Finkelnburg

[579] Finkelnburg, Karl Maria, Mediziner und Hygieniker, geb. 16. Juni 1832 in Marialinden (Bezirk Köln), gest. 11. Mai 1896 in Godesberg, studierte in Bonn, Würzburg, Berlin, war kurze Zeit Militärarzt der englischen Armee, dann Assistenzarzt am St. Thomashospital in London, 1857–61 Irrenarzt in Siegburg, habilitierte sich 1862 in Bonn als Privatdozent für Psychiatrie und gerichtliche Medizin und las seit 1863 über öffentliche Gesundheitspflege. 1874 bis 1876 war er Mitglied des Rheinischen Medizinalkollegiums, dann bis 1880 des kaiserlichen Gesundheitsamtes und bis 1893 Leiter der Kaltwasserheilanstalt in Godesberg bei Bonn. Er arbeitete über Willensstörungen ohne Intelligenzstörungen, über den Einfluß des Nachahmungstriebes auf die Entstehung des Irreseins, über den Einfluß der Volkserziehung auf die Volksgesundheit, über den Einfluß der heutigen Unterrichtsgrundsätze auf die Gesundheit des heranwachsenden Geschlechts, über den Schutz der geistigen Gesundheit, über den hygienischen Gegensatz von Stadt und Land etc. Auch bearbeitete er 1879 den Gesetzentwurf betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln, schrieb dazu mit F. Meyer einen Kommentar (Berl. 1880) und gründete mit Leut 1882 das »Zentralblatt für allgemeine Gesundheitspflege«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 579.
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