Chaux de fonds

[891] Chaux de fonds, la (spr. La Schoh d' song), 1) Bezirk im Schweizercanton Neuenburg, 17,250 Ew., darunter viele Deutsche, welche meistens mit der Uhrenfabrikation u. verwandten Fabrikationszweigen beschäftigt sind; auch die Viehzucht ist nicht unbedeutend; 2) Hauptort daselbst, der größte Marktflecken der Schweiz, Kirche, Spital, Institut für arme Mädchen, Freimaurerloge L'amitié, Post- u. Telegraphenbureau; 14,000 Ew. (1834 zählte der Ort nur 6500 Seelen) Ch. ist weltberühmt wegen seiner Uhren u. mechanischen Instrumente. Den Grund zur Uhrenfabrikation, welche den bei weitem größten Theil der Einw. beschäftigt, legte der Mechaniker Richard gegen Ende des 17. Jahrh. Größere Bedeutung gewann dieselbe um die Mitte des 18. Jahrh. Die jährliche Ausfuhr an goldenen u. silbernen Taschenuhren aus Ch. u. der Nachbarstadt Locle beträgt jetzt durchschnittlich 215,000 Stück. Außerdem befassen sich viele Einw. mit den Kunsthandwerken, als Bildschnitzerei, Goldschmied- u. Emaillirkunst, Petschierstecherei, Verarbeitung von Krystall, Achat etc., mit der Fabrikation von chemischen, mathematischen u. chirurgischen Instrumenten, Galanterie- u. Bijouteriewaaren. Die bekannten Automatenfabrikanten Droz, Vater u. Sohn, Letzterer Aufseher der Pariser Münze, sind in Ch. geboren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 891.
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