Susa [2]

[213] Susa, 1) (das römische Segusio) Kreishauptstadt in der ital. Provinz Turin, 495 m ü. M., an der Dora Riparia, durch die Zweigbahn Bussoleno-S. mit der Eisenbahnlinie Turin-Modane verbunden, an der Vereinigung der Straßen über den Mont Cenis und den Mont Genèvre, Bischofssitz, hat eine Kathedrale (San Giusto, 11./14. Jahrh.) mit Bronzetriptychon (14. Jahrh.), Ruinen des Stammschlosses der Markgrafen von S., einen dem Augustus 8 v. Chr errichteten Triumphbogen, Reste der römischen Befestigung und der mittelalterlichen Stadtmauer, alte Paläste, ein Lyzeum, Gymnasium, Technische Schule, Seminar, Bibliothek, Obst- und Weinbau, Wollspinnerei und -Weberei, Farbenfabrikation, Handel und (1901) 3529 (als Gemeinde 4957) Einw. Westlich von S. liegt das Dorf Exilles (598 Einw.) mit Fort (881 m ü. M.). Von S. besteigt man die nördlich gelegene Rocciamelone (3538 m) mit Wallfahrtskapelle und prächtiger Aussicht. – 2) (Sousse) Hafenstadt in Tunis, mit europäischem Anstrich, am Golf von Hammamet, durch Eisenbahn mit Tunis und Kairuan verbunden, Dampferstation, mit schlechter Reede, von alten Mauern und Wällen umgeben, Sitz eines Gerichtshofs, vieler französischer Behörden und Beamten und eines deutschen Konsularagenten, hat eine kleine Garnison und etwa 8000 Einw. (darunter 2000 Juden), die lebhafte Ausfuhr von Olivenöl (über 40,000 hl), Halfa, Getreide, Wolle und Seife treiben. In den Umgebungen große Pflanzungen von Oliven, Wein u. a. S. ist das römische Hadrumetum. Vgl. Gauckler, Gouvet und Hannezo, Musées de Sousse (Par. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 213.
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