Kälberzähne. ( Baukunst ) So nennen einige deutsche Baumeister die kleinen Glieder , die gewöhnlich in den zierlichen Ordnungen den untersten Theil des Kranzes ausmachen, und also gerade über dem Fries einer Reyhe etwas von einander abstehender Zähne gleichen. 1 Schiklicher ist der ...
Kalt. ( Schöne Künste) Dieses Wort wird in den schönen Künsten, bey mehrern Gelegenheiten in figürlichem Sinn genommen. Am gewöhnlichsten bedeutet es eine ruhige und gelassene Gemüthsfassung bey leidenschaftlichen Gegenständen. Man sagt von einem Menschen, er sey von kaltem Charakter ; (er ...
Kämpfer. ( Baukunst ) Bedeutet ursprünglich einen an einer Mauer herausstehenden Stein, oder andren Körper, auf den etwas kann gesetzt werden. Ehedem nannte man dieses, wie noch itzt an einigen Orten in Oberdeutschland, einen Käpfer . Gegenwärtig drükt das Wort Kämpfer vornehmlich ein ...
Karnies. ( Baukunst ) Dieses Wort, das aus dem Lateinischen 1 herstammt, bedeutet eigentlich ein kleines Gesims . Es wird aber durchgehends von Tischern, und auch bisweilen von Baumeistern nur von einem Gliede , das insgemein, zu oberst an den Gesimsen ist, und ...
Kehlleiste. ( Baukunst ) Ein Glied in den Gesimsen , das in allen Stüken gerade eine umgekehrte Rinnleiste ist. Es wird also ebenfalls auf zweyerley Art gemacht. In beyden ist die Ausladung a b der Höhe a c gleich. Nach der ersten Art ...
Kenner. ( Schöne Künste) Diesen Namen verdienet in jeden Zweyg der schönen Künste, der, welcher die Werke der Kunst nach ihrem innerlichen Werth zu beurtheilen, und die verschiedenen Grade ihrer Vollkommenheit zu schätzen im Stand ist. Der Kenner steht zwischen dem ...
Kirche. ( Baukunst ) Aus der Bestimmung eines jeden Gebäudes , muß der Baumeister den Plan seiner Einrichtung erfinden, und die Art der Verzierung wählen. Da die Kirchen itzt die gemeinesten öffentlichen Gebäude sind, so verdienen sie vorzüglich das Nachdenken eines Baumeisters . Meistentheils ...
Kirchen Musik . Man findet, daß die Musik schon in den ältesten Zeiten bey gottesdienstlichen Feyerlichkeiten ist gebraucht worden: und wenn dieses nicht der älteste Gebrauch dieser Kunst ist, so ist es doch der vornehmste, zumal in den gegenwärtigen Zeiten, da ...
Klang . ( Musik ) Die Betrachtung des Ursprunges und der wahren Beschaffenheit des Klanges , erkläret so manchen Punkt in der Musik , und giebt verschiedene so wichtige Folgerungen für die Kenntnis der Harmonie , daß sie hier nicht kann übergangen werden. Der Klang ist ...
Klang . ( Redende Künste ) Das menschliche Genie hat zwey Mittel erfunden den Gedanken ein körperliches Wesen zu geben, wodurch sie den äussern Sinnen empfindbar werden; eines für das Gehör, das andere für das Gesicht . Jenes ist weit kräftiger als dieses, weil ...
Klarheit. ( Schöne Künste) Wir nennen den Gegenstand unsrer Vorstellung klar, wenn wir ihn, im Ganzen genommen, so bestimmt und so kenntlich fassen, daß es uns leicht wird, ihn von jedem andern Gegenstand zu unterscheiden. Von der Deutlichkeit ist die Klarheit ...
Kleidung. ( Zeichnende Künste . Schauspiel) Da in den Werken der schönen Künste alles, bis auf die Kleinigkeiten mit Geschmak und Ueberlegung muß gemacht seyn, damit nirgend etwas anstößiges, oder nur unschikliches darin vorkomme 1 ; so muß auch überall, wo man uns ...
Klein. ( Schöne Künste) Man hat in der Theorie der schönen Künste zwey Arten des Kleinen zu betrachten, die eine ist ihrem Zwek zuwider und verwerflich; die andre ist angenehm und gehört zu dem guten ästhetischen Stoff. Jene entsteht aus Mangel ...
Knauff. 1 Capiteel. ( Baukunst ) Der oberste Theil einer Säule , oder eines Pfeilers , der den Kopf, oder das oberste Ende derselben vorstellt. Wie alle wesentlichen Theile eines zierlichen Gebäudes in der Natur der Sachen ihren Ursprung haben, wovon wir anderswo Beyspiele ...
Knoten. ( Schöne Künste) In der Kunstsprache wird dieses Wort insgemein gebraucht, um in der epischen und dramatischen Handlung eine solche Verwiklung zu bezeichnen, aus welcher beträchtliche Schwierigkeiten entstehen, wodurch die handelnden Personen veranlasset werden, ihre Kräfte zu verdoppeln, um sie ...
Kopfstellung. ( Zeichnende Künste ) Die fleißige und genaue Beobachtung der ungemeinen Kraft die in den verschiedenen Stellungen und Wendungen des Kopfes liegt, ist ein wichtiger Theil des Studiums der zeichnenden Künste. Auch ein blos mittelmäßiger Beobachter der Menschen, muß entdeken, daß ...
Kraft. ( Schöne Künste) Wir schreiben jedem Gegenstand des Geschmaks eine ästhetische Kraft zu, in so fern er vermögend ist eine Empfindung in uns hervorzubringen. Was in körperlichen Dingen Geschmak und Geruch ist, das ist die ästhetische Kraft in den Gegenständen ...
Kragstein. ( Baukunst ) Ein zum Tragen dienendes Glied in der Baukunst , das auch von deutschen Baumeistern ofte mit dem französischen Namen Console genennt wird. Der Gebrauch der Kragsteine hat einen doppelten Ursprung. Entweder werden sie gebraucht um wesentliche Theile eines Gebäudes ...
Kranz. ( Baukunst ) Wird auch bisweilen das Hauptgesims genennt, weil er oft das oberste Gesims ist, womit das ganze Gebäude gekrönet wird. Der Kranz ist der oberste, am weitesten auslaufende Theil des Gebälkes , der die ganze Ordnung bedeket. 1 Die Baumeister ...
Kranzleiste. ( Baukunst ) Ein großes wesentliches Glied an dem Kranz eines Gebäudes , welches in der ersten Figur des vorhergehenden Artikels mit 5 bezeichnet ist. Seine untere Fläche wird das Kinn genannt, und ist etwas ausgekehlt, wie in der Figur zu sehen ...
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