Brügel, Familie

[117] Brügel, Familie. Adam Brügel begründete sein Geschäft am 4. 1. 1800 durch Uebernahme der seit dem 13. Juni 1604 bestehenden Buchdruckerei und Verlagshandlung von Chr. Lor. Messerer in Ansbach. Es ging nach seinem Tode, 1832, an Carl Brügel über, der es 1870 an Gustav Brügel vererbte. Während der Minderjährigkeit des Sohnes des Letzteren wurde die Firma, die ihren Namen inzwischen in C. Brügel & Sohn umgeändert hatte, 20 Jahre lang von Hermann Krauß und Eugen Brügel fortgeführt, bis im Jahre 1896 die Geschäftsübernahme von Seite des bis dorthin dem Studium obgelegenen Dr. Carl Brügel erfolgte. Im Jahre 1899 erweiterte sich das Geschäft durch Bildung einer Gesellschaft, deren Hauptteilnehmer Dr. Carl Brügel blieb, während Hermann Krauß und Eduard Brügel als neue Gesellschafter eintraten.[117]

Neben der Buchdruckerei, die mit 18 Schnellpressen und einem Personal von 145 Arbeitskräften betrieben wird, hat die Firma eine Verlagsbuchhandlung; sie giebt eine weit verbreitete politische Tageszeitung, die »Fränkische Zeitung« heraus und neben verschiedenen Schulbüchern für Volks- und Mittelschulen hauptsächlich kommentierte Landausgaben fast sämtlicher Verwaltungsgesetze; vertreten sind u. A.: Die Arbeiterschutzgesetzgebung (Reger-Henle, Kranken-Vers.-Gesetz; Graef-Keidel, Unfall-Versicherungsgesetz; Trutzer, Invaliditäts- und Altersversicherung); Die Gewerbe- und Fabrikengesetzgebung (Reger-Stöhzel, Gewerbe-Ordnung); Die Kulturgesetze (Windstosser, Flurbereinigungsgesetz, Hagelversicherungsgesetz, Landeskulturrentenanstalt, Vermarkungsgesetz, und Reuß, Wassergesetze); Die Militärgesetzgebung von Reger-Jotas und Dr. H. Matthäus; ferner die Viehseuchengesetzgebung (Windstosser); Polizeistrafgesetzgebung (Reger-Reuß); Verwaltungsgerichtsgesetz von Reger-Dyroff; Gemeindewahlrecht von H. Rauchalles; Heimatgesetz von Reger; Armengesetz von Reger u. s. w.

Quellen: Russels Gesamtverlagskatalog und Verlagskatalog der Firma (ergänzte Originalmitteilung).

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 117-118.
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