Khiwa (Geographie)

[123] Khiwa (Geographie), Staat in der Tatarei, eine Oase am Amu, 20 M. breit und 30 M. lang. Der Boden, von zahlreichen natürlichen[123] und künstlichen Canälen bewässert, ist sehr fruchtbar, bringt Getreide, Melonen und Obst aller Art hervor. Die Einwohner theilen sich in Usbeken, d. h. Herrscher (Beamte und Krieger), Tatschiks (Handeltreibende), Karakapalken, Ackerbauer und Nomaden, Kurden, persische und russische Sklaven, Juden und Kirgisen. Die Zahl der persischen Sklaven soll nach neuern Reisebeschreibern 30,000, die der russischen über 3000 betragen. Die Herrschaft des Khiwastaates erstreckt sich übrigens weit über die Wüstenbewohner hinaus, bis zum kaspischen Meere und der persischen Grenze. Von den 5 Städten des Landes ist Khiwa am Amu, mit 10,000 Ew., Residenz des Khans, 15 Tagreisen von Bukhara entfernt, die ansehnlichste. Sie treibt bedeutenden Handel. In den Hafen Mangischlak am kaspischen Meere laufen alljährig zahlreiche russische Handelsschiffe ein.

4.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 123-124.
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