Thetis

[505] Thetis, 1) eine der Nereiden, von Here erzogen; als sie erwachsen war, sollte sie einen Sterblichen heirathen, weil die Götter das ihr gegebene Orakel: sie würde einen Sohn gebären, welcher größer als sein Vater werden würde, fürchteten u. keiner von ihnen sich mit ihr verheirathen wollte. Darum wurde Pelens für sie bestimmt, welchen sie jedoch ungern heirathete, u. sich bald in Feuer, bald in Wasser, bald in wilde Thiere verwandelte; doch auf Chirons Rath bezwang sie Peleus dadurch, daß er sie furchtlos festhielt, u. führte sie heim. Ihr Sohn war Achilles, welchen sie unsterblich machen wollte, aber wegen der angewandten Mittel (s. Achilles) von Peleus getadelt, verließ sie ihn u. kehrte zu ihren Schwestern in das Meer zurück. Von dort stieg sie auf, um den Achilles vor Troja über den Tod des Patroklos zu trösten, bestellte ihm bei Hephästos neue Waffen u. bewog ihn dem Priamos den Hektor zurückzugeben. Als Hephästos von der Here aus dem Himmel geworfen wurde, behielt sie ihn 9 Jahre bei sich; so beherbergte sie auch den vom Lykurgos verfolgten Bakchos, welcher ihr die goldene Urne verehrte, worin die Asche des Achilles u. Patroklos beigesetzt wurde. Als helfende Göttin wurde sie in Pharsalos (vgl. Thedition), Sparta u. Messenien verehrt. 2) Der 17. Planetoid, nach der Vorigen benannt; wurde entdeckt von R. Luther den 17. April 1852 am Halse der Jungfrau, östlich von den Sternen fünfter Größe ο u. π. Die neuesten Elemente der T. nach E. Schönfeld sind: Epoche 1853, 17. Sept. Berl. mittlere Zeit; mittlere Länge 333°45'12", Länge des Perihels 258°33'6"; Länge des aufsteigenden Knotens 125°18' 57"; Neigung der Bahn 5°35' 46"; halbe große Achse 2,48391; Excentricität 0,130808; tägliche mittlere tropische Bewegung 906",503; mittlere Entfernung von der Sonne 51,200,000 geogr. Meilen; siderische Umlaufszeit 1429, 88 Tage. Die Th. steht daher in der mittleren Entfernung von der Sonne zwischen der Parthenope u. Egeria. Das Zeichen der Th. ist Thetis od. nach Gould Thetis. 3) Schnecke, s. Seelunge 1).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 505.
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