Thabor

[434] Thabor, 1) (d.i. Berggipfel, Nabel, gr. Itabyrion), ein 1755 Pariser Fuß hoher, mit Eichen u. Pistazien bewachsener, gras- u. blumenreicher Berg in Galiläa, auf der Ebene Esdrelon, nördlich vom Kleinen Hermon, eine Meile östlich von Nazareth gelegen. Auf dem Gipfel weite, herrliche Aussicht. Auf dem Th. soll Melchisedek sieben Jahre in Bußübungen zugebracht haben, nach Ein. Jesus verklärt worden sein, daher Heiliger Berg u. das Verklärungsfest Christi Thaborion. Am Fuß des Th. schlug 1396 v. Chr. Barak den Sissera u. 55 n. Chr. der Proconsul Gabinius den Alexander, Sohn des Aristobulos; Josephos befestigte den Berg gegen Vespasian u. die Kaiserin Helene ließ auf dem Gipfel eine Kirche bauen; später stand ein Kloster darauf, welches Sultan Saladin zerstörte u. eine feste Burg an dessen Stelle erbaute. 1217 belagerte das Kreuzheer unter Andreas von Ungarn den Th., konnte aber die Burg nicht stürmen. Am 16. April 1799 schlug Kleber die türkische Miliz am Th., s. Französischer. Revolutionskrieg S. 654. Jetzt Dschebel Tor od. Tabor (s.d.), mit den Ruinen der Burg auf dem Gipfel; die Katholiken feiern in einer kleinen Kapelle in einer Höhle u. die Griechen unweit davon an einem Altare die Verklärung des Herrn. 2) (slaw.), ein mit Mauern u. Thürmen befestigter Kirchhof auf einem Berge.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 434.
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