Stenbock

[929] Stenbock, Magnus, Graf, schwed. Feldherr, geb. 22. Mai 1664 in Stockholm, gest. 6. März 1717 in Frederikshavn, entstammte einem alten Adelsgeschlecht, dem auch Gustav Wasas dritte Gemahlin, Katharina S. (1535–1621), angehörte. 1678–1682 Student in Upsala, dann in holländischem, bez. kaiserlichem Kriegsdienst, wurde er 1697 Oberst eines schwedischen Regiments, begleitete während des ersten Teils des Nordischen Krieges (s. d.) seinen Gönner Karl XII. auf dessen meisten Feldzügen und wirkte häufig, namentlich bei Narwa, bedeutend zum Siege mit. 1706 zum Infanteriegeneral und Generalgouverneur von Schonen befördert, brachte er 10. März 1710 den Ende 1709 dort gelandeten Dänen eine entscheidende Niederlage bei Helsingborg bei, ging 1712 als Feldmarschall nach Pommern hinüber, besiegte die vereinigten Dänen und Sachsen 20. Dez. d. J. bei Gadebusch und wandte sich dann nach Holstein, wo er 20. Jan. 1713 Altona einäschern ließ, aber schon 16. Mai d. J. bei Tönning mit seinem von den Russen, Dänen und Sachsen eingeschlossenen Heere kapitulieren mußte. Seine letzten Jahre verbrachte er als dänischer Kriegsgefangener in strenger Hast zu Kopenhagen, bez. Frederikshavn. Seine Biographie schrieben Loenbom (Stockh. 1757–65, 4 Bde.), Strinnholm (das. 1821, 2 Bde.) und Annerstedt (das. 1905). Vgl. Lilliestråle, Magnus S. och slaget vid Helsingborg (Helsingb. 1890); Osk. Malmström, Magnus S. i fångens kapen (Stockh. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 929.
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