῦ χείρονος πλέον ἔχειν καὶ τὸν δυνατώτερον τοῦ ἀδυνατωτέρου. δηλοῖ δὲ ταῦτα πολλαχοῦ ὅτι οὕτως ἔχει, καὶ ἐν τοῖς ἄλλοις ζῷοις καὶ τῶν ἀνϑρώπων ἐν ὅλαις ταῖς πόλεσι καὶ τοῖς γένεσιν, ὅτι οὕτω τὸ δίκαιον κέκριται, τὸν κρείττω τοῦ ἥττονος ἄρχειν καὶ πλέον ἔχειν. – Nach Plato die Meinung von »Tausenden« (ἀκούων Θρασυμάχου καὶ μυρίων ἄλλων, wie es Staat II 2. 358c heißt. cf. Gorgias 492d: σαφῶς γὰρ σὺ νῦν λέγεις, ἃ οἱ ἄλλοι διανοοῦνται μέν, λέγειν δὲ οὐκ ἐϑέλουσιν). Das »Geheimnis aller Welt« – wie Helvetius gesagt hat. – Daß es sich dabei um tatsächlich vorgetragene Lehren handelt, ist nach den Spuren, die sich in der älteren Literatur, z.B. bei Euripides (Ion V 621ff.) und dem von Jamblichos benützten Sophisten (cf. Blaß, Kieler Progr. 1889) finden, unzweifelhaft. Das hat neuerdings wieder F. Dümmler, Prolegomena zu Platons Staat und der platonischen und aristotelischen Staatslehre (Basler Progr. 1891) S. 30 gegen Gomperz, Apologie der Heilkunst S. 112, mit Recht betont. – Vgl. übrigens Thukydides V 105, VI 82-87.

935 Staat I 12. 338c: τὸ δίκαιον ... τὸ τοῦ κρείττονος συμφέρον! cf. ib. 338 e.

936 Gorgias 484a: ἐὰν δέ γε, οἶμαι, φύσιν ἱκανὴν γένηται ἔχων ἀνήρ, πάντα ταῦτα ἀποσεισάμενος καὶ διαρρήξας καὶ [[διαφυγὼν]] καταπατήσας τὰ ἡμέτερα γράμματα καὶ μαγγανεύματα καὶ ἐπῳδὰς καὶ νόμους τοὺς παρὰ φύσιν ἅπαντας, ἐπαναστὰς ἀνεφάνη δεσπότης ἡμέτερος ὁ δοῦλος, καὶ ἐνταῦϑα ἐξέλαμψε τὸ τῆς φύσεως δίκαιον. cf. Leg. X 4. 889e: καὶ δὴ καὶ τὰ καλὰ φύσει μὲν ἄλλα εἶναι, νόμῳ δὲ ἕτερα˙ τὰ δὲ δὴ δίκαια οὐδ᾽ εἶναι τὸ παράπαν φύσει κτλ. – – τὸ δικαιότατον ὅ τί τις ἂν νικᾷ βιαζόμενος – – πρὸς τὸν κατὰ φύσιν ὀρϑὸν βίον, ὅ ἐστι τῇ ἀληϑείᾳ κρατοῦντα ζῆν τῶν ἄλλων καὶ μὴ δουλεύειν ἑτέροισι κατὰ νόμον.

937 Vgl. Plato im Gorgias 484b, wo Kallikles die Verse Pindars über den Rinderraub des Herakles zitiert (ἄγει δικαιῶν τὸ βιαιότατον ὑπερτάτᾳ χειρί˙ τεκμαίρομαι ἔργοισιν Ἡρακλέος, ἐπεὶ – ἀπριάτας –) und hinzufügt: λέγει δ᾽ ὅτι οὔτε πριάμενος οὔτε δόντος τοῦ Γηρυόνου ἠλάσατο τὰς βοῦς, ὡς τούτου ὄντος τοῦ δικαίου φύσει καὶ βοῦς καὶ τἆλλα κτήματα εἶναι πάντα τοῦ βελτίονός τε καὶ κρείττονος τὰ τῶν χειρόνων τε καὶ ἡττόνων.

938 Politik VII 1, 14. 1318b: περὶ μὲν τοῦ ἴσου καὶ τοῦ δικαίου, κἂν ᾖ πάνυ χαλεπὸν εὑρεῖν τὴν ἀλήϑειαν περὶ αὐτῶν, ὅμως ῥᾷον τυχεῖν ἢ συμπεῖσαι τοὺς δυναμένους πλεονεκτεῖν˙ ἀεὶ γὰρ ζητοῦσι τὸ δίκαιον καὶ τὸ ἴσον οἱ ἥττους, οἱ δὲ κρατοῦντες οὐδὲν φροντίζουσιν.

939 Staat VI 6. 492a.

940 Isokrates Areop. § 83.

941 Philipp. § 52.

942 Archidam. § 68.

943 Vgl. Plato Staat IV 2. 422e: δύο μὲν γάρ, κἂν ὁτιοῦν ᾖ, πολεμία ἀλλήλαις, ἡ μὲν πενήτων, ἡ δὲ πλουσίων (sc. πολιτεία). Man denkt dabei unwillkürlich an eine Äußerung Disraelis aus dem Jahre 1848 über das damalige Verhältnis zwischen arm und reich: »Sie sind gleichsam zwei Völker, zwischen denen keinerlei Verkehr und kein verwandtes Gefühl besteht, die einander so wenig kennen in ihren Gewohnheiten, Gedanken und Gefühlen, als ob sie die Söhne verschiedener Zonen oder die Bewohner verschiedener Planeten wären.« Überhaupt drängt sich dies Wort von den »zwei Nationen« dem modernen Politiker immer wieder von neuem auf. Schon Condorcet hat es gebraucht (s. Condorcets Ideen zur Nationalerziehung, Monatshefte der Comeniusgesellschaft 1894 S. 132) und Carlyle hat seinen furchtbaren Inhalt der Zeit mit erschütternder Deutlichkeit zum Bewußtsein gebracht.

944 Bei Heraklides Descr. Graec. I 14ff. (Pseudodikäarch. Geogr. gr. min. ed. Müller I p. 103).

945 XX 6.

946 Die lange Dauer dieser rechtlosen Zeit wird XXIII 2, 3 motiviert διὰ τὸ πλείους εἶναι τοὺς κα χέκτας τῶν εὐπόρων. Eine bezeichnende Gegenüberstellung!

947 XX 6, 2: ἔνιοι δὲ τῶν στρατηγῶν καὶ μισϑοδοσίας ἐποίουν ἐκ τῶν κοινῶν τοῖς ἀπόροις τῶν ἀνϑρώπων.

948 Ebd. § 6.

949 XXXVII 4.

950 XI 8, 4f.

951 Plutarch Philopömen 4: ἀλλὰ καὶ πάνυ προσήκειν οἰόμενος οἰκεῖα κεκτῆσϑαι τὸν ἀλλοτρίων ἀφεξόμενον. Mit Recht bemerkt dazu v. Scala, Die Studien des Polybios S. 47, daß Plutarch in dieser Biographie offenbar die persönlichen Ansichten Philopömens genau nach Polybios gab.

952 Vgl. das ja allerdings befangene Urteil des Polybios über die Volksmoral der Zeit XI 8, 7: οἱ γὰρ πολλοὶ τὰ μὲν ἔργα τῶν εὐτυχούντων οὐδὲ πειρῶνται μιμεῖσϑαι˙ τὰ δὲ πάρεργα ζηλοῦντες μετὰ βλάβης ἐκϑεατρίζουσι τὴν ἑαυτῶν ἀκρισίαν.

953 Livius XXXV 34, 3.

954 IV 17, 4.

955 VII 10, 1.

956 Unter denen wir gewiß nicht bloß mit Beloch, Griech. Gesch. III 1/1 S. 328f., sogenannte »Agrarier«, d.h. größere Grundbesitzer, zu verstehen haben, sondern auch verschuldete und durch die Verschuldung mehr oder minder proletarisierte Bauern, die eben deshalb nicht bloß dem beweglichen Kapital, sondern auch den größeren Grundbesitzern feindlich gegenüberstanden, denen sie gewiß oft genug verschuldet waren.

957 Polybios XIII 1f., der hier allerdings Parteimann ist, behauptet von letzterem, daß er – im Exil in Ägypten – neben den Einkünften einer einträglichen Stellung einen ihm vom König ausgesetzten Gehalt von täglich zehn Minen bezog und daß selbst dies seine Habgier nicht zu sättigen vermochte.

958 wie ihn Polybios XXII 9, 9 nennt.

959 Ebd. XIII 1a, 1: παρ᾽ οἷς ἔφυ τοῦτο, τὸ φυτὸν οὐδέποτε κατέληξε πρότερον ἢ μεγάλοις κακοῖς περιβαλεῖν τοὺς ἅπαξ αὐτῷ χρησαμένους.

960 XLII 5, 7: erant autem non Aetoli modo in seditionibus propter ingentem vim aeris alieni, sed Thessali etiam. Ex contagione velut tabes in Perrhaebiam quoque id pervaserat malum. Etwas Näheres über den Inhalt der Forderungen der Masse erfahren wir freilich auch hier nicht.

961 Polybios XXXVIII 3. Diodor XXXII 26, 3.

962 Wie Adler, Geschichte des Sozialismus I 6, angesichts dieser bis nach Italien und Sizilien verbreiteten Bewegung der unfreien Arbeiter behaupten kann, daß »das Sklavenproletariat aus sich keine Frage machen konnte«, ist mir unbegreiflich. Woher weiß übrigens Adler, daß »die Sklaven niemals ein eigenes Programm aufgestellt haben«? (S. 18.)

963 Wie schon Bücher, Die Aufstände der unfreien Arbeiter 143 bis 129 v. Chr. S. 115, treffend bemerkt hat.

964 Mit Recht bezeichnet Bücher a.a.O. eben deswegen die Bewegungen als sozialistische.

965 Als angeblicher Sohn Eumenes' II. von der Tochter eines Zitherspielers aus Ephesos erhob er Anspruch auf den Thron des kraft Testamentes Attalos' III. von Rom annektierten Reiches Pergamon.

966 Strabo XIV 1, 38: εἰς τὴν μεσόγαιαν ἀνιὼν ἤϑροισε διὰ ταχέων πλῆϑος ἀπόρων τε ἀνϑρώπων καὶ δούλων ἐπ᾽ ἐλευϑερίᾳ κατακεκλημένων, οὕς Ἡλιοπολίτας ἐκάλεσεν.

967 R. G. II 54.

968 Auch darauf hat schon Bücher a.a.O. aufmerksam gemacht.

969 Siehe Bd. II2 S. 372ff.

970 Bernstein a.a.O. S. 129.

971 Über diesen freilich oft auch gegen den Willen der Beteiligten sich vollziehenden Übergang von der sozialen Revolution zur Tyrannis vgl. die Bemerkung des Polybios VI 9, 9: τότε δὴ χειροκρατίαν ἀποτελεῖ (sc. τὸ πλῆϑος), καὶ τότε συναϑροιζόμενον ποιεῖ σφαγὰς, φυγὰς, γῆς ἀναδασμούς, ἕως ἂν ἀποτεϑηριωμένον πάλιν εὑρῇ δεσπότην καὶ μόναρχον. Typisch ist auch die Erzählung von dem Tyrannen Molpagoras von Kios (XV 21, 2): ὃς πρὸς χάριν ὁμιλῶν τῷ πλήϑει καὶ τοὺς εὐκαιροῦντας τοῖς βίοις ὑποβάλλων τοῖς ὄχλοις καὶ τινὰς μὲν εἰς τέλος ἀναιρῶν, τινὰς δὲ φυγαδεύων καὶ τὰς οὐσίας τὰς τούτων δημεύων καὶ διαδοὺς τοῖς πολλοῖς, ταχέως τῷ τοιούτῳ τρόπῳ περιεποιήσατο μοναρχικὴν ἐξουσίαν.

972 Siehe Bd. II2 S. 395.

973 Staat VI 4. 488c.

974 Vgl. oben S. 309, 334, 400 und Polybios XV 21, 7: οἱ δ᾽ ἄνϑρωποι τὰς μὲν ἀκούοντες ἀπολλυμένας πόλεις ἄρδην τῷ προειρημένῳ τρόπῳ, τὰς δ᾽ ἀκμὴν ὁρῶντες, ὅμως, ὅταν τις χρησάμενος τῷ πρὸς χάριν λόγῳ προτείνῃ τὴν ἐλπίδα τῆς ἐξ ἀλλήλων ἐπανορϑώσεως προσίασι πρὸς τὸ δέλεαρ ἀνεπιστάτως, σαφῶς εἰδότες ὅτι τῶν τὰ τοιαῦτα δελέατα καταπι όντων οὐδεὶς οὐδέποτε σέσωσται, πᾶσι δ᾽ ὁμολογουμένως ὄλεϑρον ἐπήνεγκαν αἱ τοιαῦται πολιτεῖαι.

975 Als Ursache der Verödung des Landes werden von Plutarch (de defectu orac. 8) neben den Kriegen genannt: »αἱ πρότεραι στάσεις.«

976 Vgl. zum Folgenden Simmel, Über soziale Differenzierung S. 97, dem ich mich in der psychologischen Begründung des Gleichheitsprinzips durchaus anschließe.

977 Staat IV 2. 423a.

978 Dazu ließ es schon die dem Griechen förmlich im Blute liegende Lust an Absonderung und Parteiung nicht kommen, die einmal von dem Teilnehmer eines Parteisieges so köstlich mit den Worten persifliert worden ist: »Treibt nicht alle Gegner fort, sondern laßt einige übrig, damit wir nicht – von allen Feinden befreit – Händel mit unseren Freunden beginnen!« Plutarch (de cap. ex inim. util. c. 10) mit Bezug auf einen Vorgang in Chios.

979 Insoferne ist es wohlberechtigt, wenn den Besitzenden der γῆς ἀναδασμός einfach als ἁρπαγὴ τῶν ἀλλοτρίων erscheint. Dionys von Hal. VII 8.

980 Thukydides III 82, 8.

981 Nach der treffenden Bemerkung von Fustel de Coulanges, Polybe ou la Grèce conquise par les Romains S. 130, der überhaupt eine gute Analyse der oben hervorgehobenen ethischen Momente gibt.

982 Über dies gegenseitige Mißtrauen zwischen arm und reich s. Aristoteles Politik VI 10, 4. 1297a: οὐδὲν γὰρ φοβερὸν μή ποτε συμφωνήσωσιν οἱ πλούσιοι τοῖς πένησιν ἐπὶ τούτους (d.h. gegen den Mittelstand) οὐδέποτε γὰρ ἅτεροι βουλήσονται δουλεύειν τοῖς ἑτέροις. – ἐν μέρει γὰρ ἄρχειν οὐκ ἂν ὑπομείνειαν διὰ τὴν ἀπιστίαν τὴν πρὸς ἀλλήλους.

983 Thukydides III 82, 3.

984 Ebd. § 7.

985 III 83, 1.

986 III 82, 4: τὴν εἰωϑυῖαν ἀξίωσιν τῶν ὁνομάτων ἐς τὰ ἔργα ἀντήλλαξαν τῇ δικαιώσει.

987 Ebd. § 4f.

988 § 8.

989 Fustel S. 135.

990 Thukydides a.a.O. § 6.

991 Fustel a.a.O.

992 Das »σφετερίζεσϑαι τἀλλότρια«. Dionys von Hal. V 66, 4.

993 auf eine Stelle der Odyssee über Kreta.

994 Sillographi Graeci ed. Wachsmuth. Fr. 4 p. 196.

995 das παραχαράττειν τὸ νόμισμα, wie es als Schlagwort des Cynismus bezeichnet wird.

Quelle:
Robert von Pöhlmann: Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt, München 31925, Bd. 1.
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