Hanssen

[796] Hanssen, Georg, Nationalökonom, geb. 31. Mai 1809 in Hamburg, gest. 19. Dez. 1894 in Göttingen, studierte in Heidelberg und Kiel, habilitierte sich 1833 als Privatdozent an der Universität Kiel, war 1834 bis 1837 Mitglied der deutschen Abteilung des Generalzoll- und Handelsdepartements in Kopenhagen, wurde hierauf als Professor nach Kiel, 1842 nach Leipzig, 1848 nach Göttingen und 1860 als Dietericis Nachfolger nach Berlin, 1869 wieder nach Göttingen berufen. 1862 wurde er in die Berliner Akademie der Wissenschaften aufgenommen. H. hat vorzüglich einzelne nationalökonomische oder finanzielle Fragen geschichtlich behandelt. Viele seiner Arbeiten sind im »Neuen staatsbürgerlichen Magazin«, im »Journal für Landwirtschaft«, in der »Tübinger Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft« und in dem in neuer Folge von H. in Gemeinschaft mit Rau herausgegebenen »Archiv der politischen Ökonomie« enthalten. Von besonders erschienenen Schriften Hanssens sind zu erwähnen: »Historisch-statistische Darstellung der Insel Fehmarn« (Altona 1832); »Statistische Forschungen über das Herzogtum Schleswig« (das. 1832–33, 2 Hefte); »Das Amt Bordesholm« (Kiel 1842); »Die Aufhebung der Leibeigenschaft und die Umgestaltung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse in Schleswig und Holstein« (Petersb. 1861); »Die Gehöferschaften im Regierungsbezirk Trier« (Berl. 1863); »Über die Fleischkonsumtion in Deutschland« (Götting. 1872); »Zur Geschichte norddeutscher Gutswirtschaft seit Ende des 16. Jahrhunderts« (das. 1875). Eine Sammlung früherer Arbeiten gab er als »Agrarhistorische Abhandlungen« (Leipz. 1880–1884, 2 Bde.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 796.
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