Park [1]

[451] Park (v. spätlat. parcus, »umzäunter Ort«), ein in sich abgeschlossener oder abgesonderter Raum. Die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes ging zunächst auf den Tiergarten (Wildpark) und, da viele Tiergärten in England bei der Einführung der neuen Gartenkunst in Landschaftsgärten verwandelt wurden, auf letztere über. P. ist jetzt soviel wie Landschaftsgarten, der nur den Charakter der freien Natur und Landschaft haben soll. Der P. ist eine idealisierte Natur und sucht die schönsten nachbildungsfähigen landschaftlichen Bilder auf einem begrenzten Raum zu vereinigen. Die Hand des Menschen darf, obwohl die Kunst alle Teile, besonders die Baumverteilung und Farbenmischung, berechnet, nur an Wegen und Gebäuden sichtbar sein. Blumenbeete sind im P. ausgeschlossen; aber Blumen sollen mehr als in der freien Natur Wälder, Gebüsche, Wiesen und Wasser schmücken, jedoch so ungesucht, daß die künstliche Anpflanzung nicht bemerkt wird. Der P. ist ein großer Garten im natürlichen Stil, aber nicht alle Gärten dieses Stils können P. genannt werden oder sind Parkgärten. Ansehnliche Größe des Parkes ist wünschenswert, aber nicht notwendig. Im kleinen P. wird der Wald zum Wäldchen und Hain, der See zum Weiher (Teich). Vorteilhaft besteht der P. vorzugsweise aus heimischen Holzarten; er wird aber schöner und mannigfaltiger, wenn in mäßiger Anzahl auch für das Klima geeignete fremde Holzarten angepflanzt werden. Vgl. Gartenkunst (mit Tafeln). – Militärisch heißt P. die Vereinigung von Artillerie- oder Ingenieurmaterial im Krieg oder bei Übungen, daher Geschützpark, Munitionspark etc.; Fuhrpark heißt die Vereinigung der Wagen für den Transport der Armeebedürfnisse; vgl. Belagerungspark und Artilleriepark.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 451.
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