Grafenfehde

[211] Grafenfehde, dänische, Bezeichnung des 1534 bis 1536 von Lübeck und dessen Verbündeten mit Dänemark geführten Krieges. Der Name G. rührt davon her, daß Graf Christoph von Oldenburg die Lübecker befehligte. Der angeblich zwecks Wiedereinsetzung Christians II. (s. d. 9), in Wahrheit aber zur Befestigung der nordischen Handelsherrschaft Lübecks von dessen Bürgermeister J. Wullenweber (s. d.) begonnene Krieg, an dem auch Schweden auf seiten des neugewählten dänischen Königs Christian III. (s. d. 10) teilnahm, endete mit dem Siege des letztern. Die G. gewinnt dadurch ein besonderes Interesse, daß die damaligen Gegensätze zwischen Protestantismus und Katholizismus, Adel und Geistlichkeit, Bürgertum und Bauernstand stark hineinspielten. Val. Paludan-Müller, Grevens Fejde (Kopenh. 1853–54, 2 Bde.); F. v. Alten, Graf Christoph von Oldenburg und die G. (Hamb. 1853).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 211.
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