Jüngstes Gericht

[184] Jüngstes Gericht (Jüngster Tag), das am Ende der Welt, wenn Himmel u. Erde vergehen, von Jesu über alle Menschen zu haltende Gericht, nach Matth. 25, 31 ff., in welcher Stelle ältere Theologen eine wirkliche Beschreibung dieses Gerichts fanden, Neuere nur eine Darstellung der Grundwahrheit des Christenthums erkennen: nach dem Tod kommt eine gerechte Vergeltung, so daß eines Jeden Todestag sein jüngster Tag sei. Viele haben das J. G. prophezeit; so Lactantius auf das Jahr 436, Michael Stiefel auf 1533, Regiomontan (J. Müller) auf 1588, Martin Richter auf 1677, Melanchthon auf 1680, Osiander auf 1689, der Schotte Napier auf 1700, Schwedenborg auf 1756, Andere auf 1806. Vgl. Auferstehung der Todten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 184.
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