Cachar

[541] Cachar (spr. Kattschar), Gebiet in der britischen Präsidentschaft Bengalen in Ostindien, von Assam, Muneepoor, Tipprah, Jyntea u. Sylhet begrenzt, vom Bura-All-Gebirge durchzogen u. vom schiffbaren Barak durchflossen; 120 QM. mit 30,000 Ew. Das Klima ist in den unteren Thälern höchst ungesund; der Boden sehr fruchtbar an Reis, guter Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr, Welschkorn, Biberölpflanzen etc.; der Hauptreichthum des Landes besteht in seinen prächtigen Forsten u. Bambuswäldern; das Mineralreich liefert Kalk u. Kohlen; Salzquellen; Eisen wird von den Bewohnern verarbeitet. Letztere zerfallen in vier ganz verschiedene Völkerschaften, die Katscharis, Kukis, Mikirs u. Nagas, jede derselben wieder in einige (die Nagas in 12) Unterabtheilungen mit verschiedenen Dialekten. Das Land bildete früher einen eigenen Staat, der 1813 nach dem Tode des Radscha Kishen Chunder an dessen Bruder Govind Chunder fiel, der 1824 in das britische Schutzverhältniß trat, aber 1830 ermordet wurde. Der untere Theil des Landes ward hierauf dem britischen Gebiet einverleibt, während man den oberen Theil des Landes von Toola-Ram-Senaputtee, dessen Vater sich bereits vorher unabhängig[541] gemacht hatte, regieren ließ; Toola-Ram starb jedoch 1844. Da sich seine beiden Söhne fortwährend um die Herrschaft stritten, ward 1853 auch das nördliche C. dem anglo-indischen Reiche einverleibt. Vgl. Buttler, Travels in Assam, Lond. 1855.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 541-542.
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