Strabo [2]

[884] Strabo, 1) C. Julius Cäsar S., s. Cäsar 2). 2) Sejus S., s. Sejus; 3) ein Römer, bekannt durch seine scharfen Augen, mit denen er von Lilybäum aus die Schiffe zählen konnte, welche aus dem Hafen von Carthago ausliefen. 4) (Strabon), geb. um 66 v. Chr. zu Amasia in Kappadocien, studirte die Wissenschaften u. peripatetische Philosophie, machte dann seit 30 v. Chr., um Stoff zu einem großen geographischen Werke zu sammeln, eine Reise nach Griechenland, Westitalien, Ägypten bis an die Grenze von Äthiopien, Syrien u. Kleinasien. Nach Amasia zurückgekehrt schrieb er Ὑπομνήματα ἱστορικά (verloren, Fragmente im 3. Bde. von K. Müllers Fragm. histor. graec.), eine Fortsetzung des Polybios vom Untergang des Achäischen Bundes wahrscheinlich bis zur Schlacht bei Actium, u. Γεω-γραφικά in 17 Büchern, eine systematisch geordnete historisch-ethnographisch-chorographisch-topographische Beschreibung der Länder der ganzen damals bekannten Erde. Er st. um 24 n. Chr. Die Γεωγραφικά wurden herausgegeben zuerst Vened. 1516, Fol.; von Xylander, Bas. 1571, Fol.; von Is. Casaubonus, Genf 1587, Fol., Par. 1620; von Almeloveen, Amsterd. 1707, 2 Bde., Fol.; von Siebenkees, Tzschucke u. Friedemann, Lpz. 1796–1818, 7 Bde.; von Th. Falconer, Oxf. 1807, 2 Bde. Fol.; von Koray, Par. 1815–19, 4 Bde.; von Kramer, Berl. 1844–52, 3 Bde.; von A. Meineke, Lpz. 1851 f., 2 Bde.; von Müller u. Dübner, Par. 1853_–57, 2 Bde.; deutsch von A. I. Penzel; Lemgo 1775–77, 4 Bde.; von C. G. Groskurd, Berl. 1831–34, 4 Bde.; von K. Kärcher, Stuttg. 1829–36, 12 Bdchn.; von Forbiger, Stuttg. 1856 ff.; vgl. Siebelis, De Strabonis patria, genere, aetate, operis geogr. instituto atque ratione, Bautz. 1824; Hennicke, De Strabonis Geographicorum fide, Gött. 1721; Heeren, De fontibus Geographicorum Strabonis, ebd. 1823. Von der Geographie des S. wurde unter Kaiser Basilios (gegen das Ende des 10. Jahrh.) von einem Anonymus ein Auszug gemacht, herausgegeben von Gelenius, Bas. 1523, im 2. Bde. von Hudsons Geographi minores u. in Almeloveen's, Falconer's u. Koray's Ausgaben des S.; einen andern Auszug machte Maximus Planudes um 1350 u. Ge. Gemistos Pletho im 15. Jahrh., die beiden letzteren sind noch nicht herausgegeben. 5) Walafrid S., s. Walafrid.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 884.
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