Erlöserorden

[858] Erlöserorden, 1) geistlicher Ritterorden, gestiftet 1118 von Alfons I. von Aragon, zur Belohnung der Tapferkeit gegen die Mauren; Zeichen: ein weißes Kreuz; erlosch bald; 2) (Orden des kostbaren Blutes Jesu Christi), gestiftet 1608 vom Herzog Vincenz von Mantua, zu Ehren des in Mantua aufbewahrten Blutes Jesu, für Aufrechthaltung des katholischen Glaubens, des päpstlichen Ansehens, Beschützung der Wittwen u. Waisen, übrigens Orden der Hofehre. Ordenszeichen: eine große Kette aus Schmelztiegeln, mit Goldstangen über dem Feuer u. Medaillen mit der Schrift: Domine, probasti me, weiß emaillirt; daran ein ovales goldenes Medaillon mit dem Bild der Monstranz u. zwei knieenden Engeln; Umschrift: Nihil isto triste recepto. Das Großmeisterthum kam 1708 mit Mantua an Österreich; seit Kaiser Karl VI. verschwand der Orden; 3) einziger Orden des Königreichs Griechenland, gestiftet am 1. Juni 1833 vom König Otto von Griechenland, zur Erinnerung an die Befreiung Griechenlands vom türkischen Joche, für Verdienst, in 5 Klassen: Ritter des silbernen Kreuzes, deren Zahl unbeschränkt ist, 120 Ritter des goldenen Kreuzes, 30 Comthure, 20 Großcomthure, 12 Großkreuze. Decoration: ein achtspitziges, weißemaillirtes, mit der Königskrone bedecktes Kreuz; in dem mit Eichen- u. Lorbeerzweigen umgebenen Mittelschild vorn das griechische Kreuz mit dem Herzschild u. der griechischen Unterschrift: Ή δεξια σου χεἱρ, Κύριε, δεδόξασται ἔν ἰσχύι (Deine rechte Hand, Herr, ist verherrlicht in Kraft); hinten: Brustbild des Stifters u. Umschrift: Όϑὠν, βασιλεὺς τῆς Ἐλλάδος (Otto, König von Griechenland). Band: hellblau mit weißem Rand. Großcomthure u. Großkreuze tragen dazu auf der linken Brust einen achtspitzigen silbernen Stern mit dem griechischen Kreuz, wie oben. Der König ist Großmeister u. hat allein den Orden zu verleihen, an Griechen wie an Ausländer. Soll künftig für Pensionirung der Mitglieder dotirt werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 858.
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