Seherr-Thoß

[773] Seherr-Thoß, ein der Lutherischen Confession folgendes, im 14. Jahrh. in Schlesien, wohin es wahrscheinlich aus Polen gekommen war, vorkommendes Geschlecht; der Zuname Thoß soll eine Zusammenziehung des Namens Thomas sein. Es ist in Schlesien, der Lausitz u. Ungarn angesessen u. blüht in mehren freiherrlichen u. gräflichen Häusern. I. Freiherrliche Häuser: A) Haus Hohen-Friedeberg, 1721 in den Freiherrnstand erhoben in der Person des 1) Johann Christoph, geb. 17. Febr. 1670 in Lissen, war kaiserlicher Geheimer Rath, Generalfeldmarschall u. Gouverneur von Mähren u. st. 14. Jan. 1743. Jetziger Chef ist: 2) Freiherr Ludwig, Sohn des 1814 verstorbenen Freiherrn Friedrich, geb. 1798, ist seit 1846 Wittwer von Luise geb. von Elsner. B) Haus Olbersdorf (früher Tannhausen-Nietschütz) seit 1737 freiherrlich, hat zum dermaligen Chef: 3) Freiherrn Arthur, Sohn des 1850 verstorbenen Freiherrn Herrmann, geb. 1847. II. Gräfliche Häuser: A) Älteres gräfliches Haus gestiftet von: 4) Graf Leopold, geb. 1734, wurde 1775 in den preußischen Grafenstand erhoben u. st. 1804; durch seine beiden Söhne Heinrich (geb. 1785, st. 1837) u. Ernst (geb. 1786, st. 1856) zerfiel dieses Haus in einen älteren u. jüngeren Ast, deren gegenwärtige Chefs die Söhne der Stifter dieser Äste sind, nämlich: 5) Graf Arthur, Sohn des 1837 verstorbenen Grafen Heinrich, geb. 23. März 1820, ist preußischer Lieutenant a. D.; u. 6) Graf Hermann, Sohn des 1856 verstorbenen Grafen Ernst, geb. 3. Juli 1810, ist preußischer Rittmeister u. Landrath a. D. u. seit 1847 mit Olga geb. Gräfin von Strachwitz-Groß-Zauche a.d. H. Kamminietz vermählt. B) Jüngeres gräfliches Haus (S.u. Thoß-Hohenfriedeberg) ist die älteste freiherrliche Linie des Hauses Hohenfriedeberg, welche 1840 in den preußischen Grafenstand nach dem Recht der Erstgeburt erhoben wurde u. hat zum dermaligen Chef: 7) Graf Alexander, Sohn des 1857 verstorbenen Grafen Friedrich, geb. 15. Octbr. 1818, Erbherr der Herrschaft Hohenfriedeberg im Kreise Bolkenhayn, ist seit 1847 mit Leopoldine geb. Freiin von Riese-Stallburg vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 773.
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