Pott [3]

[440] Pott, 1) Johann Heinrich, geb. 1692 in Halberstadt; prakticirte als Arzt in Halberstadt, später in Halle u. endlich in Berlin, wo er Professor der Chemie am Medicochirurgischen Collegium u. Oberaufseher der königlichen Apotheken wurde. Er fand eine zu Porzellan taugliche Masse im Preußischen Staate auf, machte auch mehre Verbesserungen in der Chemie u. st. 1777. Er schr.: Exercitationes chymicae, Berl. 1738; Observationes et animadvers. chymic., Berl. 1739 u. 41; Chemische Untersuchungen von der Lithogeognosie etc., Potsd. u. Berl. 1747–57, 3 Bde. u. m. 2) Percival, geb. in London 1713, wurde 1745 Wundarzt am St. Bartholomäushospital in London u. st. 1788; er schr.: Chirurgical works, Lond. 1775, 3 Bde., u. ö. (deutsch 2 Bde., Berl 1787 f.). 3) David Julius, geb. 1760 in Nettelrede im Hannöverschen, wurde 1786 Professor der Theologie in Helmstädt, 1810 in Göttingen u. st. 1838; er gab heraus: Katholische Briefe, 2. Aufl., Gött. 1810–16, 2 Bde.; Sammlung von Predigten, Helmst. 1791. 4) August Friedrich, geb. 14. Novbr. 1802 in Nettelrede, studirte 1821–25 in Göttingen Theologie u. Philologie, wurde 1825 Tollaborator am Gymnasium in Celle, ging 1827 nach Berlin, wo er Privatdocent, 1833 aber in Halle, wo er Professor der allgemeinen Sprachwissenschaft wurde; er schr.: De relationibus, quae praepositionibus in linguis denotantur, Celle 1827; Etymologische Forschungen auf dem Gebiete der Indo-Germanischen Sprachen, Lemgo 1833–36, 2 Bde., 2. A. 1859 ff., 3 Bde.; De Littuano-Borussicae in Slavicis Lettieisque linguis principatu, Halle 1837–41, 2 Thle.; Die Zigeuner in Europa u. Asien, ebd. 1844 f., 2 Bde.; Die quinare u. vigesimale Zählmethode bei Völkern aller Welttheile, ebd. 1847; Die Personennamen, Lpz. 1853; Die Ungleichheit menschlicher Racen, Lemgo 1856. 5) August, geb. 1806 in Nordheim im Hannöverschen; bildete sich unter Kiesewetter u. Spohr zum Violinvirtuosen, wurde 1823 Kammermusikus in Hannover, reiste dann in Deutschland, Frankreich, Dänemark u. Schweden, wurde 1832 Hofcapellmeister in Oldenburg u. machte dann neue Reisen in Deutschland, England, Dänemark u. Schweden. Er setzte Vieles für sein Instrument, Streichquartette, Ouvertüren, Lieder etc. 6) Aloyse, seit 1817 Gattin des Vor., geb. Winkler von Forazest, geb. in Wien 1815, Pianistin, Schülerin von Czerny, Gyrowetz u. Linke, setzte[440] vieles für ihr Instrument, Lieder u. Einiges für die Kirche.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 440-441.
Lizenz:
Faksimiles:
440 | 441
Kategorien: