Heilmann

[78] Heilmann, 1) Josua, Techniker, geb. 17. Febr. 1796 in Mülhausen (Elsaß), gest. 5. Nov. 1848, besuchte das Conservatoire des arts et métiers in Paris, übernahm 1817 die Leitung einer Spinnerei in Alt-Thann, konstruierte 1823 einen mechanischen Webstuhl, 1828 die erste brauchbare Stickmaschine und erfand auch eine Meß- und Zusammenlegmaschine, mehrere Verbesserungen an den Vorbereitungsmaschinen für Spinnerei, namentlich aber die Kämmaschine für Wolle und Baumwolle, von deren Einführung der mächtige Aufschwung der Kammgarnspinnerei datiert.

2) Johann, Kriegshistoriker, geb. 5. Febr. 1825 in München, gest. im November 1888, ward Offizier, kam 1859 als Hauptmann in den Generalstab, machte die Feldzüge von 1866 und von 1870/71 als Major und Oberstleutnannt im Generalstab mit, trat 1872 als Bataillonskommandeur in das erste Infanterieregiment, wurde 1873 Kommandeur des 4. Infanterieregiments in Metz und nahm 1883 als Generalleutnant seinen Abschied. Er schrieb: »Die Schlacht bei Leuthen am 5. Dez. 1757« (Berl. 1849); »Das Kriegswesen der Kaiserlichen und Schweden zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges« (Meißen 1850); »Die Feldzüge der Bayern in den Jahren 1643, 1644 und 1645 unter Feldmarschall v. Mercy« (das. 1851); »Die Kriegskunst der Preußen unter König Friedrich dem Großen« (das. 1852–53, 2 Bde.); »Leben des Generals Grafen B. E. v. Deroy« (Augsb. 1855); »Feldzug von 1813. Anteil der Bayern seit dem Rieder Vertrag« (Münch. 1857); »Kriegsgeschichte von Bayern, Franken, Pfalz und Schwaben von 1506 bis 1651« (das. 1868, 2 Bde.); »Anteil des 2. bayrischen Armeekorps am Feldzug 1870/71 gegen Frankreich« (das. 1872) und die Biographie »Feldmarschall Fürst Wrede« (Leipz. 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 78.
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