Pfeffer [2]

[694] Pfeffer, Wilhelm, Botaniker, geb. 9. März 1845 in Grebenstein bei Kassel, studierte in Göttingen, Marburg, Würzburg, Berlin, habilitierte sich 1871 in Marburg, wurde 1873 außerordentlicher Professor in Bonn, 1877 ordentlicher Professor in Basel, 1878 in Tübingen und 1887 in Leipzig. Seine ersten Arbeiten beschäftigten sich mit den Laubmoosen, besonders mit ihrer geographischen Verbreitung. Dann wandte er sich der Entwickelungsgeschichte und Embryologie zu, und in der Folge widmete er sich der Pflanzenphysiologie, die er durch zahlreiche wichtige Untersuchungen forderte. Er schrieb: »Bryogeographische Studien aus den Rätischen Alpen« (Berl. 1869); »Zur Blütenentwickelung der Primulazeen und Ampelideen« (das. 1869); »Wirkung farbigen Lichts auf die Zersetzung der Kohlensäure in den Pflanzen« (Marburg 1871); »Die Entwickelung des Keims der Gattung Selaginella« (Bonn 1872); »Über Proteinkörner und die Bedeutung des Asparagins beim Keimen der Samen« (Leipz. 1872); »Physiologische Untersuchungen« (das. 1873); »Die periodischen Bewegungen der Blattorgane« (das. 1875); »Osmotische Untersuchungen« (das. 1877); »Pflanzenphysiologie« (das. 1882, 2 Bde.; 2. Aufl. 1897–1904, 2 Bde.); »Lokomotorische Richtungsbewegungen durch chemische Reize« (das. 1884); »Über chemotaktische Bewegungen von Bakterien, Flagellaten und Volvocineen« (das. 1888); » Beiträge zur Kenntnis der Oxydationsvorgänge in lebenden Zellen« (das. 1889); »Zur Kenntnis der Plasmahaut und der Vakuolen«[694] (das. 1890); »Studien zur Energetik der Pflanzen« (das. 1892); »Druck- und Arbeitsleistung durch wachsende Pflanzen« (das. 1893); »Die Reizbarkeit der Pflanzen« (das. 1893); »Über Elektion organischer Nährstoffe« (Berl. 1895). Auch veröffentlichte er »Untersuchungen aus dem botanischen Institut in Tübingen« (Leipz. 1881–88, 2 Bde.) und gibt seit 1894 mit Strasburger die von Pringsheim begründeten »Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik« (Bd. 27 ff.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 694-695.
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