Rabes

[539] Rabes, Max, Maler, geb. 17. April 1868 in Samter (Provinz Posen), bildete sich in Berlin selbständig durch Studien nach der Natur und später unter der Leitung des Architektur- und Landschaftsmalers Paul Graeb. Seine erste Studienreise machte er als Fünfzehnjähriger nach dem Moseltal. Nach einer zweiten Reise nach Italien und Sizilien trat er zuerst mit sizilischen Landschaften auf, die sich durch starke Lichtwirkungen auszeichneten. Eine volle Befriedigung dieser Neigung fand er aber erst durch eine 1887 unter großen Entbehrungen und Schwierigkeiten unternommene Reise nach dem Orient, von der er zahlreiche Studien, besonders aus Ägypten, Palästina und Syrien, heimbrachte. Seitdem hat er noch mehrere Reisen nach dem Orient, darunter eine 1898 im Gefolge des deutschen Kaiserpaares, sowie nach Nubien, dem Sudân, Tunis und Algerien (1903), Spanien und Marokko (1906) gemacht. In seinen Bildern schildert er die Natur und die Baudenkmäler des Orients mit gleicher Liebe und Sorgfalt, wie das bunte Gemisch der Bevölkerung. Wir nennen: Arabischer Markt in Kairo (1891), Ansicht von Gebel Silsile (Museum in Posen), Markt in Edfu (1895, Kunsthalle in Karlsruhe), arabischer Handel (Museum in Schwerin), Klagemauer in Jerusalem (1897), öffentlicher Briefschreiber in Kairo (Postmuseum in Berlin), Truppenrevue Kaiser Wilhelms II. in Damaskus, Einzug des deutschen Kaiserpaares in Jerusalem (1899) und Bosporus (1900, im Besitze des Sultans). R. hat auch Zyklen von landschaftlichen Wandgemälden im Speisesaal eines Schlosses in der Lausitz (1901), in einer Villa in Iserlohn (1905), das Deckenbild und drei allegorische Wandgemälde für das Schauspielhaus in Breslau (1906), zahlreiche Aquarelle und Illustrationen ausgeführt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 539.
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