Mézières

[229] Mézières (spr. Messjähr), 1) Arrondissement im französischen Departement Ardennen; hat 17,25 QM., 75,000 Ew.; 2) Hauptstadt desselben u. des Departements, an der Maas; Sitz der Departementalbehörden, ist Festung, hat eine Einfassungsmauer, die fünf bastionsähnliche Werke vor sich hat. Nach Ost zu liegt neben der Stadt die alte, von dem Grafen St. Pol zur Zeit der Ligue gebaute, mit sieben unregulären Bastionen befestigte Citadelle, gegen West aber ein Hornwerk, das wieder ein ähnliches Werk mit drei Flanken versehenen Lunetten vor sich hat. M. liegt in einer Einbiegung der Maas u. hält den Übergang über dieselbe durch zwei Hornwerke fest. Das ganz nahe, sehr regelmäßig (an der Stelle des Dorfes Arches, im Mittelalter Arcae Remorum), 1606 vom Herzog von Nevers gebaute Charleville, auf dem linken Maasufer, war ehedem durch 10 Bastions schwach befestigt u. hatte eine Citadelle, den in Form eines regulären bastionirten Fünfecks befestigten Mont d'Olympe neben sich; seit 1687 sind aber dessen Werke demolirt. M. ist durch eine Eisenbahn über Rennes nach Epernay mit der Strasburg-Pariser Bahn verbunden, hat Ingenieurschule, Gewehr-, Garn- u. Leinwandfabriken, 4000 Ew. – M. ist zuerst 581 durch das dasige Concil (auch Brenacensisches Concil genannt) bekannt, galt im Mittelalter für einen der festesten Plätze in Frankreich u. wurde 1525 durch Bayard gegen die Kaiserlichen vertheidigt. 1815 wurde M. durch das norddeutsche Armeecorps unter dem General von Haak belagert u. nach Eröffnung der ersten Parallele capitulirte den 13. Aug. die Stadt, den 5. Sept. die Citadelle; 3) (M. en Brenne), Stadt im Arrondissement Le Blanc des Departements Indre, Eisenwerke; 1500 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 229.
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