Apiarius, Familie

[1068] Apiarius. Mathias Apiarius (M. Biener) unbekannten Herkommens ließ sich 1533 zu Straßburg als Drucker und Verleger nieder und druckte anfänglich mit dem bedeutenden Musikaliendrucker Peter Schoeffer dem Jüngeren zusammen. 1537 verließ Apiarius Straßburg, um seine Kunst in Bern weiter zu betreiben, wohin er als amtlich bestellter Buchdrucker berufen worden war. Als Verlag pflegte er hier volkstümliche Literatur, Musikalien und Geschichtswerke. Seine vielfach durch Holzschnitte verzierten Erzeugnisse sind sauber und korrekt gedruckt, namentlich gelten die Ausgaben von Pauli, Schimpf und Ernst als gute Leistungen. Bieners Druckermarke ist ein Bär, der nach dem Honigstock greift. Um 1554 muß Apiarius gestorben sein, da nach dieser Zeit sein Sohn Samuel Apiarius erscheint. Dieser scheint Schulden halber Bern verlassen zu haben, 1560 finden wir ihn als Gründer einer Druckoffizin in Basel wieder. Dort verlegte er sich namentlich auf den Druck von neuen Zeitungen und volkstümlicher Literatur. 1592 scheint er gestorben zu sein und mit ihm erlosch auch die Druckerfamilie. Ob der 1584 in Bern erscheinende David Apiarius in Zusammenhang mit der genannten Familie steht, ist noch zweifelhaft. Samuels Bruder, Sigfrid Apiarius, beschäftigte sich in Bern mit Buchbinderei und Holzschnitt und hat viele Arbeiten für den Berner Rat geliefert.

Roth zählt (im Buchhandelsarchiv Bd. 17) 20 Druckwerke von Mathias, sowie 29 seiner Söhne Samuel und Sigfrid auf.

Quellen: Archiv f. Geschichte des deutschen Buchhandels Band 2, 3, 17, 18 uff.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 6. Berlin/Eberswalde 1908, S. 1068.
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