Klinger [2]

[581] Klinger, Friedr. Maximilian von K., geb. 1753 zu Frankfurt a, M., studirte Theologie in Gießen, wurde 1776 Schauspieldichter bei der Seilerschen Gesellschaft; wohnte als österreichischer Lieutenant dem Baierischen Erbfolgekriege bei, ging 1780 in russische Dienste nach Petersburg, wo er erst als Offizier bei dein Marinebataillon u. als Vorleser bei dem Großfürsten Paul, dann als Offizier bei dem adeligen Cadettencorps angestellt u. Oberst u. 1799 Generalmajor wurde, führte dann die Curatel der Universität Dorpat, die Oberaufsicht über das Pagencorps u. andere Institute, wurde 1811 Generallieutenant, nahm 1820 seinen Abschied u. st. 25. Febr. 1831 zu Petersburg. Er schr. die Romane: Fausts Leben, Thaten u. Höllenfahrt (Petersb. 1791); Geschichte Giafars des Barmeciden; Geschichte Rafaels de Aquillas; Der Faust der Morgenländer, Geschichte eines Deutschen der neuesten Zeit, Sahir; die Trauerspiele: Konradin, Die Zwillinge, Die neue Arria, Damokles, Medea in Korinth, Medea auf dem Kaukasos, u.a.; die Schauspiele: Sturm u. Drang, Medea, u.a.; die Lustspiele: Die Spieler, Der Schwur, Die zwei Freundinnen; ferner Betrachtungen über Gegenstände der Welt u. Literatur: Reisen vor der Sündfluth; Der Weltmann u. der Dichter; Sämmtliche Werke, Königsb. 1809–16,12 Bde.; Ausgewählte Werke, Stuttg. 1842, 12 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 581.
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