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Oberkategorien: Band
Geistreich

Geistreich [Sulzer-1771]

Geistreich. ( Redende Künste ) Man kann sich dieses Worts bedienen, wo das Wort witzig, wegen seiner Zweydeutigkeit, nicht bestimmt genug ist. Man hat den Witz in den redenden Künsten so oft übertrieben oder gemißbraucht, daß der Ausdruk witzig , wenn man ihn ...

Lexikoneintrag zu »Geistreich«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 444.
Gekünstelt

Gekünstelt [Sulzer-1771]

Gekünstelt. ( Schöne Künste) Man nennt dasjenige gekünstelt, darin die Kunst übertrieben, oder zur Unzeit angebracht ist; es sey daß das Uebertriebene in Ueberfluß von Zierrathen , in erzwungenen Schönheiten , oder in zu weit getriebenem Fleiß bestehe. In jedem Werke der Kunst ...

Lexikoneintrag zu »Gekünstelt«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 444-445.
Gekuppelt

Gekuppelt [Sulzer-1771]

Gekuppelt. ( Baukunst ) Gekuppelte Säulen nennt man diejenigen Säulen , die so nahe an einander stehen, daß sie mit ihren Captiteelen und Füßen einander berühren. Die alten griechischen Baumeister hatten gewisse Säulenweiten festgesetzt, welche sie für die verschiedenen Fälle, wo Säulen angebracht ...

Lexikoneintrag zu »Gekuppelt«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 445-446.
Geländer

Geländer [Sulzer-1771]

Geländer. ( Baukunst ) Eine Art Verzäunung oder Einfaßung hoher, oder abgesönderter Plätze in den Gebäuden , damit man nicht über eine gewisse Stelle hinaustrete. Die Oerter, welche mit Geländern umgeben werden, sind freye Gallerien auf Dächern über den Gebälken der Gebäude , Balkone ...

Lexikoneintrag zu »Geländer«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 446-447.
Gelenke

Gelenke [Sulzer-1771]

Gelenke. ( Zeichnende Künste ) Die Stellen, da ein bewegliches Glied an ein anders Glied anschließt. Das Wort wird zwar auch in metaphorischem Sinn genommen; denn man sagt auch von einer steifen Schreibart, sie sey ohne Gelenke. In so fern bedeutet dieses ...

Lexikoneintrag zu »Gelenke«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 447.
Geltung

Geltung [Sulzer-1771]

Geltung. ( Musik ) Ist in der Musik die verhältnismäßige Dauer einer Note, oder vielmehr des Tones, den sie bezeichnet. Schon in der Rede beruhet der Wolklang größtentheils auf der verhältnismäßigen Länge und Kürze der Sylben; aber in der Musik , wo der ...

Lexikoneintrag zu »Geltung«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 447-448.
Gemähld (Mahlerey)

Gemähld (Mahlerey) [Sulzer-1771]

Gemähld . ( Mahlerey ) Da es uns hier nicht um die Erklärung des jederman verständlichen Worts, sondern um richtige Begriffe der Sachen zu thun ist, so wollen wir die Beschaffenheit des Gemähldes untersuchen, in so fern es ein Gegenstand der mit Geschmak ...

Lexikoneintrag zu »Gemähld (Mahlerey)«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 448-452.
Gemähld (Musik)

Gemähld (Musik) [Sulzer-1771]

Gemähld . ( Musik ) Man nennt in der Musik diejenigen Stellen einer Melodie , dadurch man Töne und Bewegungen aus der leblosen Natur genau nachzuahmen sucht, Gemählde , oder Mahlereyen . Der Wind, der Donner, das Brausen des Meeres oder das Lispeln eines Baches, das ...

Lexikoneintrag zu »Gemähld (Musik)«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 455.
Gemählde

Gemählde [Sulzer-1771]

Gemählde. ( Redende Künste ) Die Dichtkunst hat auch ihre Art zu zeichnen und ihr Colorit , wie die Mahlerey . Ueberhaupt ist fast jedes Gedicht ein Gemählde: doch wird diese Benennung nur den einzeln Stellen der Gedichte gegeben, wo sinnliche und besonders sichtbare ...

Lexikoneintrag zu »Gemählde«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 452-455.
Gemein

Gemein [Sulzer-1771]

Gemein. ( Schöne Künste) Dasjenige, was den mittelmäßigen Grad der Vollkommenheit , der in den allermeisten Dingen seiner Art angetroffen wird, nicht überschreitet: oder was sich von andern Dingen seiner Art durch keinen merklichen Grad der Schönheit oder Vollkommenheit auszeichnet. Das Gemeine ...

Lexikoneintrag zu »Gemein«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 455-456.
Generalbaß

Generalbaß [Sulzer-1771]

Generalbaß. ( Musik ) Ein Baß mit welchem zugleich die volle Harmonie eines Tonstüks angeschlagen wird. Er hat eine doppelte Würkung: zuerst läßt er den begleitenden Baß hören, 1 und dann unterhält er das Gehör durchaus in dem Gefühl der Tonart , so ...

Lexikoneintrag zu »Generalbaß«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 456.
Genie

Genie [Sulzer-1771]

Genie. ( Schöne Künste) Es scheinet, daß man überhaupt denjenigen Menschen Genie zuschreibe, die in den Geschäfften und Verrichtungen, wozu sie eine natürliche Neigung zu haben scheinen, eine vorzügliche Geschicklichkeit und mehr Fruchtbarkeit des Geistes zeigen, als andre Menschen. Der Mann ...

Lexikoneintrag zu »Genie«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 456-459.
Gesang

Gesang [Sulzer-1771]

Gesang. Es ist nichts leichters, als den Unterschied zwischen Gesang und Rede zu fühlen; gleichwol sehr schweer ihn zu beschreiben. Beyde sind eine Folge verschiedener Töne, die sich so wol durch Höhe und Tiefe, als durch ihre besondere Bildung von ...

Lexikoneintrag zu »Gesang«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 459-461.
Geschmak

Geschmak [Sulzer-1771]

Geschmak. ( Schöne Künste) Der Geschmak ist im Grunde nichts anders, als das Vermögen das Schöne zu empfinden, so wie die Vernunft das Vermögen ist, das Wahre, Vollkommene und Richtige zu erkennen; das sittliche Gefühl, die Fähigkeit das Gute zu fühlen ...

Lexikoneintrag zu »Geschmak«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 461-465.
Geschnittene Steine

Geschnittene Steine [Sulzer-1771]

Geschnittene Steine. Die so genannten edlern Steine, die sich durch Härte , Glanz und Schönheit der Farben von den gemeinen Steinen unterscheiden, haben schon in den ältesten Zeiten, als Zierrathen der Natur , die Augen der Menschen auf sich gezogen. Vermuthlich haben ...

Lexikoneintrag zu »Geschnittene Steine«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 465-469.
Geschoß

Geschoß [Sulzer-1771]

Geschoß. ( Baukunst ) So nennt man in einem Gebäude , das aus mehrern über einander liegenden Abtheilungen besteht, die oberen Abtheilungen, zu denen man durch Treppen hinaufsteiget. Sie werden auch Stokwerke , und itzt schon vielfältig mit dem französischen Namen Etages genennt. Man ...

Lexikoneintrag zu »Geschoß«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 469.
Gesellschaftstänze

Gesellschaftstänze [Sulzer-1771]

Gesellschaftstänze. So nennt man die Tänze , welche keine besondere Handlung oder Bedeutung haben, auch nicht als ein Schauspiel aufgeführt werden, wie die Ballete , 1 sondern blos in Privatgesellschaften, zum Vergnügen und Zeitvertreib der tanzenden Personen selbst, getanzt werden. Man ...

Lexikoneintrag zu »Gesellschaftstänze«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 469-470.
Gesicht

Gesicht [Sulzer-1771]

Gesicht. ( Zeichnende Künste ) Dieses Wort wird bisweilen als ein Kunstwort gebraucht, um bey Zeichnung der Figuren ein gewisses Längenmaaß auszudrüken, welches, wie der Model in der Baukunst , zur Einheit angenommen wird. Weil man gefunden, daß bey einem wolgewachsenen Menschen die ...

Lexikoneintrag zu »Gesicht«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 470.
Gesichtskreis

Gesichtskreis [Sulzer-1771]

Gesichtskreis. ( Zeichnende Künste ) Bedeutet den ganzen Raum, den ein Mensch mit unverwandtem Aug auf einmal übersehen kann, oder würklich übersieht. Es kömmt in den zeichnenden Künsten bey verschiedenen Gelegenheiten viel darauf an, wie weit der Gesichtskreis ausgedähnt oder eingeschränkt werde ...

Lexikoneintrag zu »Gesichtskreis«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 470.
Gesichtspunkt

Gesichtspunkt [Sulzer-1771]

Gesichtspunkt. ( Zeichnende Künste ) Der Ort, aus welchem man eine Landschaft oder jede andre Scene sichtbarer Dinge übersieht; man nennt ihn auch die Lage des Auges. Eine Stadt, oder ein Garten zeiget sich ganz anders, wenn man von einer nahen ...

Lexikoneintrag zu »Gesichtspunkt«. Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 470-472.

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