Elīas

[639] Elīas (hebräischer Name, so v.w. Jehovah ist mein Gott); I. biblische Person: 1) E., Prophet in Israel, aus Thisbe in Galiläa, unter den Königen Ahab u. Ahasja, 919–896 v. Chr.; wegen seines Eifers für die Religion der Väter u. seines rückhaltslosen Tadels gegen den Baalsdienst, welchen die Königin Isebel begünstigte, mußte er zweimal flüchten. Sein (in den Büchern der Könige erzähltes) Leben ist voll wunderbarer Begebenheiten, so daß er am Bache Crith bei seiner ersten Flucht durch Raben gespeist wurde; daß auf sein Gebet der Himmel sich verschloß, so daß es nicht regnete; daß er durch sein Gebet zweimal Feuer vom Himmel auf Ahasja's Boten herabrief; daß er den Jordan mit seinem Mantel zertheilte u. den gestorbenen Sohn einer Wittwe zu Sarepta wieder belebte; daß er in einem Wetter gen Himmel fuhr. Bei den späteren Juden stand er in hohem Ansehen, u. man erwartete seine Wiederkunft zu den Zeiten Christi, dessen Vorläufer er sein würde. Die Rabbiner fabeln viel von ihm, auch der Koran gedenkt seiner, u. von den Muhammedanern wird er verehrt. Sein berühmter Schüler war Elisa (s.d.); eine persische Sage macht ihn zum Lehrer des Zoroaster. II. Woiwoden der Moldau: 2) E J., Sohn Alexanders I., folgte seinem Vater 1433 u. regierte mit Unterbrechung bis gegen 1445, s. Moldau (Gesch.). 3) E. II., Sohn Peters VI., regierte 1546–54, wo er abdanken mußte, s. ebd. 4) E. III., Sohn Alexanders V., regierte 1671 auf kurze Zeit, s. ebd. III. Gelehrte: 5) Petrus, Grammatiker des 11. Jahrh.; er schr. einen Commentar zu Priscian, Compendium metricum e Prisciano u. Lexicon metricum; die 2. Schrift mit anderen herausgegeben von Furia, Lpz. 1814. 6) E. Bar Sina, im 11. Jahrh. Metropolit in Nisibis, er schr. ein arabisch-syrisches Wörterbuch, herausgegeben Rom 1836. 7) E. Levita, jüdischer Gelehrter, geb. 1472 in Neustadt an der Aisch in Franken; war Lehrer des Hebräischen in Padua, Venedig u. Rom u. st. 1547 (1549) in Venedig; er schr.: Bachur (hebräische Grammatik), Basel 1525, Mantua 1557; Liber compositionis, Rom 1516, Venedig 1546; Hebräisches, Chaldäisches, Arabisches etc. Lexikon, Isny 1541, Basel 1601, u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 639.
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