Schweigger

[172] Schweigger, 1) Johann Salomo Christoph, Physiker, geb. 8. April 1779 in Erlangen, gest. 6. Sept. 1857 in Halle, studierte in Erlangen und habilitierte sich 1800 als Privatdozent, ward 1803 Professor der Mathematik und Physik am Gymnasium zu Bayreuth und 1811 an der Polytechnischen Schule zu Nürnberg, 1817 Professor der Physik und Chemie in Erlangen und 1819 in Halle. Nachdem er 1808 ein Elektrometer zur Messung der elektrischen Kraft durch die magnetische konstruiert hatte, erfand er den elektromagnetischen Multiplikator. Er übernahm 1811 das »Journal für Chemie und Physik«, begründete als Fortsetzung desselben das »Jahrbuch für Chemie und Physik« und schrieb noch: »Einleitung in die Mythologie auf dem Standpunkte der Naturwissenschaft« (Halle 1836); »Über naturwissenschaftliche Mysterien in ihrem Verhältnis zur Literatur des Altertums« (das. 1843); »Über das Elektron der Alten« (Greifsw. 1847); »Über stöchiometrische Reihen« (Halle 1853).

2) Karl, Augenarzt, Sohn des vorigen, geb. 29. Okt. 1830 in Halle, gest. 24. Aug. 1905 in Berlin, studierte in Erlangen und Halle, habilitierte sich in Halle als Privatdozent, ging 1858 nach Berlin und war bis 1865 bei Albrecht v. Gräfe Assistent. 1868 wurde er Professor der Augenheilkunde in Göttingen, 1871 Professor und Direktor der Universitäts-Augenklinik in Berlin. 1900 trat er in den Ruhestand. Schweiggers hervorragendste Leistungen sind seine mikroskopisch-pathologischen Untersuchungen des Auges. Er schrieb: »Vorlesungen über den Gebrauch des Augenspiegels« (Berl. 1864; als Lehrbuch der Ophthalmoskopie bearbeitet von Greeff, Wiesb. 1895), »Handbuch der speziellen Augenheilkunde« (Berl. 1871, 6. Aufl. 1893), »Klinische Untersuchungen über das Schielen« (das. 1881), auch gab er »Sehproben« (das. 1876, 45 Tafeln; 3. Aufl. 1895) heraus.

3) August Friedrich, s. Schw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 172.
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