Kübeck

[761] Kübeck, Karl Friedrich K., Freiherr von Kübau, österreich. Staatsmann, geb. 28. Okt. 1780 zu Iglau in Mähren, gest. 11. Sept. 1855 in Hadersdorf bei Wien, studierte in Wien und Prag, trat 1800 in den Staatsdienst, wurde 1809 Regierungsrat bei der Hofkanzlei, 1814 Referent im Staatsrat für Finanzsachen, schlug 1815 mit Pillersdorf die Errichtung einer Nationalbank vor, die 1818 ins Leben trat, wurde 1821 Staats- und Konferenzrat, begleitete Kaiser Franz auf die Kongresse von Laibach und Verona und ward 1825 in den Freiherrenstand erhoben. 1840 zum Präsidenten der k. k. Hofkammer ernannt, schränkte er den unbegrenzten Kredit einiger Bankiers bei der Nationalbank wohltätig ein, legte 1841 den Grund zu den ersten Staatsbahnen, 1846 zu dem österreichischen Telegraphennetz. Im März 1848 zog er sich von den Staatsgeschäften zurück, nahm aber im Herbste d. J. die Wahl zum Abgeordneten für den Kremsierer Reichstag an. Ende 1849 sandte ihn die österreichische Regierung mit Schönhals als Mitglied der Zentralbundeskommission nach Frankfurt a. M., und im Herbst 1850 ernannte ihn der Kaiser zum Präsidenten des neuerrichteten österreichischen Reichsrats; auch stand er an der Spitze der Verfassungsrevisionskommission. Vgl. »Kübeck und Metternich. Denkschriften und Briefe«, herausgegeben von Beer (aus den Denkschriften der Akademie der Wissenschaften, Wien 1897). – Sein Neffe (Sohn seines jüngern Bruders, Aloys, Hofrats der vereinigten Hofkanzlei, geb. 1787, gest. 1850) Aloys, Freiherr von K., geb. 29. Dez. 1819, gest. 14. Mai 1873 in Graz, war 1859–66 bevollmächtigter Minister Österreichs beim Bundestag und Bundespräsidialgesandter in Frankfurt, seit 1872 Botschafter beim päpstlichen Stuhl. Dessen jüngerer Bruder, Guido, geb. 13. Jan. 1829, war Statthalter in Steiermark.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 761.
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