Rosenberg [2]

[148] Rosenberg, 1) (R. in Oberschlesien, poln. Olesno) Kreisstadt im preuß. Regbez. Oppeln, am Ursprung der Stober, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Öls-Tarnowitz und der Kleinbahn R.-Landsberg in Oberschlesien, 242 m ü. M., hat eine evangelische und 4 kath. Kirchen, Synagoge, ein katholisches Schullehrerseminar, Präparandenanstalt, Amtsgericht, eine Zementwarenfabrik, 2 Dampfsägemühlen, Molkerei, eine Dampfziegelei und (1905) 5222 Einw., davon 658 Evangelische und 142 Juden. In der Nähe die Wallfahrtskirche St. Anna. – 2) (R. in Westpreußen) Kreisstadt im preuß. Regbez. Marienwerder, an der Staatsbahnlinie Marienburg-Mlawa, 114 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein Denkmal Kaiser Wilhelms I., ein Amtsgericht, eine große Dampfsägemühle, Molkerei, eine Ofenfabrik, Mühlenbau, Färberei, Ziegelbrennerei, Bierbrauerei, Getreidehandel und (1905) mit der Garnison (eine Eskadron Kürassiere Nr. 5) 3259 Einw., davon 253 Katholiken und 65 Juden. Vgl. »Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises R.« (Danz. 1906). – 3) Bergfeste, s. Kronach. – 4) Stadt in Böhmen, Bezirksh. Kaplitz, 527 m ü. M., am Fuße des Böhmerwaldes, am linken Ufer der Moldau, hat ein auf hohem Felsen gelegenes altes Schloß mit Sammlung von Altertümern und Kunstgegenständen (ehemals Sitz des mächtigen, 1612 erloschenen Geschlechtes der Herren von R.) und ein neues Schloß des Grafen Buquoy, eine gotische Pfarrkirche, Tuch- und Flanellweberei, Holzhandel und (1900) mit der Vorstadt Latron 1158 deutsche Einwohner. – 5) (Magyar. Rózsahegy, spr. róschahedj) Großgemeinde im ungar. Komitat Liptau, an der Waag und der Bahnlinie Kaschau-Oderberg, mit Baumwollspinnerei (50,000 Spindeln) und -Weberei, Holzfaserstofffabriken, Dampfsäge, Gerichtshof, Piaristenkloster, Gymnasium und (1901) 8198 meist slowakischen (römisch-kath.) Einwohnern. In der Nähe der Badeort Lucski (s. d.) und die Burgruine Likavka.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 148.
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