Barbari

[367] Barbari, Jacopo de', ital. Maler und Kupferstecher, bildete sich unter dem Einfluß des Giov. Bellini, war von 1472 bis gegen 1500 in Venedig tätig, ging dann nach Deutschland, wo er unter dem Namen Jakob Walch, d. h. der Welsche, zu großem Ansehen gelangte. In Nürnberg wurde er mit Dürer bekannt und übte auf ihn und Hans von Kulmbach großen Einfluß. Auch in andern Städten Deutschlands (in Wittenberg 1505, in Frankfurt a. O. 1508) war er tätig, trat später in die Dienste des Grafen Philipp von Burgund und war zuletzt Hofmaler der Erzherzogin Margarete in Brüssel, wo er vor 1515 starb. Seine Gemälde sind selten. Eine Madonna mit zwei Heiligen in Paris und eine Madonna mit zwei Heiligen und der Stifterin im Berliner Museum zeigen noch ganz die Art Bellinis. Die Galerie zu Weimar besitzt einen Christuskopf, die Galerie in Augsburg ein Stillleben von 1504. Seine Gemälde und Kupserstiche tragen meist einen Merkurstab als Zeichen. Daher wird er auch »Meister mit dem Caduceus« genannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 367.
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