Neckarkreis

[763] Neckarkreis, 1) der kleinste, aber bevölkertste unter den vier Kreisen des Königreichs Württemberg, 60,4 QM.; vorzugsweise ebenes u. Hügelland, indessen auch Gebirge u. Berge: der Stromberg 1200, der Bopser 1495, der Kernberg 1553, das Hochsträß 1573 Fuß hoch. Seine Bestandtheile sind alt württembergisch, ausgenommen drei ehemalige Reichsstädte, einige fürstlich hohenlohe'sche u. vormals deutschmeistersche Besitzungen u. mehrere ritterschaftliche Orte; Hauptfluß: Neckar; ferner: Enz, Rems, Jaxt u. Kocher. Der Kreis bildet das nordwestliche Viertel des Königreichs, grenzt westlich u. nördlich an das Großherzogthum Baden, östlich an den Jaxtkreis u. einen kleinen Theil des Donaukreises, südlich an den Schwarzwaldkreis; erzeugt vorzugsweise. Wein, sowie Getreide, Obst, Kastanien, Gemüse, Ölgewächse, auch Holz, Zuchtvieh, Salz, u. ist überhaupt wegen seiner niederen Lage der mildeste u. fruchtbarste Kreis des Landes; 478,830 Ew.; Sitze der Kreisstellen: Eßlingen für den Gerichtshof, Ludwigsburg für die Regierung; 2) sonst Kreis im Großherzogthum Baden, grenzt an Württemberg u. den Rhein; 351/2 QM., 168,000 Ew.; bildet jetzt einen Theil des Unterrheinkreises; gebirgig durch den Odenwald u. Schwarzwald.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 763.
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