Armenische Mönche u. Klosterfrauen

[732] Armenische Mönche u. Klosterfrauen, 1) A. M. der Griechischen Kirche, nach der Regel St. Basils; Tracht: langes dunkles Kleid, Ledergürtel, darüber ein großer schwarzer Rock mit langen Ärmeln, ein Mantel von schwarzem Tuch, eine spitze Kappe. Die in Klöstern wohnenden haben sehr milde Statuten, die als Einsiedler lebenden arbeiten u. sammeln Almosen. 2) A. M. der Römisch-katholischen Kirche (Freie Armenier), nach der Regel St. Antons, tragen seit 1330 die Kleidung der Dominicaner u. stehen, wie die gleichgekleideten Klosterfrauen, unter einem Erzbischof. 3) Schismatische Mönche u. Klosterfrauen der Lateinischen Kirche nach der Regel St. Basils, mit sehr milden Statuten, unter dem Bischof von Ispahan; Hauptkloster Dreikirchen zu Etschmiadzin. 4) Aehnliche Schismatiker, nach der Regel St. Antons, sehr streng in Fasten und Gebet, mit wenigen Priestern in jedem Kloster, oft in Einöden lebend; Hauptklöster: Surphague, Surpkara, Leniquiasi auf Inseln des Sees Wan; Kleidung: enger schwarzer Rock mit engen Ärmeln (oft auch braun), einem beinahe minoritischen Mantel. 5) Katholische Armenier, die Mönche der Unirten Armenier in Morea, leben von Almosen, tragen schwarzen Oberrock mit Ledergürtel, ein kurzes auf der Brust offnes Unterkleid, Mantel u. Kappe schwarz, auf der rechten Brust ein rothes Kreuz. 6) Reformirte Armenier od. Bartholomiten zu Genua, gestiftet 1307 von dem, mit vielen Mönchen aus Armenien entflohnen Peter Martin, unter der Regel St. Basils u. nach armenischem Ritus; verbreiteten sich über viele Klöster Italiens, nahmen aber schon 1356 die Regel Augustins und die Tracht der Dominicanischen[732] Laienbrüder an u. wurden 1650 aufgehoben. 7) Mechitaristen-Congregation, s. Mechitaristen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 732-733.
Lizenz:
Faksimiles:
732 | 733
Kategorien: