Goldberg

[449] Goldberg, 1) Kreisstadt des Kreises Hainau-G., im Regierungsbezirk Liegnitz der preußischen Provinz Schlesien, an der Katzbach; evangelische u. katholische Kirche, höhere Bürgerschule, Wollenspinnereien, starke Tuchfabrikation, Strumpfwirkerei, Färberei, Walkwerke; 7200 Ew. G. ist nach den Goldgruben genannt, die hier in alter Zeit waren u. wovon sich noch einige Spuren erhalten haben. Es wurde 1242 von den Tataren u. 1427 von den Hussiten verwüstet. 1441–1454 war G. der Sitz der Linie Brieg-G., einer von Herzog Heinrich X. gegründeten Seitenlinie von Brieg, die aber mit dem Gründer wieder ausstarb, s. Schlesien (Gesch.). 1523 stiftete Herzog Friedrich II. das früher so berühmte (jetzt eingegangene) Gymnasium, das namentlich Anfang des 17. Jahrh. in hoher Blüthe stand u. unter Andern auch Wallenstein seine erste Bildung gab. 1632 wurde G. von den Sachsen gebrandschatzt, 1633 von den Kaiserlichen, 1642 von den Schweden geplündert. Hier am 27. Mai 1813 Gefecht zwischen der russischen Nachhut des Generals Wittgenstein u. den Franzosen unter Macdonald, s. Russisch-deutscher Krieg von 1812–15. 2) 1250 vom Fürsten Pribislaw gegründete Stadt u. Amtssitz an der Wildwitz u. dem Goldberger See, im wendischen Kreise des Großherzogthums Mecklenburg-Schwerin; salinische Stahlquelle u. Bad, Leinen- u. Tuchweberei, Tabakfabrik; 2650 Ew.; 3) Gletscher im Bezirk Villach des österreichischen Kronlandes Kärnten, 9294 Fuß hoch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 449.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika