Planta [2]

[182] Planta, 1) Martin v. P., geb. 1727 zu Süs im Canton Graubündten, wurde 1750 Prediger der Deutsch-reformirten Gemeinde in London, kehrte jedoch bald in die Schweiz zurück u. gründete 1761 die Lehranstalt zu Haldenstein, welche nachher nach Marschlins übersiedelte, wo P. 1772 starb. Er ist Erfinder der Scheibenelektrisirmaschine u. hat auch zuerst auf die Anwendung des Dampfes zur Bewegung der Schiffe u. Wagen aufmerksam gemacht, s. u. Dampfmaschine (S. 677). 2) Joseph, geb. 1744 in Graubündten, studirte in Utrecht u. Göttingen; wurde 1773 Hülfsbibliothekar am Britischen Museum, 1799 königlicher Oberbibliothekar u. st. 1827 in London; er schr. eine Abhandlung über die Geschichte der Rhäto-Romanischen Sprache (in den Philosophical Transactions 1775) u. History of the Helvetic Confederacy, Lond. 1800, 2 Bde.; n.A. 1807, 3 Bde. 3) Friedrich Freiherr v. P., od. nach seiner Mutter Kirgener (Kirchner) genannt, geb. 1761 in Paris, trat in das republikanische Heer, wurde 1792 Hauptmann u. von Napoleon, dessen Gunst er besaß, zum Divisionsgeneral im Geniecorps erhoben; er zeichnete sich bes. 1807 vor Danzig aus u. fiel 22. Mai 1813 bei Markersdorf (nach der Schlacht bei Bautzen). 4) Joseph, Sohn von P. 2), früher Geheimer Secretär bei den britischen Missionen in Deutschland u. Frankreich 1813–15 u. auf dem Congreß zu Aachen 1818; war 1817–27 Unterstaatssecretär im Departement des Auswärtigen, 1827–44 Mitglied[182] des Parlaments u. st. 1847 in London; er schr.: Restoration of the Helvetic Confederacy.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 182-183.
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