Saxifrăga

[28] Saxifrăga (S. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Saxifragaceae-Saxifrageae, 10. Kl. 2. Ordn. L.; Kelch fünfspaltig od. fünftheilig, dem Fruchtboden angewachsen od. frei, 5 Blumenblätter, 2 bleibende Griffel, Kapsel zweischnäbelig, zweifächerig, vielsamig, zwischen den Griffeln mit einem Loche aufspringend, Samenträger in der Mitte der Scheidewand; Arten: S. cotyledon, mit gehäuften, zungenförmigen, knorpelig gezähnten Wurzelblättern, weißen Blüthen, in Süddeutschland u. der Schweiz; S. granulata, mit weißen, zuweilen vollen Blüthen u. körniger, sonst als Radix (fälschlich Semen) saxifragae albae officineller u. gegen Steinbeschwerden dienender Wurzel, an Rändern u. auf Triften; S. punctata (Jehovahblümchen), mit rundlich-nierenförmigen Wurzelblättern, weißen Blumen, mit rothen Punkten u. Linien, aus denen man das Wort Jehovah in hebräischer Schrift zusammensetzen will, in Sibirien; S. sarmentosa, mit rundlichen, lederartigen, unten rothen, oben weißgeäderten, auf langen Stielen stehenden Blättern, kriechenden Ranken, weißen od. röthlichen Blüthen, in China u. Japan; S. crassifolia, mit großen, lederartigen, ovalen Blättern, rothen, glockenförmigen Blüthen, in Sibirien, wo die zweijährigen abgestorbenen braunen Blätter gesammelt, als Tschagischer Thee verkauft u. deren wässeriger Aufguß mit Milch, Salz, Butter, Honig od. Zucker genossen wird; sämmtlich, wie auch S. aizoon, mit rosenförmigen, knorpelig-zähnigen Blättern, weißen, rothpunktirten Blüthen; S. aizoides, mit schmal lanzettförmigen Blättern, gelben Blumen, beide auf Alpen; S. hirculus, spannenhoch, röthlich, mit gelben großen Blumen, in Torfmooren; S. hypnoides, rasenartig liegend u. sprossend, in Südeuropa an Felsen, Zierpflanzen; S. tridactylites (Sandsteinbrech), wächst als einjährige Pflanze in Mitteleuropa auf sandigen Bergen, alten Mauern etc., zu Bekleidung künstlicher Felsen sehr tauglich, die Blätter können als Salat gegessen werden, sonst gegen Drüsenverhärtungen u. Leberkrankheiten gebraucht; Körniger S. (S. granulata), Stängel aufrecht, obenwärts ästigtrugdoldig, wenigblätterig, Wurzelblätter nierenförmig, lappig gekerbt, gestielt, die oberen Stängelblätter keilig, dreispaltig, Kelch halboberständig, Blumenblätter länglich verkehrt eirund, noch einmal so lang als der Kelch, weiß, Wurzelknollen erbsengroß, roth. Auf sonnigen Wiesen, Hügeln, an Waldrändern durch ganz Deutschland.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 28.
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