Feste Stellungen

[466] Feste Stellungen, im Gegensatz zu den Festungen Stellungen, in denen sich Heeresabteilungen, selbst Feldarmeen, die den Kampf nicht vermeiden können oder wollen, festsetzen, um durch die hinter den Deckungen etc. für die Verteidigung gewonnenen Vorteile der Überlegenheit des Feindes das Gegengewicht zu bieten, seinen Angriffen also erfolgreicher widerstehen zu können. Solche Stellungen bedürfen starker taktischer Stützpunkte (Höhen, zur Verteidigung eingerichtete Örtlichkeiten), mitunter auch Hindernisse im Vorfeld. Wo es nötig, kommen Feldbefestigungen zu ausgedehnter Anwendung. Dabei muß aber das Vorgehen zum Angriff oder Gegenstoß begünstigt werden. Schon im Altertum haben f. S. eine Rolle gespielt, auch später, besonders wenn sie durch Befestigungen rings umschlossen waren, als verschanzte Lager, z. B. das bei Bunzelwitz 1761 und die der Österreicher im Siebenjährigen Krieg. Auch die Linien von Torres Vedras 1810 bei Lissabon wurden berühmt. Eine große Rolle spielten in neuerer Zeit die Stellungen der Dänen 1864 (Danewerk, Düppel) und 1877/78 diejenigen der Türken (Plewna, Tschataldscha etc.) und Russen (Schipkapaß etc.).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 466.
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