Middeldorpff

[771] Middeldorpff, Albrecht Theodor, Mediziner, geb. 3. Juli 1824 in Breslau, gest. daselbst 29. Juli 1868, studierte seit 1842 in seiner Vaterstadt und in Berlin, ward 1846 in Breslau Assistent bei Purkinje und 1849 Assistenzarzt am Hospital Allerheiligen, wo er seine Untersuchungen mit Akupunkturnadeln (Akidopeirastik) begann. Seit 1850 beschäftigte er sich auch mit Galvanokaustik, die er wissenschaftlich und technisch als chirurgische Operationsmethode im weitesten Sinne begründete. 1852 habilitierte er sich in Breslau als Privatdozent für Chirurgie, und 1854 wurde er Professor und 1856 Direktor der chirurgischen und augenärztlichen Klinik und Poliklinik. 1864 nahm er an dem Kriege gegen Dänemark, 1866 als Generalarzt an dem Kriege gegen Österreich teil. Er gab die Methode der Unterbindung der Arterien durch perkutane Umstechung an und führte zuerst die Heilung einer Magenbauchwandfistel durch eine plastische Operation und die Operation von Speiseröhrenpolypen mittels Abschneidens mit der Schere nach vorgängiger Ligatur aus. Er schrieb: »Beiträge zur Lehre von den Knochenbrüchen« (Bresl. 1852); »Die Galvanokaustik, ein Beitrag zur operativen Medizin« (das. 1854).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 771.
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