Freia, Freya (Mythologie)

[249] Freia, Freya (Mythologie), Freya. Die Schwester des Gottes Frei, die gütigste[249] der Asynien. Sie ist die beseligende Liebesgöttin der nordischen Götterwelt, und rein hat sich der Klang ihres schönen Namens in dem deutschen Worte freien erhalten, welches das Werben um eine Braut, die geschlossene Verbindung bezeichnet. Von ihr kommt auch der Name Frauen her, so wie der Freitag der Tag der holden Asynie Freia war. Sie war den Frauen und Jungfrauen hold, zugleich war sie Mondgottheit, Mondsymbol, und wohnte in dem herrlichen Palaste Folk-wangr, wo sie den von vier Zwergen geschmiedeten goldglänzenden Schmuck Brising trug. Ihr Gemahl war Odur, dem sie zwei Töchter, Nossa und Gersemi, gebar. Einst verließ dieser seine Gemahlin und zog in fremde Länder; da weinte sie vor Traurigkeit goldrothe Thränen und zog ihm lange nach, unter verschiedenen Namen ihn bei vielen Völkern suchend. Ihren Wagen zogen zwei Katzen, und es war ihr die Gabe der Verwandlung eigen, vorzüglich in Vögel; einigen der Asen lieh sie solche Masken. Ihre Verehrung fand auch bei den alten Sachsen Statt, sie wurde mit einem Bogen und mit einem Schwerte abgebildet; auch hier war sie Göttin der Liebe, des Friedens und der Freundschaft. Ost wurde sie mit Frigga (s. d.) verwechselt.

–ch–

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 249-250.
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