Pajol

[562] Pajol (spr. Paschohl), Claude Pierre, geb. 1772 in Besançon; that sich als Student schon 1789 unter den Bastillestürmern hervor, wurde bei Valmy Lieutenant, bei Frankfurt Capitän, bei Limburg Bataillonschef u. 1794 Klebers Adjutant; er ging dann zur Cavallerie über, wurde Oberst des vierten Husarenregiments u. Massenas Adjutant in der Schweiz; führte Moreaus Vortrab 1801 bei Hohenlinden, zeichnete sich als Brigadegeneral 1805 bei Ulm aus, machte den Feldzug in Preußen u. gegen Spanien mit, führte 1812 Davousts Avantgarde über den Niemen, eroberte die Artillerie des Fürsten Bagration u. wurde Divisionsgeneral; er vertheidigte 1813 die Vorstädte von Dresden u. wurde bei Leipzig schwer verwundet, commandirte 1814 ein Observationscorps an der Seine u. zeichnete sich durch die Vertheidigung der Brücke von Montereau aus. Während der Hundert Tage wurde er Pair von Frankreich u. Chef der ersten Cavalleriedivision; nach der Schlacht von Waterloo zog er sich mit der Armee hinter die Loire u. blieb außer Dienst, stellte sich am 29. Juli 1830 an die Spitze des Aufstandes, leitete den Angriff auf die Tuilerien u. wurde zweiter Commandant von Paris. Am 3. Aug. vertrieb er Karl X. aus Rambouillet u. wurde dann Chef der ersten Militärdivision. 1833 erhielt er seinen Sitz in der Pairskammer wieder; er wurde 1842 zur Disposition gestellt u. st. 1844 in Paris. P. war Schwiegersohn des Marschalls Oudinot.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 562.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: