Kamburg

[504] Kamburg (Camburg), Stadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen, Kreis Saalfeld, auf einer von Weimar und Preußen eingeschlossenen Enklave, an der Saale, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Zeitz-K. und Großheringen-Saalfeld, 135 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Amtsgericht, Zuckerfabrik, große Handelsmühle, Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen, Dampfmolkerei, Gerberei, ein Dampfsägewerk, Holzmessen, Holz- und Getreidehandel und (1900) 2778 Einw. In der Nähe die Trümmer eines Klosters (Cyriakskloster). – K. war ehedem Hauptort einer Grafschaft, die im 11. Jahrh. den Markgrafen von der Lausitz gehörte und 1261 an Bosso Vitzthum v. Eckstädt kam. Nachdem im sächsischen Bruderkrieg um 1450 das Schloß zerstört worden war, verloren die Vitzthum auch die Grafschaft, die nun zu Thüringen geschlagen und bei der Teilung unter Ernsts des Frommen Söhne 1682 an Eisenberg, 1707 aber an Gotha kam und mit Altenburg vereinigt wurde. Seit 1826 gehört sie zu Sachsen-Meiningen. Vgl. Hölzer, Historische Beschreibung der Stadt K. (1876); Eichhorn, Die Grafschaft K., in den Schriften des Vereins für Sachsen-Meiningische Geschichte (4 Hefte, Hildburgh. 1895–99).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 504.
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