Münch [2]

[525] Münch, Ernst Joseph Hermann von M., geb. 25. Oct. 1798 in Rheinfelden; studirte in Freiburg die Rechte, wurde Anfangs Substitut seines Vaters als Amtsrevisoratsactuar, 1819–21 Professor der Deutschen Literatur an der Cantonsschule in Aarau, 1824 Professor der historischen Hülfswissenschaft in Freiburg, wo er sich als eifriger Griechenfreund zeigte, 1827 Professor des Kirchenrechts in Lüttich u. 1830 königlicher Bibliothekar im Haag; er erklärte sich durchaus gegen die belgische Revolution u. ging 1831 als Geheimer Hofrath u. Bibliothekar nach Stuttgart, wo er bis 1832 die Redaction der Constitutionellen Zeitung leitete. Er war die letzten Jahre seines Lebens in Kämpfe gegen die Ultramontanen verwickelt u. st. 9. Juni 1841 in Rheinfelden. Er schr.: Die Türkenkriege, Zür. 1821; Die Heerzüge des christlichen Europas wider die Osmanen, Bas. 1822–26, 5 Thle.; Die Schicksale der alten u. neuen Cortes von Spanien, Stuttg. 1824–27, 2 Bde.; Charitas Pirkheimer, Nürnb. 1826; König Enzio, Ludwigsb. 1827, 2. Aufl. 1841; Olympia Fulvia Morata. Freib. 1827; Grundzüge einer Geschichte des Repräsentationssystems in Portugal, Lpz. 1827; Über die Schenkung Constantins, Freib. 1824; Franz von Sickingen, Stuttg. 1827–29, 3 Bde.; Bibliothek auserlesener Schriften berühmter Männer des 16. Jahrh., 9 Thle. (enthält Pirkheimers Schweizerkrieg u. Ehrenhandel), Bas. 1826; Geschichte des Mönchsthums, Stuttg. 1828, 2 Bde.; Geschichte von Brasilien, Dresd. 1829, 2 Bde.; Geschichte des Hauses Fürstenberg, Aachen 1829, 4 Bde.; Sammlung von Concordaten, Lpz. 1830, 1. Bd.; Deutschlands Vergangenheit u. Zukunft, Haag 1830; Geschichte des Hauses Nassau-Oranien, Aachen 1831 f., 2 Bde.; Erinnerungen an ausgezeichnete Frauen Italiens, ebd. 1831; Denkwürdigkeiten, Stuttg. 1832; Die Fürstinnen des Hauses Burgund-Österreich in den Niederlanden, Lpz. 1832, 2 Bde.; Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit, Stuttg. 1832–1835, 7 Bde.; Historisch-biographische Studien, ebd. 1836, 2 Bde.; Erinnerungen u. Studien aus den ersten 37 Jahren eines deutschen Gelehrten, Karlsr. 1836 ff., 3 Bde.; Römische Zustände u. katholische Kirchenfragen, ebd. 1838; Übersetzung von Huttens lateinischen Gedichten, ebd. 1838; Paolo Sarpi, ebd. 1839; Sendschreiben eines deutschen Publicisten an einen Diplomaten, ebd. 1839; Denkwürdigkeiten zur politischen Kirchen- u. Sittengeschichte der drei letzten Jahrh., ebd. 1839; Margariten, Kannst. 1840, 2 Thle.; Erinnerungen, Reisebilder, Phantasiegemälde u. Fastenpredigten aus den Jahren 1828–40, Stuttg. 1841, 1. Theil; Sämmtliche Dichtungen, ebd. 1841; Helvetische Eichenblätter, Schaffh. 1820; Eidgenössische Lieder, ebd. 1822; Jugendmuth u. Jugendträume, Lütt. 1829; gab heraus: Ulrichs von Hutten Werke, Berl. 1821 ff.; die Epistolae obscurorum virorum, Lpz. 1827; Deutsches Museum, 1822–25, 9 Hefte; Pantheon der Gesch. des deutschen Volks, ebd. 1825–29, 12 Hefte u. m. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 525.
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