Fragonard

[814] Fragonard (spr. -nār), Jean Honoré, franz. Maler, geb. 1732 in Grasse (Var), gest. 22. Aug. 1806 in Paris, war Schüler F. Bouchers, bildete sich dann in Rom weiter aus und ward nach seiner Rückkehr durch sein Bild Koresos und Kallirrhoë Mitglied der Akademie. Dem herrschenden Geschmack sich anbequemend, gab er die historische Malerei auf und ward der Maler des Vergnügens, der Luft und des heitern Lebensgenusses im Stil Watteaus. In der Revolution verlor er sein durch zahlreiche Staffelei- und Dekorationsmalereien erworbenes Vermögen und starb, da er sich der neuen klassizistischen Richtung nicht mit Erfolg anzuschließen vermochte, in Armut und Vergessenheit. Nach ihm stachen die bekanntesten Kupferstecher seiner Zeit; auch ätzte er selbst eine Anzahl Blätter nach eigner Erfindung und nach Tintoretto, Lanfranco, S. Ricci, Ann. Carracci, Tiepolo u. a. Vgl. Portalis, Honoré F. (mit 210 Tafeln, Par. 1888); Josz, F., mœurs du XVIIIe. siècle (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 814.
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